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Biwak

Nachtlager für das Biwakieren
Nachtlager für das Biwakieren © Pixabay/wolfgang11

Der Begriff Biwak beim Bergsport bezeichnet ein Behelfsnachtlager im Gebirge mit oder ohne Zelt, oder in einer einfachen Schutzhütte. Die Definition.

Wir Bergwanderer, Bergsteiger und Kletterer kennen den Begriff des Biwaks sehr gut. Der Begriff entstammt aber dem Militär und ist dort auch heute noch gebräuchlich. Er bezieht sich auf die Beiwachen, welche die Hauptwachen innerhalb von Befestigungen (Städten, Forts) unterstützt haben, indem sie sich mit Behelfslagern auf dem freien Feld installierten und so den Feind beobachten konnten.

Beim Bergsport müssen wir keine Feinde besiegen. Aber manche Touren und Expeditionen in sehr abgelegenen Gebieten haben keinerlei Infrastruktur, sodass sie sich nur mit Übernachtungen im Freien bewerkstelligen lassen. Für viele Bergwanderer, Bergsteiger und Kletterer gehört das Biwakieren daher mit dazu. Denn es ermöglicht eine große Unabhängigkeit und autarke Bewegungsfreiheit in der Wildnis der Hochgebirgswelt. Es erfreut sich mittlerweile auch einer großen Beliebtheit, sodass viele freiheitsliebende Abenteuerer ganz bewusst solche Touren planen.

Das Biwak unter freiem Himmel oder mit Tarp

Beim Biwak übernachtest du unter dem Sternenzelt
Beim Biwak übernachtest du unter dem Sternenzelt © Pixabay/cadop

Die klassische Form des Biwakierens erfolgt unter dem Sternenzelt. Für das Nachtlager unter freiem Himmel ist zwar gutes Wetter ohne Niederschlag erforderlich. Ansonsten reicht ein Schlafsack mit einem wasserdichten Biwaksack und eine Isomattte. Ob das gestattet ist, hängt zum einen von Länderregeln und zum anderen von möglicherweise abweichenden Nationalparkregeln ab. Man sollte sich also immer vor der Tour informieren.

Ein Tarp als einfachen Wetterschutz zu verwenden, fällt auch noch in diese Kategorie und ist rechtlich gesehen noch kein Camping. Dabei wird eine rechteckige Plane als Behelfsschutz abgespannt, und schützt etwas vor Regen und Wind.

Das Wildcamping mit Zelt

In manchen Nationalparks ist auch das Übernachten mit einem kleinen Zelt noch gestattet, wenn es abends auf- und morgens abgebaut wird und man nur eine Nacht bleibt. Legales Wildcamping bedeutet außerdem, dass du nur unmotorisiert unterwegs bist und ganz im Sinne des Naturschutzes handelst. Oft werden dafür sehr einfache Campingstellen vorgegeben. Manche Berghütten besonders in den französischen Alpen erlauben den Zeltaufbau auf ihrem Grundstück, und bezeichten dies ebenfalls als “bivouac“.

Ich bin selbst passionierter Wildcamper und somit auf meinen Trekkingtouren sehr häufig mit Zelt unterwegs.

Legales und toleriertes Biwakieren

Übliche Bedingungen für legales und toleriertes Biwakieren sind, dass man sich oberhalb der Baumgrenze befindet und mindestens einen Kilometer nach innen von der Grenze des Nationalparks entfernt. Außerdem sollte man sein Nachtlager in der Dämmerung auf- und abbauen und nicht länger als eine Nacht an einem Ort bleiben.

Geschieht das Nachtlager unter freiem Himmel beim Bergwandern nicht freiwillig und somit ungeplant, also weil man beispielsweise wetter- oder verletzungsbedingt in Bergnot gerät oder aus Konditionsgründen nicht weiter gehen kann, spricht man von einem Notbiwak. Wenn es sich um einen solchen Notfall handelt, gerät man nicht mit dem Gesetz in Konflikt und das wird toleriert.

Die Biwakschachtel

Neben dem Übernachten unter freiem Himmel, bzw. mit einem kleinen Zelt als Wildcaming oder auf Hüttengrundstücken unter strengen Auflagen, gibt es vor allem in Italien (bivacco) – in Abgrenzung zur Berghütte einfache unbewirtschaftete Unterkünfte für den Bergsport. Auf deutsch ist die Bezeichnung dafür “Biwakschachtel”. Dies kann eine Schutzhütte sein, oder auch nur ein Wellblechverschlag. Hier gibt es kein fließend Wasser und keinen Strom, manchmal aber einen Ofen und ein paar Küchenutensilien. Grundsätzlich ist ein Schlafsack und alles, was du benötigst, selbst mitzubringen. Abfälle müssen mitgenommen werden. Die Hütte bietet grundlegenden Wetterschutz und dient damit als Selbstversorgerunterkunft auf Strecken, wo es keine bewirtschafteten Hütten gibt, und als Basislager für Expeditionen und Kletterei.

Für die Begriffsabgrenzung macht es das Ganze nicht einfacher, da also zusammengefasst sowohl eine Übernachtung in freier Natur ohne Zelt, als auch mit Zelt, mit Tarp, ddas Campen auf einem Hüttengrundstück und schließlich auch die Übernachtung in einer schlichten Hütte gemeint sein können.

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Häufig gestellte Fragen zum Biwakieren

Was ist Biwakieren?

Biwakieren bedeutet, im Freien zu übernachten, ohne Zelt oder andere Unterkunft zu nutzen. Es kann aus praktischen Gründen erfolgen, z. B. wenn man auf einer langen Wanderung unterwegs ist und keine Zeit zum Zeltaufbau hat, oder aus Abenteuerlust, um die Natur hautnah zu erleben. In vielen Ländern wie Frankreich und Italien fällt auch das Übernachten mit einem kleinen Trekkingzelt noch in die Kategorie des Biwakierens.

Was benötige ich zum Biwakieren?

Die wichtigste Ausrüstung für ist ein Biwaksack. Dieser sollte wasserdicht und winddicht sein und wird über den Schlafsack gezogen, um dich bei Übernachtungen unter freiem Himmel ausreichend vor wechselhafter Witterung zu schützen.
Dementsprechend ist auch ein guter und für die Jahreszeit geeigneter Schlafsack erforderlich, der ausreichend Wärme spendet.
Auch von unten brauchst du Wärmeschutz durch eine gute Isomatte. Am besten geeignet sich aufblasbare Matten, da sie nicht viel wiegen und sich gut im Rucksack verstauen lassen.
Wenn du dich selbst verpflegen möchtest, gehört die Outdoorküche mit Kocher und gefriergetrocknetem Essen ins Reisegepäck.
Ansonsten sinnd alle Ausrüstungsgegenstände erforderlich, die du für das entsprechende Tourenvorhaben benötigst. Also beispielsweise eine komplette Bergsteigerausrüstung für Klettertouren, eine Wanderausrüstung für Bergtouren, oder eine Wassersportausrüstung für Kanutouren.

Wo kann ich biwakieren?

Die Übernachtung an einem Ort ohne Zelt wird vielerorts toleriert. Grundsätzlich ist es überall in der Wildnis möglich, sofern es keine davon abweichende Regelung gibt. Im Alpenraum beispielsweise ist es fast überall streng verboten, nur in Frankreich wird es in fast allen Nationalparks gestattet. In stark besiedelten Gebieten und an stark touristischen Orten und Stränden wirst du wohl ziemlich schnell vertrieben werden.

Was muss ich beim Biwakieren beachten?

Es ist wichtig, einige Dinge zu beachten, um die Sicherheit und das Wohlbefinden beim Biwak zu gewährleisten:
Informiere dich über die Rechtslage, um keine Probleme mit Behörden zu kriegen.
Informiere dich über das Wetter, um richtig ausgerüstet zu sein. Starker Regen, Wind und Gewitter machen dein Vorhaben unmöglich.
Wähle einen geeigneten Platz: Die Übernachtungsstelle sollte eben, windgeschützt und frei von Gefahrenquellen wie z. B. Steinschlag oder Hochwasser sein.
Isoliere dich vom Boden: Verwende eine gute Isomatte, um dich vor Bodenkälte zu schützen.
Schütze dich vor Insekten: Gerade in Wassernähe brauchst du gutes Insektenschutzmittel.
Hinterlasse keine Spuren: Sei maximal unauffällig und darauf, dass du d den Platz so hinterlässt, wie du ihn vorgefunden hast. So hat auch am ehesten niemand ein Problem damit, wenn du irgendwo für eine Nacht bleibst.
Bleibe nur eine Nacht und am besten nur in der Dunkelzeit: Wenn du dein Nachtlager nur in der Dunkelheit einrichstest und jeden Tag weiter ziehst, solltest du kaum Probleme kriegen.

Last Updated on Juni 27, 2024 by Raffaele

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