
Kältebrücken sind Stellen der Kleidung, bei denen Kälte eindringen kann und sich dann am Körper ausbreitet. Weite Kleidung ist dafür anfällig. Die Definition.
Beim Bergsport ist die Kälte eine der größten Herausforderungen, während du in der freien Natur unterwegs bist. Frostige Nächte treten besonders oberhalb der Baumgrenze auch im Sommer auf. Plötzliche Wetterumschwünge können dir von jetzt auf gleich eisige Winde um den Kopf blasen lassen. Für solche Fälle solltest du jederzeit gewappnet sein und gemäß dem Lagensystem bzw. Zwiebelprinzip eine Isolationsjacke griffbereit haben, die ein wärmendes Futter hat und winddichtes Obermaterial zur Vermeidung des Windchill-Effekts.
Ein weiteres Problem bei kühlen Temperaturen und Wind ist nasse Kleidung. Die Nässe speichert die Kälte und nimmt der Kleidung die Isolationskraft. Bei Niederschlag brauchst du deswegen eine wasserdichte Regenjacke, die du über die Isolationsjacke ziehen kannst. Neben wasserdichtem Material und einer wasserabweisenden Imprägnierung ist auch ein schnell trocknendes Funktionsmaterial von entscheidender Bedeutung im Hochgebirge. Moderne Isolationsmaterialien aus Kunstfasern wie Primaloft behalten auch bei Nässe ihre Isolationsfähigkeit, da sie im Gegensatz zu tierischen Daunen nicht zusammenfallen.
Kältebrücken vermeiden
Wenn du dich der Kälte im Gebirge stellst, kommt es nicht unbedingt auf dicke Kleidung an, damit du nicht frierst. Wichtiger ist vielmehr, dass die Kleidung vor allem gut sitzen sollte. Denn andernfalls treten die sogenannten Kältebrücken auf. Doch was genau ist eine Kältebrücke? Damit werden beim Sport die Bereiche der Kleidung bezeichnet, wo die Kälte wie über eine Brücke zum Körper vordringen kann. Davon abzugrenzen ist der Begriff Wärmebrücke aus dem Hausbau.
Die Bereiche, wo Kälte am leichtesten in die Kleidung gelangen kann, sind natürlich an den Öffnungen. Somit sind zu kurze oder zu lange Ärmel, ein zu weiter Bund und ein frei liegender Hals und Nacken die klassischen Problemzonen bei Isolationsbekleidung. Generell ist weite Kleidung anfällig für Kältebrücken. Die Kälte kriecht förmlich hinein und führt dazu, dass die Kleidung nicht genug Isolationskraft entfalten kann.
Deswegen ist es wichtig, dass du beim Bergwandern und Bergsteigen Kleidung dabei hast, die wirklich gut sitzt und deiner Statur gerecht wird. So vermeidest du Kältebrücken und stellst sicher, dass kalte Luft nicht unbeabsichtigt unter die Kleidung dringen kann. Andernfalls nützt dir auch die wärmste Jacke nichts, wenn die kalte Luft einen Zugang findet und sich auf deiner Haut breit macht.
Für Touren bei zu erwartendem kaltem Wetter sollte deine Isolationsjacke auch eine Kapuze haben. So ist nicht die Mitnahme einer extra Mütze erforderlich, sondern du streifst dir einfach die integrierte Kapuze über den Kopft. Es ist auch sehr sinnvoll, bei Touren in kalten Klimata Handschuhe mitzunehmen. Am besten streifst du dann die Ärmel deiner Isolationsjacke über die Enden der Handschuhe. So unterbindest du konsequent das Auftreten von Kältebrücken.