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Berghütte

Berghütte
Berghütte © Pixabay/Zastrahovki

Eine Berghütte (rifugio, mountain hut) ist eine einfache Herberge mit standardmäßiger Unterbringung im Mehrbettzimmer und Einheitsverpflegung. Die Definition.


In den Ländern des Alpenraumes gibt es für Bergwanderer und Bergsteiger genauso wie für Wintersportler eine Infrastruktur, die ihresgleichen sucht. Gestellt wird sie von mal größeren, mal kleineren Almhütten, die jedoch heute in den seltensten Fällen noch etwas mit Landwirtschaft zu tun haben. Vielmehr hat sich ihr Einsatzzweck mit dem großen Outdoor-Boom der letzten Jahrzehnte verselbstständigt. Auch wenn sie oft noch wie Bauernhäuschen aussehen, sind sie eher so etwas wie Hotels. Sie unterscheiden sich von diesen jedoch auch in zahlreichen Punkten.

In den Alpen ist das Netzwerk aus Berghütten extrem engmaschig und bis auf mehrere Tausend Meter Höhe gewährleistet. Grundsätzlich finden sich mittlerweile weltweit in allen Hochgebirgsländern solche Hütten, jedoch kaum in dieser Dichte, und die angebotenen Services sind auch oft viel eingeschränkter als in den Alpen. Vielerorts gibt es auch nur Selbstversorger-Hütten, wo du deine Lebensmittel selbst mitbringen musst.

Das Wort Hütte ist dabei nicht unbedingt wortwörtlich zu verstehen, denn es gibt sie in diversen Größen. An den bekanntesten Orten und auf den prominentesten Routen finden auch durchaus mehrere Hundert Übernachtungsgäste Platz, während andere Hütten kaum mehr als zwei Schlafräume mit Bettenlagern haben.

Viele Hütten, die schon ein paar Hundert Jahre alt waren und aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht wurden, sind inzwischen durch futuristische Neubauten ersetzt worden. Es gibt auch durchaus so etwas wie einen Wettbewerb, welche sich zu attraktiven Anziehungspunkten für Bergsportler mausern.

Service von Berghütten

Kernaufgabe von Berghütten ist es, in der Sommersaison Weit– und Fernwanderwege im Hochgebirge zugänglich zu machen, indem eine Infrastruktur mit Übernachtung und Verpflegung zur Verfügung gestellt wird. Viele sind auch im Winter zugänglich, dann allerdings selten bewirtschaftet. Aber Skitourengeher oder Scheeschuhwanderer können hier zumindest im Trockenen übernachten und den Ofen einheizen.

Größere Berghütten bieten gelegentlich Einzelzimmer und à la Carte-Essen an. Die Regel ist aber eher die Unterbringung im Lager in doppelstöckigen Betten. Serviert wird zu einer bestimmten Uhrzeit ein feststehendes Menü. Hier hängt es sehr stark vom Engagement und Interesse des Hüttenwartes ab, welche Essensqualität du erwarten kannst. Das Angebot ist aus naheliegenden Gründen sehr limitiert, denn die Belieferung der oftmals extrem entlegenen Hütten ist sehr aufwendig. Viele haben keine Zufahrtswege und können nur mit dem Helikopter beliefert werden.

Die entlegene Situation wirkt sich auch auf den Komfort aus. Nicht immer gibt es in einer Berghütte fließend Wasser, schon gar nicht warm. Duschen sind eher Luxus und oft teuer. Der Strom kommt aus dem Generator und wird abends abgestellt. Hüttenschlafsäcke und Hüttenschuhe sind in vielen Hütten Pflicht, um den Reinigungsaufwand gering zu halten. Der Hüttenschlafsack muss auch selbst mitgebracht werden.

Auch generell ist die Unterbringung auf Berghütten nicht unbedingt günstig. Das Betreiben der Hütten und der Infrastruktur ist wegen der abgelegenen Lagen ohne Anbindung an Straßennetz, Stromnetz, Abwassersystem und Wassernetz sehr aufwändig. Deswegen können die Preise auf dem Niveau von Drei-Sterne-Hotels liegen, bei ungleich geringerem Komfort.

Betreiber und Verzeichnisse

Die meisten Berghütten werden von den jeweiligen nationalen Alpenvereinen verantwortet, Mitglieder eines Alpenvereins erhalten weltweit deswegen auch einen kleinen Rabatt. Die Instandhaltung der Infrastruktur für Bergsportler funktioniert daher nur durch ein Zusammenspiel von Freiwilligen, die unentgeltlich für die Instandhaltung sorgen, und saisonales Personal, das sich mit sehr geringen Vergütungen zufrieden gibt.

Vor allem in höheren Lagen leben die Hüttenwarte für eine Zeit lang fest auf den Hütten und bewirten die Gäste. Sie bleiben mit ihren Familien oft einige Jahre dort. Unterstützt werden sie von Saisonarbeitskräften.

Mittlerweile hat auch die Vernetzung über das Internet Fortschritte gemacht. Fast jeder Alpenverein bietet eine Online-Hüttensuche an, und immer häufiger lassen sich die Hütten online buchen. Dennoch ist es in vielen Hütten nach wie vor so, dass telefonisch reserviert werden muss. Du kannst auch auf gut Glück einfach hingehen und um ein Nachtlager bitten. Da die Hütten auch einen Schutzauftrag haben, dürfen sie streng genommen keine Wanderer abweisen und müssen sie notfalls in Zelten unterbringen. Gerade in der Hochsaison sind die Berghütten aber schnell überfüllt, sodass es immer angeraten ist, vorab zu reservieren.

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