Zum Inhalt springen

Gore-Tex (GTX)

Gore-Tex
Gore-Tex © gipfelwelt.net

Das Funktionsmaterial Gore-Tex, durch GTX im Produktnamen gekennzeichnet, ist eine der am weitesten verbreiteten Membranen, um Kleidung wasserdicht zu machen.

Gore-Tex ist eine der Erfolsstorys schlechthin, wenn es um Outdoor-Bekleidung geht. Dank seiner frühzeiten Marktreife in den 1970er Jahren konnte das US-amerikanische Unternehmen Gore mit seiner wind- und wasserdichten Membran für Regenbekleidung den Outdoor-Markt erobern, als es eigentlich noch gar keine ernstzunehmende Konkurrenz gab. Die Membran kam nämlich bereits 1969 auf den Markt.

Perfektes Timing im Outdoor-Boom

Dieser Zeitpunkt war nicht nur perfekt, um der Konkurrenz voraus zu sein. Es war auch das Zeitalter, als der große Outdoor-Boom vor allem angetrieben durch die noch relativ neue Massensportart Ski alpin gerade so richtig an Fahrt aufnahm. Die Expansion hält seit Jahrzehnten an und hat immer mehr Bergsportarten wie Ski nordic, Skitourengehen und Snowboarden im Winter, sowie Berwandern, Bergsteigen und Klettern im Sommer zu Massensportarten werden lassen. Das bringt mit sich, dass die Nachfrage nach hochwertigen und funktionalen Outdoor-Produkten immer noch ungebremst ist. Denn egal welcher Bergsportart du gerne nachgehst: Sicher ist, dass du wasserdichte Kleidung benötigst, damit du im extrem wechelhaften und unwirtlichen Bergwetter auch Spaß hast.

Durch geschicktes Marketing gewann Gore in ein 1970er Jahren also zahlreiche Outdoor-Hersteller als Kunden, die seither das äußerst zuverlässige und langlebige Material bei Kleidung und Schuhen einsetzen, um die Artikel wasserdicht zu machen. Viele von ihnen sind der Marke treu geblieben, obwohl es mittlerweile doch einige starke Konkurrenten als Zulieferer für die Outdoor-Industrie gibt, die ebenfalls langlebige und hochfunktionale Membranen für wasserdichte Kleidung entwickelt haben.

Besonders bei wasserdichten Schuhen sind die mit GTX im Produktnamen gekennzeichneten Artikel der absolute Platzhirsch. Kein anderer Hersteller wasserdichter Textilien konnte Gore aus dem Schuhmarkt verdrängen, während es bei Regenjacken mittlerweile schon deutlich vielfältiger zugeht.

Umweltbelastung als Kritikpunkt

Die Gore-Tex-Membran ist günstig, hochfunktional und langlebig. Das sind Punkte, welche die Platzhirsch-Situation des Herstellers bislang unangetastet lassen. Dass die Membran beim Thema Atmungsaktivität nicht in der Poleposition ist, wird von diesen Argumenten überdeckt. Denn sich nicht finanziell ruinieren zu müssen für eine gute Regenjacke und lange an ihr Freude zu haben ist allemal gewichtiger, als wenn sie vielleicht in manchen Situationen etwas schwitzig ist.

Größter Kritikpunkt an dem Hersteller ist, dass es für das verwendete hydrophobe PTFE (Handelsname Teflon) in der Membran bis heute immer noch keine vollständige Recyclingmöglichkeit gibt, und bei der Entsorgung durch Verbrennung entstehen umweltschädliche Substanzen. Diese Problematik ist auch mehrere Jahrzehnte nach der Markteinführung noch nicht gelöst, und viele Hersteller von Billigmembranen machen es Gore-Tex schlecht nach, indem sie ebenfalls Teflon verwenden und damit keinesfalls an die Langlebigkeit des Marktführers heran kommen.

Dennoch handelt es sich bei Gore-Tex um einen verlässlichen und oft preisgünstigen Wetterschutz, der nur bei hohen Temperaturen an die Grenzen seiner Atmungsaktivität stößt, und nur äußerst geringe Mengen Teflon für seine Funktionalität benötigt.

Verschiedene Varianten von Gore-Tex

Mit regelmäßigen Produktinnovationen versucht Gore, seine Position gegenüber der mittlerweile zahlreich vertretenen Konkurrenz der wasserdichten Textilien zu sichern. Neben den klassischen mehrlagigen Fabrikaten ist es einer der ersten Hersteller, der mittlerweile auch serienfähige Produktvarianten mit wenig Oberflächenschutz (Surround bei Schuhen) oder sogar komplett ohne Außenschicht (Shakedry bei Jacken) entwickelt hat. Dieses verbessert die Atmungsaktivität enorm und reduziert das Gewicht der Produkte, was vor allem beim Bergwandern den Ultraleicht-Trekking-Fans in die Hände spielt.

Allerdings bedeutet ein Verzicht auf Oberflächenschutz natürlich immer auch eine erhöhte Empfindlichkeit. Somit können sich die Shakedry-Jacken bislang nicht wirklich durchsetzen, und die ziemlich spezielle Optik ist dem auch nicht gerade zuträglich.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu.