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Bergwandern

Bergwandern in Island
Bergwandern in Island © Pixabay/JayMantri

Das Bergwandern ist gemäß Definition das Wandern im Hochgebirge ohne spezielle Ausrüstung. Der Schwierigkeitsgrad liegt unterhalb dem beim Bergsteigen.

Für mich ist das Bergwandern die schönste Art der Fortbewegung auf der Welt. Die meisten meiner Touren fallen in diese Kategorie. Als Ultraleicht-Trekking-Fan schätze ich an dieser Art der Fortbewegung das Unkomplizierte. Denn für mich hat Ultraleicht-Trekking auch etwas mit der Einstellung zu tun, also mit dem geistigen Gewicht und nicht nur dem Packgewicht. Deswegen plane ich gern solche Touren, wo ich nicht sonstwas an Ausrüstung mitschleppen brauche, sondern quasi einfach losgehen kann.

Das Bergwandern in den Alpen ist für uns Europäer sicherlich ein wichtiges Stück Identität und Geschichte. Schließlich ist hier die Alpinismus-Bewegung vor einigen Hundert Jahren entstanden und hat den Bergsport zu einem Massensport gemacht. So verwundert es nicht, dass es gerade in unserem Breitengraden viele Bergwanderer gibt, die darin eine wunderbare Freizeitbetätigung gefunden haben. Neben dem intensiven Naturerlebnis tust du auch noch was für deine körperliche Fitness, und du brauchst keine aufwendige Ausrüstung oder extrem umfangreiche technische Kenntnisse für das Bergwandern.

Definition Bergwandern

Unter den Begriff Bergwandern fällt jede Wanderung zu Fuß, die im Hochgebirge stattfindet und keinerlei spezieller Hilfsmittel bedarf. Abgesehen natürlich von gutem Schuhwerk und adäquater Kleidung. Somit lässt sich eine gute Einstufung für das Bergwandern vornehmen im Vergleich zu anderen Bereichen. Der Schwierigkeitsgrad liegt zwischen dem Wandern im Flachland und Mittelgebirge und dem schon deutlich anspruchsvolleren Bergsteigen, das die Mitnahme technischen Equipments für Kletterpassagen und Eispartien wie Steigeisen und Sicherungsseile erfordert. Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad und Fortbewegungsmittel spricht man von Trekking, wenn das Vorhaben mehrere Tage dauert. Dann ist natürlich auch mehr Ausrüstung wie ein Zelt erforderlich.

Schwierigkeitsgrade beim Begwandern

Grundsätzlich ist das Bergwandern für Anfänger also bestens geeignet, da es technisch nicht sehr anspruchsvoll ist. In erster Linie handelt sich es um eine Ausdauersportart, die natürlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt, damit auch etwas kniffligere Bergpassagen gut und souverän gemeistert werden können. Somit sollten beim Bergwandern Einsteiger erst einmal leichte und kurze Touren machen, um sich an die körperliche Belastung durch Höhenmeter, Auf- und Abstiege sowie felsige und teilweise rutschige Untergründe zu gewöhnen. Alleine bergwandern zu gehen, ist aber eigentlich kein Problem.

Mit zunehmender Erfahrung lässt sich der Schwierigkeitsgrad beim Bergwandern problemlos immer weiter steigern. Oberhalb der Baumgrenze sind die klimatischen Bedingungen schon um einiges extremer und das Gefälle deutlich höher. Hier sind die Grenzen zwischen Bergwandern und Bergsteigen enstprechend fließend.

Der nächste Grad der Steigerung ist die Übernachtung und das Biwakieren mit dem Zelt. Wildcamping-Abenteuer sind wirklich die Königsklasse beim Bergwandern: Zu Fuß in unwegsame Regionen aufzusteigen und dann in einsamer Natur ganz in ihrem Rhythmus zu leben, ist an Eindrücklichkeit kaum noch zu überbieten.

Gesundheit und Fitness

Auch für die Gesundheit ist diese Sportart enorm förderlich. Neben einem seelischen Ausgleich zum Alltagstrubel durch das hautnahe Erleben der Flora und Fauna ist der Kalorienverbrauch beim Bergwandern nicht zu verachten. Dies gilt natürlich umso mehr, wenn du einen Rucksack dabei hast. Außerdem trainierst du über deinen Bewegungsapparat einen Großteil deiner Muskelgruppen, vor allem Bauch, Beine, Po und Rücken. Der Gleichgewichtssinn und das gesamte Herz-Kreislauf-System profitieren ebenfalls sehr davon.

Der Trainingseffekt ist natürlich zu einem Teil von der Durchschnittsgeschwindigkeit beim Wandern und Bergwandern abhängig. Als grobe Faustregel gelten 4 Kilometer pro Stunde, bei vielen Höhenmetern liegst du aber durch das veränderte Höhenprofil auch mal darunter. Wenn du es schaffst, deine Durchschnittsgeschwindigkeit mit zunehmender Erfahrung etwas zu steigern, dann steigerst du auch deinen Kalorienverbrauch.

Die Packliste für das Bergwandern

Damit du sicher bergwandern gehen kannst, solltest du dir etwas Zeit nehmen, eine gute Packliste zusammenzustellen. Am besten legst du dir für das Bergwandern eine Checkliste an, damit du in der Eile nichts vergisst.

Es ist vor allem wichtig, dass du dich vor den oft schnell und heftig wechselnden klimatischen Bedingungen im Gebirge schützt, und deine Kleidung schnell anpassen kannst, wenn es beispielsweise plötzlich zu einem Kälteinbruch kommt, zu regnen anfängt oder die Sonne aus der Wolkendecke herausbricht. Die wesentlichen Herausforderer sind Niederschlag, Kälte und UV-Strahlung. Deswegen gehören ein gutes Sonnenschutzmittel und Sonnenhut, Regenjacke sowie Isolationsjacke ins Gepäck. Als Hose wählst du am besten ein Modell mit abzippbaren Beinen, und für Shirt und Unterhose Kleidungsstücke aus schnelltrocknender Funktionsfaser, in der sich kein Schweiß sammelt.

Was du für das Bergwandern an spezieller Ausrüstung benötigst, sind im Prinzip nur die Schuhe und gute Stöcke. Du musst sehr wechselhaftes Terrain bewältigen, mit teilweise großer Steigung und Gefälle. Fels kann sehr rutschig sein, wenn er mit Moos überwachsen oder nass ist, und matischige Passagen über Bergwiesen sind auch keine Seltenheit. Deswegen unterstützen Trekkingstöcke deine Trittsicherheit und entlasten die Gelenke.

Was die Wanderschuhe angeht, so gibt es inzwischen sehr leichte Modelle, die hervorragend geeignet sind. Die Zeit der schweren Bergstiefel ist vorbei, diese benötigst du nur bei Eistouren im Rahmen von Bergsteigertouren. Für weniger anspruchsvolle Touren sollten die Schuhe folgende Kriterien erfüllen: Wasserdichtes Obermaterial, zum Beispiel durch eine Gore-Tex-Membran, eine gedämpfte Sohle für das Schonen der Gelenke wie etwa vom guten Hersteller Ortholite und ein rutschfestes Profil, das dich auch auf nassen Felsen, im Matsch und dem oftmals anzutreffenden Restschnee sicher durch die Berge bringt.

Was das Essen beim Bergwandern angeht, so kannst du dich in der Regel unterwegs gut auf Berghütten versorgen. Somit ist es nicht erforderlich, große Mengen an Proviant mitzuschleppen. Ich selbst packe immer ein paar Energieriegel beim Bergwandern ein, die einzeln verpackt sind und somit nicht im Rucksack bröseln. Außerdem gehört natürlich eine Trinkflasche in den Rucksack, die du unterwegs gut an Bergbächen nachfüllen kannst.

Die besten Bergwandertouren

Wenn du nach den besten Bergwandertouren für dein nächstes Abenteuer suchst, sind natürlich die offiziellen Bergwanderwege der entscheidende Ausgangspunkt für deine Recherche. Eine Bergwanderung sollte aus Sicherheitsgründen und aus Naturschutzgründen nur auf den offiziellen Wegen erfolgen.

Eine sehr wertvolle Hilfestellung sind Wanderführer, in denen die schönsten Touren einer Region gesammelt sind. Wenn du gleich in die Vollen gehen und eine Mehrtagestour unternehmen willst, sind sie ebenfalls eine große Hilfe. Sie teilen die Strecke in gut machbare Tagesetappen auf und geben dir alle Tipps und Infos zu Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten.

Neben Büchern sind Blogs von erfahrenen Autoren auch eine immer verlässlichere Quelle für Tourenbeschreibungen und GPS-Routen, mit deren Hilfe du dich im Gelände orientieren kannst.

In den vielen Jahren, die ich jetzt schon im Gebirge zu Fuß unterwegs bin, habe ich unzählige Touren unternommen. Nicht alle waren gleich beeindruckend. Aber schau dich doch mal auf meiner Bucket List um: Dort sind die besten der besten Bergwandertouren zusammengestellt, die ich bisher absolviert habe.

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