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Grat

Grat in den französischen Alpen
Grat in den französischen Alpen © gipfelwelt.net

Die oberste Kante eines Bergrückens ist der Grat. Auf beiden Seiten befinden sich steil abfallende Hänge. Er verbindet oft zwei Berggipfel. Die Definition.

Hohe Bedeutung der Berggrate für das Bergwandern

Er gehört zu den wichtigsten Gebirgsformationen, die für Bergwanderer und Bergsteiger einen ganz besonderen Reiz haben: Der Berggrat. Denn das Wandern hoch oben auf dem Bergrücken bedeutet ein großes Vergnügen. Es ist mit fantastischen Weitblicken und 360-Grad-Panorama über das Hochgebirge und seine Ausläufer verbunden. So lassen sich aus der Vogelperspektive die Gebirgzüge, in denen man unterwegs ist, überblicken, und oftmals auch weite Teile der Wanderroute. Gerade wenn du in den alpinen Regionen des Mittelmeerraums unterwegs bist, die es dort zuhauf gibt, macht das doppelt Spaß. Denn dann kommst du zusätzlich in den Genuss des weiten Blicks über das Meer.

Da ein Grat meist zwei Gipfel miteinander verbindet, lässt sich die Gratwanderung auch oft gut mit der Besteigung eines Gipfels verbinden – bzw. er führt einen in seinem Verlauf automatisch dort hinauf. Je nach Beschaffenheit dient er hier als eine Art Rampe, die durch ihren kontinuierlichen Anstieg auch gleichzeitig den leichtesten Weg auf den Gipfel bietet.

Viele haben aufgrund ihres spektakulären Wandererlebnisses einen legendären Ruf erlangt und tragen wie Berggipfel eigene Namen. Als Beispiel sei hier nur der Peuterey Integral genannt, der auf den höchsten Berg der Alpen, den Mont Blanc, führt.

Für diesen, und auch für viele andere Grate in extremen Regionen gilt, dass sie nicht mehr im Rahmen von Bergwanderungen zu bewältigen sind. Sie fallen schon in den technischen Schwierigkeitsgrad des Bergsteigens, für das du entsprechende Erfahrung und Ausrüstung benötigst. Hier ist partielle Kletterei mit entsprechender Selbstsicherung erforderlich. Oftmals brauchst du auch Steigeisen und entsprechend steigeisenfeste Wanderstiefel. Du solltest dich bei deiner Tourenplanung also unbedingt damit auseinandersetzen, welcher Schwierigkeitsgrad dich vor Ort erwartet und welche Ausrüstung dafür erforderlich ist.

Nicht nur im Hochgebirge zu finden

Dabei hast du sicher schon festgestellt: Überall wo es Berge gibt, sind sie zu finden. Denn auch in Mittelgebirgen und selbst in manchen Niederungen ist es zu Gratausformungen gekommen, die oft nicht besonders schwer zu meistern sind. Im Hochgebirge hingegen geht damit sehr oft auch eine erhöhte Schwierigkeit einher. Schwindelfreiheit ist sowieso absolut erforderlich in Anbetracht dessen, dass man rechts und links in den Abgrund blickt.

Vorsicht bei schlechter Witterung

Bei widrigen klimatischen Bedingungen kann die Gratwanderung auch zu einer großen Gefahr werden, und bei starkem Wind und Niederschlag solltest du dir das besser zweimal überlegen. Viele Bergrücken laufen so spitz zu, dass sie kaum mehr Platz als für einen schmalen Pfad lassen. Bei schwierigen Wetterbedingungen entsteht schnell lebensgefährliche Rutschgefahr. Die Firngrate, die ganzjährig von Schnee bedeckt sind, erfordern zudem entsprechende technische Ausrüstung und sollten nur in Seilschaften begangen werden.

Zu einer verantwortungsvollen Durchführung von Bergtouren gehört es also immer, solche Aspekte zu beherzigen. Es liegt sehr viel Restschnee? Es ist sehr windig, regnet oder gar gewittert? Hier gehört es zu den Obliegenheiten des Bergwanderers, Risiken abzuwägen und realistisch einzuschätzen. Eine Alternativroute vor Ort ausfindig machen zu müssen, mag nervig sein. Doch es ist im Sinne der Selbstverantwortung und auch der Verantwortung der Allgemeinheit, nicht in Bergnot zu geraten, wenn die Gegebenheiten offensichtlich nicht zum Vorhaben passen.

So ganz nebenbei muss es auch nicht immer schlecht sein, einen anderen als den geplanten Weg zu gehen. Dadurch entdeckst du vielleicht eine ganz neue und überraschend schöne Ecke im Gebirge. Und Grate sehen im Übrigen auch aus der Ferne toll aus und verschönern dir das Panorama, wenn du auf einem Talweg das Gebirge gefahrfrei durchquerst. Also lieber eine gemütliche Wanderung im Tal mit schönem Panorama auf den Berggrat, als sich vermeidbar in Gefahr zu begeben.

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