Die Hochleistungs-Membran Dri der norwegischen Outdoor-Marke Norrona macht Kleidung extrem wasserdicht und hoch atmungsaktiv. Sie kommt ohne Fluorcarbone aus.
Wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv müssen gute Regenjacken sein. Damit diese Funktionalität erreicht wird, verarbeiten die meisten Hersteller in ihrer Regenbekleidung eine hauchdünne Membran, die Wasser in Form von Niederschlag von außen abhalten kann, aber in Form von Schweiß von innen nach außen ableitet.
Somit haben sich auf dem Markt für Outdoor-Bekleidung einige Fremdhersteller etabliert, welche die großen Outdoor-Marken mit entsprechenden Membranen beliefern. Die drei bekanntesten sind sicherlich Dermizax, Gore-Tex und Sympatex. Das Blatt hat sich jedoch gewendet: Besonders für die sehr großen und internationalen Marken scheint es sich mehr zu lohnen, Membranen selbst zu entwickeln und nicht einzukaufen. Deswegen statten sie ihre Regenkkleidung neben den Zulieferern ihre Kollektionen verstärkt mit hauseigenen Membranen aus.
Sehr gute Technologien kommen von Geox (Amphibiox), Vaude (Ceplex), The North Face (Dryvent), Salewa (Powertex) oder von Schöffel (Venturi). Auch der norwegische Hersteller Norrona hat eine absolute Top-Membran namens Dri entwickelt.
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Dri hat keine Fluorcarbone
Dabei ist es Hersteller Norrona laut eigenen Angaben gelungen, eine Technologie auf Basis von Polyurethan einzusetzen, die ohne Fluorcarbone (PFC) auskommt. Diese sind für Mensch und Umwelt höchst bedenklich, aber in den Membranen vieler Hersteller wie etwa Gore-Tex enthalten. Für die Funktionalität ist das mit keinerlei Einbußen verbunden, ganz im Gegenteil: Sie hat absolute Topwerte, was den Wasserschutz und die Atmungsaktivität angeht.
Außerdem handelt es sich um eine porenfreie Membran, was die Funktionalität bei hohen Außentemperaturen gewährleistet. Die Membranen auf Basis von PFC haben hingegen Mikroporen, die ein Temperaturgefälle zwischen Körpertemperatur und Außentemperatur benötigen, um einwandfrei den Schweiß durchlassen zu können.
Auch für die DWR-Imprägnierung, die bei Outdoor-Bekleidung standardmäßig zur Verbesserung der Funktionalität aufgetragen wird, verzichtet Norrona laut eigenen Angaben auf Fluorcarbone.
Derzeit produziert Norrona zwei Varianten: Dri1 besteht aus 2,5 Lagen und das Textil hat dementsprechend ein sehr geringes Gewicht. Auf der Innenseite wird die Membran mit schützendem Kunststoff bedruckt, benötigt aber keine geschlossene Lage oder Futtermaterial. Es ist dadurch etwas empfindlicher, dafür aber auch atmungsaktiver, und eignet sich somit vor allem für bewegungsintensive Aktivitäten ohne Rucksack.
Für das Bergwandern und Bergsteigen ist hingegen eine dreilagige Regenjacke dringend anzuraten. Dies setzt Norrona mit Dri3 um. Hier ist die Zwischenschicht von der Außen- und Innenseite jeweils mit einer geschlossenen Textilschicht geschützt, sodass es durch die Träger des Rucksacks nicht zu Abrieb kommen kann.
Super technische Werte und Tragekomfort
Für beide Varianten gibt eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 20.000 Millimeter an und liegt damit im sehr guten Bereich. Die Wassersäule beträgt bei der 2,5-lagigen Variante ebenfalls 20.000 Millimeter, und bei der dreilagigen Variante sogar 28.000 Millimeter. Auch hier sind die Werte also im sehr guten Bereich.
Um die Reißfestigkeit zu verbessern, wird das Textil der schützenden Lagen im Ripstop-Verfahren gewebt. Außerdem hat die Regenbekleidung von Norrona standardmäßig sehr elastische Stretch-Einsätze. Somit ist es beim Bergsport und Radfahren schön nachgiebig. Zum Tragekomfort trägt bei, dass die Dri-Membran von Norrona vergleichsweise wenig raschelt. Da gibt es bei den verschiedenen wasserdichten Technologien sehr große Unterschiede.
Neben den ungefütterten Regenjacken und Regenhosen hat Norrona natürlich für den Wintersport auch gefütterte Varianten in seiner Kollektion. Hier wird das Dri-Material mit einer Futterschicht kombiniert, wobei Norrona einerseits auf bekannte Hersteller wie Primaloft setzt, anderseits aber auch wie bei der Membran verstärkt hauseigene Materialien verwendet.
Maße für schlaksige Menschen
Wie bei den meisten nordischen und nordamerikanischen Marken auch, kommen die Schnitte von Norrona vor allem großen und schlaksigen Menschen wie mir zugute. Somit ist es eine der wenigen Outdoor-Marken, wo mir die Ärmel lang genug sind, während die Jacken gleichzeitig einen körpernahen Schnitt haben.
Last Updated on Oktober 10, 2024 by Raffaele