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Gore-Tex Shakedry im Test – bye, Außenmaterial

Gore-Tex Shakedry im Test
Gore-Tex Shakedry im Test © gipfelwelt.net

Bei Gore-Tex Shakedry wird auf das Außenmaterial der Membran verzichtet. Die Kleidung ist wasserdicht und ultraleicht, zeigt im Test aber ein großes Manko.

Wolltest du schon immer mal wissen, wie so eine wasserdichte Membran wie die von Gore-Tex eigentlich aussieht? Dazu wirst zu jetzt öfters Gelegenheit haben. Denn Hersteller Gore hat sein Funktionsmaterial aus Teflon so weiter entwickelt, dass es sich jetzt direkt zu Kleidung verarbeiten lässt. Die Membran hat sich in der Variante Gore-Tex Shakedry also zum Hauptmaterial emanzipiert und ist damit keine Membran mehr, sondern ein Textil.

Vor einigen Jahren wurde mit Gore-Tex Surround für Schuhe schon eine Weiterentwicklung der Membran eingeführt, die mit deutlich weniger Außenmaterial zurecht kommt, und dadurch die Atmungsaktivität und damit das Mikroklima der Schuhe verbessern kann. Da kann man Shakedry sicherlich als konsequent zu Ende geführte Weiterentwicklung sehen.

Spezielle Optik von Gore-Tex Shakedry

Höchst gespannt vom Ergebnis habe ich einen Gore-Tex Shakedry-Test gemacht und eine Jacke mit der neuen Gore-Tex-Variante ausprobiert. Da zunächst einmal was zur Optik, wie sieht das Ganze aus? Nicht unbedingt schön, meiner Meinung nach, aber neuartig, anders, futuristisch. Es hat einen matten Glanz. Das Material ist natürlich dünner, leichter und weicher als jedes mehrlagigige Laminat. Das ist ihm auch anzusehen, denn das macht es etwas knittrig. Nun gut, eine neuartige Optik in der Outdoor-Welt.

Was das typische Rascheln von Gore-Tex angeht, ist dieses hier ja quasi ungefiltert, da keine Schicht über der Membran liegt. Somit ist es für mein Empfinden intensiver wahrnehmbar als bei Jacken mit anderem Außenmaterial.

Der größte Nachteil zeigt sich im Gore-Tex Shakedry-Test durch die radikale Reduktion. In Ermangelung einer Außenschutzschicht sind entsprechende Jacken nur bedingt robust und sollten höchstens mit leichten Rucksäcken getragen werden. Ich kann zum Langzeiteinsatz noch nichts sagen, aber es ist offensichtlich, dass man dieses Material nicht allzu sehr herausfordern sollte. Deswegen solltest du auch denke ich unbedingt darauf achten, eine Gore-Tex Shakedry-Jacke zu kaufen, bei der Stretch verarbeitet wurde. Das ist auch bei meiner Jacke der Fall. Es erhöht nicht nur den Tragekomfort beim Sport, sondern dürfte dank der größeren Flexibilität auch zur Lebensdauer des Materials beitragen.

Die einschichtige Konstruktion bietet gegenüber Membranen aber einige Vorteile:

Der Hersteller bewirbt vor allem die erhöhte Atmungsaktivität, da der Schweiß durch eine Schicht weniger nach draußen weichen kann. Schon bei Surround ist eine Verbesserung zu bemerken, sodass man hier – abhängig vom Innentextil – von einer weiter erhöhten Dampfdurchlässigkeit ausgehen kann.

Des Weiteren entfällt die Notwendigkeit, das Kleidungsstück mit einer DWR-Beschichtung zu imprägnieren und diese von Zeit zu Zeit zu erneuern. Denn aufgrund der hydrophoben Eigenschaft von Gore-Tex perlt das Wasser über die gesamte Lebensdauer des Kleidungsstücks bestens von der Oberfläche ab, sodass sich das Material nicht mit Wasser vollsaugt. Dass man sie, wie der Name suggeriert, einfach trockenschütteln kann, trifft jetzt nicht unbedingt zu. Die Jacke hat ja auch ein Innenmaterial, einen Textilüberzug oder ein isolierendes Futter. Das braucht dann schon seine Zeit, um zu trocknen.

Ideal für Ultraleicht-Trekking

Der größte Vorteil für mich als Ultraleicht-Trekking-Fan ist die Gewichtsreduktion. Eine Textilschicht weniger bedeutet im Falle von reinen Hardshells fast die Hälfte weniger Gewicht.

Während meine aktuelle Ultraleicht-Regenjacke mit knapp 200 Gramm schon eigentlich nichts mehr wiegt, gibt es jetzt beispielsweise bei Arcteryx eine Shakeydry Hardshell mit 120 Gramm Gewicht. Da ich ja sowieso nur mit minimalistischem Gepäck unterwegs bin, kann ich grundsätzlich auch eine geringere Robustheit des Materials hinnehmen. Die gefütterte Jacke, die ich für den Gore-Tex Shakedry-Test gekauft habe, wiegt 400 Gramm und ist warm genug zum Ski fahren. Das ist natürlich schon der Hammer.

Also schauen wir mal, wie es nach längerer Nutzung aussieht. Gewöhnungsbedürftige Optik, geringe Robustheit, dafür aber auch extrem geringes Gewicht könnten unterm Strich auf jeden Fall dafür sorgen, dass sich Gore-Tex Shakedry zumindest unter Ultraleicht-Trekking-Fans, Trailrunnern und Bikern durchsetzt.

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