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Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke im Test

Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke im Test
Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke im Test © gipfelwelt.net

Die clevere Ausstattung der Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke passt im Test für das Bergwandern, auch wenn sie übliche Schwächen von Hardshells aufweist.

Nach ziemlich genau drei Jahren war meine Berghaus Hyper 100 Regenjacke jetzt an Schultern und Rücken durchgescheuert, also dort, wo der Rucksack aufliegt. Das habe ich just festgestellt während der Vorbereitungen für meine nächste Trekkingreise nach Rumänien. Auch wenn ich es als Ultraleicht-Trekking-Enthusiast für das geringe Packgewicht ein Stück weit in Kauf nehmen kann, dass Artikel mit extremem Materialverzicht nicht ewig durchhalten, finde ich das für eine Drei-Lagen-Jacke mit fest laminierter Membran schon eine etwas kurze Lebensdauer. Mit 103 Gramm Gewicht wurde sie als leichteste Regenjacke der Welt beworben, aber halt nicht als langlebig, und ist vermutlich deshalb auch inzwischen aus dem Sortiment geflogen.

Warum das vielleicht meine letzte Regenjacke ist

Stichwort Regenjacken: Ich habe mich in letzter Zeit öfter mal gefragt, wieso ich eigentlich überhaupt noch eine zum Bergwandern mitnehme. Denn irgendwie geht es da technologisch nicht mehr so richtig weiter, auch wenn die Jacken im Schnitt leichter geworden sind.

Aber Regenjacken rascheln immer noch genauso nervig wie vor 20 Jahren, und der Plastiktüten-Look ist ebenfalls noch nicht besser geworden. Sie halten auch mit schön gerechneten Wassersäulen starkem Regen noch nicht viel länger als ein, zwei Stunden stand und scheuern jetzt eher schneller durch als früher, was dann offensichtlich der Preis für das geringere Gewicht ist. Winddicht sind auch Softshells, und mit einer guten Imprägnierung schaffen sie Nieselregen fast genauso gut wie Hardshells, ohne das blöde Geraschle und die Einschränkungen bei der Atmungsaktivität.

Derweil sind auch Regenjacken auf eine gute Imprägnierung angewiesen, weil sich das Obermaterial sonst mit Wasser vollsaugt. Wenn das Wasser zwar nicht durch die Membran dringt, aber im Stoff hängt, ist das sehr unangenehm und beschleunigt dann auch den Wasserdurchbruch. Aber eine Imprägnierung, die sich nicht auswäscht, ist seit eh und je Fehlanzeige. So musst du die Regenjacke regelmäßig nachimprägnieren.

2,5 Lagen sorgen für niedriges Gewicht und hohe Atmungsaktivität

Naja, noch habe ich nicht den Mut, das Thema Regenjacke abzuhaken. Um schnell einen Ersatz für die kaputte Jacke zu kriegen vor meiner Abreise, konnte ich mir im Sommersale ein stark reduziertes Exemplar der Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke schnappen. Nach Entfernen der Etiketten kommt die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke in meiner Größe S (48) auf ein Packgewicht von 160 Gramm und liegt damit sogar unter der Herstellerangabe (173 Gramm). Da würde ich sagen ist sie nicht nur ein Leichtgewicht, sondern ehrenhaft im Ultraleicht-Trekking-Bereich einzuordnen.

Im Vergleich zum Vorgänger ist die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke zwar 57 Gramm schwerer. Aber vielleicht erhöht das auch die Lebensdauer durch das etwas stärkere Material. Sie hat zwar nur 2,5 Lagen und ist damit nicht ganz so robust konstruiert wie mit einer vollständigen Innenlage. Dafür genießt der Hersteller bei mir einen großen Vertrauensvorschuss für die Verarbeitungsqualität.

Mit der halben Lage auf der Innenseite wird die empfindliche Membran durch feine Waben geschützt. Diese offene Konstruktion hat den Vorteil, dass sich Schweiß kaum sammeln kann, sondern leicht durch die Membran aus der Jacke austreten kann. Damit ist sie hinsichtlich ihrer Atmungsaktivität schon sehr nah an einer Softshell.

Zum Einsatz kommt die Ceplex Advanced-Membran von Vaude, mit der ich schon ganz gute Erfahrungen machen durfte. Sie schützt sehr zuverlässig vor Niederschlag und kommt dabei ohne umweltfeindliche Ewigkeits-Chemikalien aus. DieMembran ist aus Polyurethan und die Jacke sind Polyamid, wofür laut Hersteller „überwiegend“ Recycling-Material verwendet wurde.

Clevere Ausstattung der Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke

Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke Rückseite
Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke Rückseite © gipfelwelt.net

Wie präsentiert sich die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke nun bei einem ersten Test? Zunächst einmal erfreut mich das schlichte Design mit einem dezenten Logo. Die Ausstattung ist minimalistisch: Es gibt nur eine Brusttasche. Da hat das Smartphone aber gut drin Platz und ich finde, eine Wanderjacke braucht auch nicht mehr Taschen. Auf die nicht verschließbaren Belüftungsschlitze unter den Armen hätte Vaude aber gern auch verzichten dürfen. Ich habe lieber geschlossene Ärmel, und die Gefahr von Schweißansammlungen ist mit Ceplex und 2,5 Lagen ohnehin sehr gering.

Die Kapuze der Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke hat einen Kordelzug und eine Regenschutz-Krempe. Das finde ich gut konstruiert und die Kapuze lässt sich gut sitzend auf jede Kopfgröße anpassen. Durch die Krempe hängt sie nicht in der Stirn und das Wasser tropft seitlich ab. Gut sind auch die Ärmelabschlüsse mit Gummizügen. Damit sitzen die Ärmel beim Sport fest am Körper und am Handgelenk, und du brauchst sie nicht umständlich mit Klettverschlüssen zu fixieren.

Die Reißverschlüsse an der Front und an der Brusttasche haben sehr feste Kunststoff-Lippen. Sie sind laut Hersteller nur wasserabweisend und nicht wasserdicht. Das halte ich für sympathische Überkorrektheit. Beim Beregnungstest unter der Dusche kann ich kein durchdringendes Wasser feststellen.

Leider hat die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke keine Materialverstärkungen an Schultern und Rücken, wo der Rucksack aufliegt. Das macht sie nur eingeschränkt geeignet für den Intensiveinsatz beim Trekking. Da aber mein Trekking-Rucksack über die Jahre immer leichter geworden ist, hoffe ich mal, sie hält doch mindestens ein paar Saisons durch.

Tragekomfort mit typischen Defiziten

Die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke lässt sich in der Kapuze verstauen
Die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke lässt sich in der Kapuze verstauen © gipfelwelt.net

Was den Tragekomfort angeht, schließe ich an meine Litanei vom Anfang an: Die Jacke ist genauso raschlig und hart wie auch alle anderen bisherigen Regenjacken, die ich hatte. Immerhin ist Stretch verarbeitet, sodass das Hauptmaterial eine gewisse Dehnbarkeit aufweist. Wenn du die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke nicht trägst, kannst du sie einfach in ihre eigene Kapuze einrollen und dann platzsparend in den Rucksack packen.

Somit wandert die Vaude Scopi Leichtgewichts-Regenjacke jetzt auf meine Ultraleicht-Trekking-Packliste und ersetzt dort die durchgescheuerte Vorgängerin. Wer weiß, vielleicht ist es dann auch die letzte ihrer Art und ich setze künftig lieber auf Softshell.

Zuletzt aktualisiert am 09.09.2025 von Raffaele

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