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Geodät

Geodät
Geodät © Pixabay/Free-Photos

Ein Geodät ist ein besonders stabiles Zelt. Bei dieser Konstruktionsform kreuzen sich mehrere Gestängebögen in der Zeltkuppel. Die Definition.

Beim Bergwandern und Bergsteigen kommt es nicht selten vor, dass wir in der Natur übernachten wollen. Das Wildcamping auf einem schönen und einsamen Biwakplatz begeistert Wanderer rund um die Welt und bietet ein ganz besonders naturnahes Erlebnis. Das A und O für ein gelungenes Wildcamping ist dabei eine gute Ausrüstung, die den rauhen Bedingungen im Gebirge gerecht wird.

Am allerwichtigsten ist natürlich ein adäquates Zelt, da es schließlich unser einziges Dach über dem Kopf ist. So sind Zelte großen Beanspruchungen durch das Wetter ausgesetzt. Für das Biwak in der freien Natur des Hochgebirges ist es deshalb wichtig, ein sehr verlässliches Zelt dabei zu haben. Es sollte vor allem Stürmen und Regen standhalten können, auch über viele Stunden oder sogar Tage. Es sollte dabei aber auch nicht zu schwer sein, damit du es gut im Rucksack transportieren kannst.

Entsprechende Trekkingzelte für Hochgebirgstouren gibt es in verschiedenen Ausführungen. In der Regel werden sie nur über zwei Stangen, nämlich die Trekkingstöcke, gespannt. Geschickte Konstruktionen dieser Art können einiges an Wind und Wetter ab, kommen aber spätestens bei Schneeefall an ihre Grenzen.

Für sehr anspruchsvolle Touren in rauhem und winterlichem Klima sind deshalb stabilere Zelte erforderlich, die mit mehreren Stangen aufgebaut und so in sich stabil gehalten werden. Man bezeichnet sie als Geodäten. Was ist ein Geodät? Bei diesen Zelten kommen per Definition mindestens drei Gestängebögen für den Aufbau zum Einsatz. Der Name leitet sich von der geodätischen Kuppel ab, die dadurch entsteht, dass sich mehrere gebogene Zeltstangen kreuzen: Die kürzeste Verbindung zweier Punkte auf einer gekrümmten wird nämlich als geodätische Linie bezeichnet.

Die Bezeichung steht übrigens auch für ein Berufsbild im Vermessungswesen. Solche Vermessungstechniker erstellen Geobasisdaten, die absolut essentiell für das Erstellen von topografischen Karten sind, die wir für die Navigation beim Bergwandenr und Bergsteigen benötigen.

Das aufbebaute Zelt bildet eine stabile Halbkugel aus mehreren gekrümmten Dreiecksflächen. Diese netzartige Struktur hat enorme Vorteile für die Stabilität des Zeltes. So sind sie nicht nur in sich stabiler als etwa normale Kuppelzelte mit zwei Gestängebögen. Sie halten dadurch auch starken Winden und sogar Schneelasten stand. Der Expedition unter Extrembedingungen steht damit also nichts mehr im Wege.

Geodäten sind in sich sehr stabil

Für Expeditionen sind sie also unverzichtbar. Zelte, die bei kräftigen Böen in sich zusammenklappen, nerven allerdings auch am Ostseecampingplatz. Daher können auch Normalreisende durchaus überlegen, einen Geodäten zu kaufen. Denn er ist nicht wirklich komplizierter im Aufbau, und vor kräftigen Winden braucht man sich dann nicht mehr zu sorgen.

Das Ganze ist dabei auch keine Preisfrage. Günstige Varianten kosten auch nicht mehr als etwas bessere gewöhnliche Kuppelzelte mit nur zwei Gestängen.

Ultraleicht-Trekking-Fans werden mit einem solchen Zelt allerdings eher nicht auf ihre Kosten kommen. Denn allein schon die Tatsache, dass du mindestens drei Zeltstangen einpacken musst, wirkt sich sehr negativ auf das Packgewicht aus. Solange du dich also nicht in extremem Terrain bewegst oder im Winter unterwegs bist, solltest du für die Minimierung des Packgewichts ein gutes Trekkingzelt suchen, das ohne extra Gestänge auskommt und nur mit den Trekkingstöcken abgespannt werden kann.

Wenn du dich fragst, ob du ein Tunnelzelt oder ein Geodät-Zelt kaufen solltest, ist meiner Meinung nach das Geodät die bessere Wahl. Es bietet die gleiche Stabilität und hat einen viel praktischeren Innenraum sowie je nach Konstruktion am Eingang eine großzügige Apsis. Tunnelzelte erinnern mich persönlich doch immer sehr stark an Särge. Und wenn du mal tagsüber im Zelt ausharren musst, beispielsweise wegen starken Niederschlags, dann ist die Kuppelform dafür doch deutlich angenehmer.

Last Updated on Juni 28, 2024 by Raffaele

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