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Venturi von Schöffel

Venturi von Schöffel
Venturi von Schöffel © gipfelwelt.net

Der bayerische Hersteller Schöffel stattet einen Teil seiner Kleidung mit der hauseigenen Membran namens Venturi aus, um sie wasserdicht zu machen.

Schöffel war einer der ersten Hersteller überhaupt, der in den 1980er-Jahren das wasserdichte Funktionsmaterial Gore-Tex einsetzte, und dem heutigen Platzhirsch bei Regenbekleidungs-Technologie damit zum Durchbruch verhalf. Mittlerweile gibt es neben Gore-Tex zahlreiche Textilien mit gleich guter oder eher besserer wasserdichter Funktionalität. Einge werden auch herstellerunabhängig entwickelt. So setzt Schöffel beispielsweise auch die hochpreisige Top-Membran Dermizax in seinen Kleidungsstücken ein.

Doch warum kaufen, wenn man es auch selbst machen kann? Viele Marken entwicklen die Technologien für ihre Regenbekleidung inzwischen gleich im eigenen Haus. So auch Schöffel, das bei einem Großteil seines Sortiments jetzt nur noch die eigene Membran namens “Venturi” einsetzt, um die Kleidung wasserdicht zu machen. Andere Beispiele sind The North Face (DryVent), Vaude (Ceplex) oder Salewa (Powertex) handaben es gleich und haben wasserdichte Membrane oder Beschichtungen entwickelt, die sie unabhängig von Zulieferen wie Gore-Tex oder Dermizax machen.

Venturi bietet soliden Wetterschutz

Die Membran von Schöffel wird bei Regenjacken und Regenjacken als Laminat verarbeitet und schützt vor eindringendem Wasser, während Schweiß als Dampf von innen nach außen treten kann. So sammelt sich die Feuchtigkeit deines Schweißes, der natürlicherweise bei sportlicher Aktivität entsteht, nicht in der Kleidung und du bleibst auch von innen trokcken. Außerdem ist die Membran winddicht und schützt so vor Auskühlen.

Das Material wird auch in einer höherpreisigen Variante mit verarbeitetem Stretch angeboten. Grundsätzlich geht es Schöffel aber ganz offensichtlich bei seinem Sortiment nicht so sehr um Firlefanz, sondern um grundsoliden Schutz vor den Elementen.

Die technischen Werte für Wasserschutz und Amtungsaktivität spielen sich bei dieser Membran zwar nur im Mittelfeld ab. Dennoch handelt es sich hier um ein grundsolides Produkt, das dich beim Bergsport verlässlich vor Niederschlag schützt. Auch preislich bewegen wir uns hier in einem entspannten Umfeld, sodass der Erwerb einer neuen Regenjacke nicht zu einer Großinvestition werden muss.

Etwas verwirrend ist, dass Schöffel mit “Venturi Ventbreak” und “Venturi Softshell” zwei zwar winddichte, aber nicht wasserdichte Materialien anbietet, die das selbe Wort im Namen tragen.

Porenfrei, wasserdicht, winddicht

Die Venturi-Membran ist als Laminat mit 2 oder robusteren 3 Lagen erhältlich. Die Membran Venturi von Schöffel ist aus Polyester und anders als beispielsweise Gore-Tex porenfrei. Das macht es insofern überlegen, als die Funktionalität nicht durch Schweißrückstände und Schmutz beeinträchtigt wird.

Dass keine Feuchtigkeit von außen eindringen kann, aber von innen nach außen, wird hier vielmehr durch grobe und feine Moleküle erreicht. Wassertropfen kommen nicht durch das Material, aber Wasserdampf kann durch die Bereiche mit groben Molekülen entweichen. Verstärkt werden diese Effekte durch eine Mischung aus hydrophoben und hydrophilen Fasern, die den Abtransport von Dampf verbessern und Wasser abwehren.

Positiverweise wird sämtliche wasserdichte Kleidung laut Schöffel auch mit wasserdichten Reißverschlüssen ausgestattet. Außerdem ist Venturi von Schöffel komplett winddicht und schützt so vor Auskühlen. Am meisten Tragekomfort verspricht die mit Stretch versehene Variante. Zu unterscheiden ist “Venturi Softshell”/”Venturi Ventbreak”. Diese Kleidung ist winddicht, aber nicht wasserdicht.

Auch positiv ist, dass die Bekleidung einen sehr robust verarbeiteten Eindruck macht. Sie kann unkompliziert im Schonwaschgang in der Waschmaschine gereinigt werden.

Technische Werte nur im Mittelfeld

Laut Schöffel weist Venturi eine Wassersäule von mindestens 10.000 mm auf und die Wasserdampfdurchlässigkeit wird mit 10.000 g/m²/24h angegeben.

Für eine optimale Funktionsweise der Wasserdampfdurchlässigkeit nennt Schöffel zwei altbekannte Voraussetzungen, nämlich dass ein Wasserdampfgefälle und ein Temperaturgefälle vorliegt. Sprich je höher die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sind, desto weniger atmungsaktiv ist die Kleidung. Da ist Schöffel einer der wenigen Hersteller, die das auch offen in den Produktbeschreibungen angeben. Das gibt extra Punkte fürs Betragen 😀

Die technischen Werte und der Tragekomfort von Venturi sind aber nur mehr unteres Mittelfeld, wenn man es mit den top Outdoor-Marken und den dort eingesetzten Technologien vergleicht. Auch wenn diese Werte natürlich schon vollkommen ausreichen für einen soliden Wetterschutz im Gebirge. Außerdem ist immer zu relativieren, dass Labormesswerte ja auch von Laborbedingungen abhängen und somit nicht 1:1 vergleichbar sind. Allerdings gibt es mehrere Premium-Anbieter, deren Messwerte ein Vielfaches (!) betragen.

Preislich spiegeln sich die mittleren technischen Werte bei Venturi von Schöffel auch nicht wieder. Etwa 200 Euro zahlst du für eine Regenjacke in der normalen Variante. Schon mehrere Hundert Euro kostet die Stretchvariante – eigentlich unverzichtbar für den Sport. Für ein bisschen mehr Geld kriegst du auch eine Dermizax mit top Werten und weniger Geräuschentwicklung. Preislich gleichauf ist das umweltfreundliche Ceplex von VAUDE mit deutlich besseren Werten und mehr Tragekomfort. Dryvent von The North Face bietet immer noch mehr Schutz vor Wasser, und ist preislich eher günstiger. Damit ist Venturi von Schöffel doch ein bisschen hinter den Wettbewerbern.

Für Venturi von Schöffel sollte sich daher nach meiner Meinung entscheiden, wer ein gutes Angebot im Sale findet, die solide Verarbeitung eines etablierten Herstellers schätzt und sich mit einer grundsoliden Technik zufrieden gibt.

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