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Moränen

Gletscher-Endmoränen in den Dolomiten
Gletscher-Endmoränen in den Dolomiten © gipfelwelt.net

Unter den Moränen eines Gletschers versteht man per Definition seine Ablagerungen. Das Wort leitet sich von dem französischen Wort moraine (dt: Geröll) ab.

Die Oberfläche der Erde wurde weitestgehend von zwei Naturkräften geformt: Dem Feuer und dem Wasser. Somit gibt es oftmals Pendants von Naturphänomenen, die jeweils auf Hitze und Nässe zurückzuführen sind. Ein Beispiel sind Moränen und Calderen. Beides sind Gesteinsablagerungen, die im ersten Fall auf Gletscheraktivitäten zurückzuführen sind, im zweiten Fall auf vulkanische Aktivitäten. Sie sehen sich verblüffend ähnlich, denn die dahinter liegenden Naturkräfte machen in beiden Fällen das Gleiche. Nur einmal dient die Lava als treibende Kraft, die sich den Berghang hinab bewegt, und im anderen Falle das ewige Eis.

Das Eis von Gletschern ist – ungeachtet seines festen Aggregatszustandes – in seiner Gesamtheit nämlich ständig in Bewegung. Es fließt somit im Schneckentempo ins Tal, während von oben her neues Eis nachwächst. Das Eis am Ende des Gletschers schmilzt ab und bildet nicht selten einen See. Beim langsamen Voranschreiten des Eises schleppt der Gletscher eine ganze Menge an Gestein unterschiedlichster Größe (Sand, Kies, Geröll, Felsbrocken …) aus dem Gebirge hinab. Um nicht zu sagen reißt er alles, was ihm in die Quere kommt, im Zeitlupentempo mit hinab ins Tal.

Die Definition

Moränen sind per Definition die Ablagerungen, die von Gletschern transportiert werden und schließlich liegen bleiben. Sie bestehen aus einem heterogenen Gemisch von Sedimenten, darunter Gesteinen, Geröll, Sand und Ton. Die Größe und der Durchmesser der Sedimente kann von wenigen Millimetern bis zu mehreren Metern variieren. Denn das Eis hat eine unglaubliche Kraft und kann auch riesige Gesteinsbrocken mit sich treiben.

Was verursacht die Ablagerungen bei Gletschern? Moränen können durch verschiedene Prozesse entstehen, darunter:

  • Eisdruck: Der Druck des Eises verdichtet das Material auf dem Gletschergrund und formt es zu einer Grundmoräne.
  • Eisbewegung: Der Gletscher transportiert das Material mit sich und lagert es an verschiedenen Stellen ab. So entstehen Endmoränen, Seitenmoränen und Rogen-Moränen.
  • Gletscherschmelze: Bei der Gletscherschmelze wird das Material auf dem Gletscher freigesetzt und kann sich anhäufen. Dies geschieht vor allem durch den Temperaturanstieg im Sommer. So entstehen Gletscherablagerungen in Form von Talseen, Moränenseen und Moränenwäldern.

Ober-, Seiten- und Endmoränen

Je nach Erscheinungsbild werden verschiedene Arten von Gletscherablagerungen unterschieden. Das beginnt bei Sedimenten, die sich auf der Oberfläche des Gletschers befinden. Das abtransportierte Material auf der Gletscherobefläche kann aus solchen Massen an Geröll bestehen, dass das Eis kaum bis gar nicht mehr darunter zu sehen ist. Der Gletscher erscheint aus der Ferne schwarz, wie sich beispielsweise bei den Gletschern in Neuseeland sehr eindrucksvoll bewundern lässt. Dementsprechend wird das als Obermoräne bezeichnet.

Ebenfalls sehr beeindruckend sind die oftmals zu Steinmauern aufgetürmten Ablagerungen an den Flankender Gletscher. Sie sehen manchmal wie von Menschen gemachte Gebäudewände aus und es ist kaum zu glauben, dass sie einfach nur durch die Bewegung des Eises zustande kommen. Sie werden als Seitenmoränen bezeichnen und können sich zu riesigen meterhohen Geröllhängen aufhäufen, die den Gletscher weit überragen.

Als dritte wesentliche Form von Gletscherablagerungen werden die Sedimente am Ende des Gletschers unterschieden. Hier sind oftmals Gletscherseen entstanden, da sich hier der Schmelzbereich des Eises befindet. Die Seen sind meist von den riesigen Mengen des Gerölls der Endmoräne umsäumt, das sich auch hier wie an den Seiten des Gletschers wie Mauern auftürmit..

Durch diesen Prozess formt der Gletscher sein Tal über die Jahrhunderte. Er schleift den Fels glatt und schneidet Rillen und andere Formatierungen in den Beghang hinein. So lässt sich anhand der Felswand erkennen, welche Dimension ein Gletscher einmal hatte.

Bedeutung für den Bergsport

Für Bergsteiger und Bergwanderer ist in der Moränenregion höchste Vorsicht geboten. Es bestehen Gefahren des Steinschlags und Steinrutsches. Wenn Moränen begangen werden, dann nur auf eindeutig markierten Wegen. Meist sind diese mit neonfarbenen Markierungsstäben abgesteckt.

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