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Sattel (Gebirge)

Sattel vom Col de Dormilleuse in der Thabor-Gruppe aus gesehen
Sattel vom Col de Dormilleuse in der Thabor-Gruppe aus gesehen © gipfelwelt.net

Der Sattel im Gebirge ist eine sanfte Geländeform, die sich wie ein Pferdesattel U-förmig erstreckt und vergleichsweise einfach passierbar ist. Die Definition.

Charakteristik

Einen Sattel kennst du natürlich vor allem aus dem Reitsport, wo er für einen festen Sitz auf dem Pferderücken sorgt. Mit seiner typischen U-Form, die dich dank Schwerkraft gut im Sattelpunkt an der tiefsten Stelle sitzen lässt, ist er dabei auch Namensgeber für Gebirgsformationen, die so ähnlich aussehen. Sie sind im Hochgebirge genauso wie im Hochgebirge sehr häufig anzutreffen.

Die wie der Reitsitz geformten Hochtäler sind entsprechend flach und weit auslaufend, obwohl sie auf einer Kammlinie als Vertiefung zwischen zwei Gebirgsgipfeln liegen. Dadurch markieren sie gleichzeitig auch Wasserscheiden und sind damit für die Orographie von großer Bedeutung.

Pässe in Sattelpunkten auf Wanderrouten

Beim Bergwandern begegnet man dieser Gebirgsformation recht häufig, sodass man auch öfters mal in Tourenbeschreibungen auf diesen Begriff stößt. Denn Wanderrouten orientieren sich an Pässen, die als tiefste Stelle eines Gebirgskamms oder Gebirgsgrats die einfachste Möglichkeit sind, das Gelände zu passieren.

Historische Miltär- oder Wirtschaftswege, die später zur Grundlage für Weit– und Fernwanderwege in der Bergwelt geworden sind, hatten vor allem das Ziel, möglichst leicht in das nächste Tal zu gelangen. Somit verlaufen sie wo immer möglich durch Sattelpunkte. Das ist die Definition für den tiefsten Punkt der U-Form. Hier befindet sich ein Pass, der dank der sanften Geländeform auch leicht zu erreichen ist. Er liegt auf dem kürzesten Weg über den Sattel. Somit bietet es sich bei der Konzeption von Transport- oder Wanderwegen besonders an, diese hier hinüber anzulegen, um einen Gebirgszug leicht passierbar zu machen.

Da diese Landschaftsformation meistens mit rechts und links des Passes ausladenden Tälern einher geht, wird mit dem Begriff oft nicht nur der Pass an sich, sondern das gesamte betreffende Gebiet bezeichnet.

Sattel sind insgesamt also für Wanderer wichtige Wegpunkte. Sie bieten eine sehr gute Möglichkeit, Höhenunterschiede zu überwinden, ohne dass es zu steil wird. Außerdem bieten sie dank ihrer exponierten Lage oben auf dem Kamm oft eine herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft und die nächstgelegenen Berggipfel.

Für die Wahl einer Wanderroute sind Sattel wichtig, da sie die Länge und den Schwierigkeitsgrad der Route beeinflussen. Sattel können eine Wanderung verkürzen oder erleichtern, aber sie können auch die Aussicht verbessern oder zu einem besonderen Erlebnis machen.

Unterschiede zwischen Sätteln und Scharten

Das charakteristische Merkmal von Sätteln bei Pässen ist also die U-Form, wie wir sie von den Sätteln beim Reitsport kennne, um das Reiten und den Sitz auf dem Pferderücken sicherer zu machen. Das andere Extrem eines Passes ist die Scharte, die eher schwer zugänglich ist und sich zwischen schroffen Hängen mit V-Form befindet. Sie ist bei hochalpinen Touren, also vor allem beim Bergsteigen, häufiger anzutreffen. Auch anspruchsvolle Höhenwege wie der Berliner Höhenweg oder die schwereren Dolomiten-Höhenwege führen über unzählige Scharten, die hier wiederum den besonderen Reiz dieser schweren Touren ausmachen.

Leider werden die Begriffe Scharte und Sattel je nach Region aber auch synonym verwendet, sodass dies manchmal etwas missverständlich sein kann. Des Weiteren kann es natürlich auch vorkommen, dass die Natur Täler herausgebildet hat, die Mischformen zwischen dem U und dem V darstellen.

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