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Topografie

Topografie in der Anwendung: Topografische Karte mit Wanderwegen (lila), Gebietsgrenzen (grün), Gewässern (blau) und Höhenlinien (braun)
Topografie in der Anwendung: Topografische Karte mit Wanderwegen (lila), Gebietsgrenzen (grün), Gewässern (blau) und Höhenlinien (braun) © IGN

Die Topografie ist die Defintion für ein Teilgebiet der Kartografie, das sich mit der Beschaffenheit der Erdoberfläche befasst und in Karten dokumentiert.

Unverzichtbar für Bergtouren: Topografische Karten

Für das Bergwandern ist die Topografie von enormer Bedeutung. Du benötigst enstprechend genaues und regelmäßiges Kartenmaterial auf deiner Bergtour, um sich mit Karten im Gelände orientieren zu können. Der Begriff leitet sich vom griechischen topos (= Ort) ab. Mit den Methoden der Orographie wird die Erdoberfläche auf topografischen Karten detailgetreu dargestellt und nachgebildet.

Bei der Zeichnung von Karten nach Maßgaben der Topografie werden Erhebungen und Reliefs mit Höhenlinien kenntlich gemacht und die Höhe von Gipfeln und Pässen eingetragen. Die Beschaffenheit des Geländes und seines Bewuchses (Wald, Wiese, Stein, Sand …) wird farblich und teilweise mit Symbolen dargestellt. Gewässer und ihre Verläufe sind detailliert erfasst und Quellen mit blauen Kreisen gekennzeichnet.

Neben der Darstellung natürlicher Gegebenheiten sind auch politische Gliederungen wie Grenzen von Ländern und Regionen, Gebirgsgruppen, Nationalparks und andere Schutz- und Landschaftszonen auf den Topografie-Karten zu finden. Auch menschliche Gestaltung und Nutzung des Geländes wird erfasst: Straßen- und Wegenetze, insbesondere auch Wanderwege, genauso wie Gebäude und andere Bebauungen.

So hast du deine gesamte Umgebung im Hochgebirge auf der Kare im Blick und kannst dich anhand von landschaftlichen Merkmalen wie sichtbaren Wasserläufen, Straßen oder auch dem Verlauf eines Gipfelgrats orientieren.

Erstellung und Aktualisierung durch kartografische Institute

In den meisten Ländern gibt es staatliche kartografische Institute, welche für die Erstellung und stetige Aktualisierung topografscher Karten des gesamten jeweiligen Landes verantwortlich sind. Sie werden abgekürzt als Topo-Karten bezeichnet. Zu relativ günstigen Preisen können sie für Outdoor-Aktivitäten erworben werden und stehen mittlerweile auch durch Lizenzierungen elektronisch in entsprechenden Anwendungen wie Outdoor-Apps für Smartwatch und Smartphone zur Verfügung.

Auch als groß angelegtes Open Source-Projekt stehen mittlerweile detaillierte und stets aktualisierte Topo-Karten im Projekt OpenTopoMap zur Verfügung, die für die GPS-Navigation verwendet werden können. Das hat ebenfalls den Vorteil, dass du stets aktuelles Kartenmaterial zur Verfügung hast. Denn jeder der möchte kann Aktualisierungen einreichen, wenn ihm auf seinen Exkursionen Unstimmigkeiten auffallen. Gerade was zum Beispiel die Wasserversorgung auf Trekkingtouren angeht, sind diese Informationen Gold wert. Erst recht, wenn es in einem Land keine staatlichen Topo-Karten gibt.

Die App-Anbieter integrieren OpenTopoMap oft in ihren Anwendungen und gererieren daraus Kartenmaterial, das für die Nutzung mit der jeweilgen App ausgelegt und optimiert ist. Neben OpenStreetMap, OpenTopoMap und den offiziellen topografischen Karten hast du darüber hinaus auch oft noch Zugriff auf das Kartenmaterial von Kartenverlagen wie Freytag&Berndt.

Weiterentwicklung der Topografie zur 3D-Modellierung

Grundsätzlich ist fraglich, wie lange es überhaupt noch so etwas wie Topografie-Karten geben wird. Die Weiterentwicklung der Karten sind dreidimensionale Darstellungen der Topografie, die mit der Verbreitung der Augmented Reality auch für den Bergsport immer mehr an Bedeutung gewinnen und herkömmliche Karten vermutlich irgendwann ersetzen werden. Auch ist denkbar, dass Zeichnungen und Modellierungen zumehmend durch Fotomaterial oder mindestens compuptergenerierte ersetzt werden, welche die Landschaft naturgetreu darstellen.

Schon heute stehen Satellitenaufnahmen des gesamten Planeten zur freien Verfügung und können bei der Tourenplanung ergänzend eingesetzt werden. Outdoor-Apps wie das von mir aktuell eingesetze Outdooractive haben sowohl Satellitenbilder als auch 3D-Modellierungen bereits in ihre Benutzeroberfläche integriert. Ich selbst nutze Beides auch schon recht intensiv für die Tourenvorbereitung. Besonders bei meinen Selfmade-Touren ist das eine große Hilfe, wenn ich also keinen offiziellen Wanderwegen folge. So kann ich mich vorab schon mal mit den Gegebenheiten im Gelände befassen und mir die ein oder andere böse Überraschung ersparen.

So wie eigentlich kein normaler Mensch mehr mit Kompass und Papierkarte beim Bergwandern unterwegs ist, wird irgendwann Kartenmaterial also ganz verschwinden. Der Bedeutung der Topografie tut das aber überhaupt keinen Abbruch: Für die Navigation und die Sicherheit in der unwirtlichen Bergwelt werden wir immer auf naturgetreue Nachbildungen angewiesen sein, die regelmäßig aktualisiert werden.

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