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Dermizax

Dermizax Logo
Dermizax Logo © gipfelwelt.net

Dermizax des japanischen Herstellers Toray ist eine Highend-Membran, die Jacken und Hosen wasserdicht macht bei gleichzeitiger herausragender Atmungsaktivität.

Wenn es um hoch funktionale Kleidung geht, die sich für dein Einsatz beim Bergsport eignet, dann ist der Schutz vor Nässe ein großes Thema, vielleicht sogar das wichtigste. Denn Regen, Schnee, Schweiß und jeglicher andere Kontakt mit Wasser ist vor allem beim Bergsport Normalität. Die Nässe muss von der Kleidung also verlässlich abgehalten werden.

Somit sollte die äußerste Schicht der Sportbekleidung von außen wasserdicht sein und an der Innenseite schnell trocknen sowie Nässe nach außen entweichen lassen. Es sind entsprechende Innenlagen für Outdoor-Jacken und Outdoor-Hosen erforderlich, die durch ihre hdyrophoben Eigenschaften die Feuchtigkeit nicht speichern und die es schaffen, durch die einseitige Durchlässigkeit von Feuchtigkeit Atmungsaktivität mit einer hohen Wassersäule zu vereinen.

Von außen wasserdicht, von innen wasserdampfdurchlässig

Hier kommen die Hersteller von Membranen ins Spiel. Die großen Outdoor-Marken gehen verstärkt dazu über, entsprechende Technologien selbst zu entwickeln, um ihre Outdoor-Bekleidung wasserfest zu machen. Daneben gibt es aber auch einige sehr prominent vertretene Zulieferer für die Outdoor-Hersteller wie Gore-Tex oder eben Dermizax des Chemiekonzerns Toray.

Was ist Dermizax genau? Es handelt sich um eine hauchdünne Zwischenlage, die unter dem Obermaterial angebracht wird und die Kleidung dadurch von außen wasserdicht macht. Gleichzeitig ist sie für den Einsatz beim Sport sehr gut geeignet, weil sie innen am Körper entstehende Feuchtigkeit hervorragend nach außen abgeben kann.

Es war der Zufall, der mich vor einigen Jahren mit dem Dermizax-Material zusammen brachte. Ich war auf der Suche nach einer neuen Hardshell-Jacke. In einem Outdoorladen wurde mir eine Jacke der Marke Bergans empfohlen. Der äußerst qualitätsorientierte norwegische Hersteller von Outdoor-Bekleidung setzt bei seinen Produkten für Regenwetter fast ausschließlich auf diese Membran.

Extrem hohe Atmungsaktivität der Dermizax Membran

Die Dermizax Membran hat schon mal den Vorteil gegenüber Beschichtungen, dass die Funktionalität über die Zeit nicht durch äußere Einwirkungen und Abrieb nachlässt, und auch nicht durch Waschen. Hergestellt wird sie aus Polyurethan (PRP) und benötigt keine besondere Pflege – die Kleidung kann mit normalem Waschmittel in die Maschine. Und da die Membran eine nonporöse Struktur hat, wird die Funktionalität auch nicht durch Schmutz o. Ä. beeinträchtigt.

Diese Argumente überzeugten mich und ich habe den Kauf einer Jacke mit Dermizax Membran nicht bereut. Auch wenn ich mittlerweile auf die neuere Generation umgestiegen bin. Die heißt Dermizax NX und bietet eine Wassersäule von 20.000 mm und eine Atmungsaktivität von beeindruckenden 30.000 – 50.000 g/m2/24h. Absolut winddicht und schnelltrocknend ist dieses Funktionsmaterial selbstverständlich auch.

Die Werte für die wasserdichte Beschaffenheit und die Atmungsaktivität sind im state of the art-Bereich. Es gibt nur ganz wenig Konkurrenz-Hersteller, die in dieser Liga spielen. Dermizax NX ist außerdem sehr dehnbar und hat entgegen seiner Vorgänger optisch wie haptisch kaum noch was mit ‘Plastik’ zu tun, sondern wirkt wie normaler Stoff. Das Funktionsjacken-typische Rascheln konnte man zwar noch nicht vollends austreiben, ist aber recht gering. Ich besitze inzwischen zwei Dermizax NX-Jacken, die mir auch unter extremen Bedingungen hervorragende Dienste geleistet haben. Sie hielten jedem Regen stand und die Strapazierfähigkeit bei gleichzeitiger Weichheit und Dehnbarkeit des Materials sucht ihresgleichen.

Auch ein Umweltargument spricht für die Dermizax Membran: Polyurethan ist recycelbar und wohl umweltfreundlicher als viele andere Funktionsmaterialien, da kein Polytetrafluorethylen (PTFE) enthalten ist. Das völlig schadstofffreie Recycling kann allerdings noch nicht gewährleistet werden. PTFE hingegen steht nicht nur im Verdacht, krebserregend zu sein, sondern es gab bislang kein Entsorgungsverfahren ohne Verbrennung (wodurch umweltbelastende Dämpfe freigesetzt werden).

Hersteller, die auf Dermizax setzen, sind neben Bergans unter anderem Lundhags, Scott und Kjus.

Viele Stärken und wenig Schwächen

Die zwischen den Kleidungsschichten eingearbeitete Dermizax-Membran von Toray macht Kleidung also höchst verlässlich wetterfest, und der beim Sport natürlicherweise durch die Bewegung entstehende Schweiß kann sehr gut nach draußen dringen.

Der größte Pluspunkt von Dermizax: Diese Membran funktioniert unter allen klimatischen Bedingungen gleich gut und hat nicht das Problem von Membranen mit Mikroporen, die ein Temperaturgefälle zwischen Körper und Außenklima brauchen, um optimal Schweiß nach außen zu transportieren. Des Weiteren ist Dermizax langlebig und ganz normal in der Maschine waschbar. Es sollte nur wie jedes wasserdichte Kleidungsstück mit einer DWR-Imprägnierung ergänzt werden, um einwandfrei zu funktionieren.

Neben ihren großen Stärken hat die Membran allerdings auch eine Schwäche, sie neigt nämlich zu einer starken Geräuschentwicklung. Das recht laute Geknattere kann auch mal nerven und macht sich vor allem bei Jacken bemerkbar. Es tritt gerne bei windigem Wetter auf, und auch sehr oft bei hoher Bewegungsintensität. Bei Hosen ist die Geräuschentwicklung nicht so stark, da hier für Außen- und Innenschicht nicht so dünne Lagen wie für Jacken verwendet werden müssen.

Dermizax ist eher hochpreisig

Dank technischer Bestwerte beim Wasserschutz und bei der Atmungsaktivität ist die japanische Dermizax-Membran für Jacken und Hosen ein vor allem von Premium-Outdoorherstellern wie Bergans und Kjus eingesetzes Funktionsmaterial. Denn die hervorragende Funktionalität, die sie zu einem absoluten Premium-Produkt macht, spiegelt sich natürlich auch im Preis der Kleidung wieder. Vereinzelt kommt Dermizax auch bei Ortovox oder Spyder zum Einsatz.

Wenn du einfach nur einen verlässlichen Wetterschutz möchtest, ist vielleicht nicht unbedingt ein Premium-Modell erforderlich. Tatsächlich gibt es einige günstigere Alternativen, angefangen bei den Eigenentwicklungen der Hersteller wie beispielsweise Ceplex von Vaude. Diese liegen bislang mit ihren technischen Werten hinter der Dermizax-Membran, können aber auf jeden Fall auch einen sehr verlässlichen Schutz vor Nässe bieten und meistern das Thema Atmungsaktivität bei unterschiedlichen Temperaturen ebenfalls hervorragend.

Dringend abzuraten ist aber von Billigjacken aus dem Outdoor-Discounter. Die sind nicht besonders langlebig, sodass es auch in gewissem Widerspruch zu einer naturverbundenen Sportart steht, hier auf Fast Fashion zu setzen. Außerdem setzen sie meistens das hochgiftige Teflon als hydrophobes Material ein, für das es bislang keine Recycling-Möglichkeiten gibt.

So viel ist sicher: Wenn du dir eine dreilagige Dermizax-Jacke kaufst, dann hast du daran sehr lange Freude. Wenn du also bereit bist, einem Kleidungsstück lange treu zu bleiben, dann kaufe doch lieber einmal eine sehr teure Jacke und spare über die Jahre, weil du so schnell keine Neuanschaffung benötigst.

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