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Bergsteigen

Bergsteigen auf dem Berliner Höhenweg
Bergsteigen auf dem Berliner Höhenweg © gipfelwelt.net

Das klassische Bergsteigen ist in seiner Definition begrifflich zwischen dem einfacheren Bergwandern und dem Alpinismus als extremster Form angesiedelt.

Die Fortbewegung zu Fuß in den Bergen kennt diverse Abstufungen an Schwierigkeitsgraden. Vom Sonntagnachmittag-Spaziergang bis hin zur Extremtour im ewigen Eis ist alles möglich.

Bergsteigen findet in weglosem Gelände statt

Die extremste Form des Alpinismus im eigentlichen Wortsinne akzeptiert nur den Himmel als Grenze und bewegt sich senkrecht Steilwände hinauf und über Gletscher auf die höchsten Gipfel dieser Erde. Die Königsdisziplin für Alpinisten sind die Seven Summits.

Alpinisten sind immer auch Bergsteiger. Sie benötigen entsprechend ihrer gefahrvollen und herausfordernden Ziele ein umfangreiches technisches Equipment und sind in der Regel auch auf Unterstützung durch weitere Tourenteilnehmer angewiesen, um sich beispielsweise beim Klettern oder in der Seilschaft zu sichern. Sie benötigen auch Verpflegung für die gesamte Route und biwakieren unterwegs in Geodäten.

Solche Unternehmungen haben den Charakter von Expeditionen, Alpinisten sind mit großen Gruppen von Co-Kletterern und Trägern unterwegs und entsprechend personell wie zeitlich aufwendig und kostenintensiv sind solche Touren in den Bergen der Welt. Der Alpenverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Expeditionen zu fördern.

Der Begriff des Bergsteigens ist vom technischen Anspruch und Schwierigkeitsgrad zwischen Alpinismus und Bergwandern anzusiedeln, wobei die Grenzen natürlich fließend sind. Der Bergsteiger ist im weglosen Gelände so richtig in seinem Element. Er ist imstande, mit dem Klettersteigset versicherte Felspassagen zu überwinden. Auch Passagen an Gletschermoränen und über Gletscherflanken kann er meistern und sich selbst im Eis sichern. Freiklettern und Felsklettern gehören also zum Spektrum der Bergsportarten, die der Bergsteiger bewältigen kann und muss.

Die Touren von Bergsteigern haben aber im Gegensatz zum Alpinisten keinen Expeditionscharakter, er übernachtet auch gern in der Berghütte oder kommt nur für eine Tagestour ins Hochgebirge.

Der Begriff der Hochtour

Im Alpenraum wird im Zusammenhang mit dem Bergsteigen gern von Hochtouren gesprochen. Denn in den Alpen findest du erst obrehalb von 2.000 Höhenmetern, wo in den Alpen die Baumgrenze verläuft, entsprechende klimatische und geologische Bedingungen vor.

Ich selber finde den Begriff der Hochtour aber sehr irreführend, da die Höhe an sich global betrachtet nichts mit dem Schwierigkeitsgrad oder der erforderlichen Ausrüstung zu tun hat. In der Antarktis wirst du mit deiner normalen Wanderausrüstung nicht sehr weit kommen, während einige der höchsten Erhebungen der Welt in Äquatornähe problemlos von Sonntagstouristen begangen werden können.

Fließender Übergang zwischen Bergwandern und Bergsteigen

Der Bergwanderer hingegen, wozu auch ich mich zähle, ist mit seinem Vorhaben im untersten technischen Schwierigkeitsgrad von Bergtouren anzusiedeln. Meine Touren spielen sich größtenteils im Bereich des Bergwanderns ab und teilweise auch in diesem schwierigeren Bereich.

Der Bergwanderer ist zwar auch im entlegenen Hochgebirge unterwegs, bewegt sich aber nur in Regionen, wo er ohne technische Hilfsmittel wie Steigeisen und Kletterseile auskommt. Das ist aber nicht als Einschränkung zu verstehen, sondern als Philosopie. Quasi so weit zu gehen, wie die Füße tragen, mit möglichst wenig Ballast und größtmöglicher Unabhängigkeit. Dies ist durchaus auch auf mehreren Tausend Meter hohen Gipfeln noch machbar, wenn diese nicht vollständig vergletschert sind. Schneefelder und Gletschermoränen lassen sich auch ohne technische Hilfsmittel meistern, abgesehen von entsprechend gutem Schuhwerk.

Die Grenzen zwischen Begwandern und Bergsteigen sind also fließend, wie beispielsweise bei den befestigten Klettersteigen, die teilweise ohne Sicherung gegangen werden können. Auch das Wildcamping kann wunderbar mit dem Bergwandern kombiniert werden, sodass es hinsichtlich Übernachtungsart ebenso Überschneidungen mit den Alpinisten gibt.

Welche Ausrüstung für das Bergsteigen?

Für das Bergsteigen benötigst du extra Ausrüstung, da du technisch anspruchsvoller als beim Bergwandern unterwegs bist. An die Kleidung bestehen aber sonst erst mal grundsätzlich dieselben Anforderungen wie beim Bergwandern. Gemäß Schichtsystem musst du dich auf jegliche und auf schnell wechselnde klimatische Situationen einstellen können.

Ein erster Unterschied hinsichtlich der erforderlichen Ausrüstung zum Bergsteigen besteht bei den erorderlichen Schuhen: Wenn es über das Eis geht, sind auf jeden Fall steigeisenfeste Bergstiefel erforderlich, die als Kälteschutz über die Knöchel gehen.

Zusätzlich benötist du noch eine vernünftige Kletterausrüstung: Dies umfasst beispielsweise:

  • Bandschlinge
  • Sicherungsgerät
  • Klettergurt
  • Kletterseil
  • Karabiner
  • Kletterhelm

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