Eine robuste Regenjacke fast ohne Gewicht: Die Berghaus Hyper 100 Jacket wird als leichteste 3-Lagen-Jacke der Welt beworben. Grund genug für einen Test.
Eigentlich hätte ich es ahnen können: Meine bisherige Regenjacke, die Salewa Puez Light PTX, ist für das Bergwandern nicht robust genug. Sie hat nur 2,5 Lagen, das heißt, die wasserdichte Membran ist offen auf der Innenseite angebracht und nicht durch eine extra Materiallage geschützt. Somit hat der Rucksack sie jetzt (nach einigen auch sehr intensiven Einsätzen) bereits im Hüftbereich durchgescheuert.
Daher hatte ich jetzt als potenziellen Nachfolger die Berghaus Hyper 100 Jacket im Test. Sie ist mit 3 Lagen maximal robust verarbeitet und ist laut Hersteller die leichteste 3-lagige Regenjacke der Welt. Zumindest durch Eigenrecherche kann ich das auch nicht widerlegen.
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Ultraleicht mit etwa 100 Gramm Gewicht
Während ich mit meiner Ultraleicht-Trekking-Packliste in vielen Produktkategorien wie etwa beim Kunstfaser-Schlafsack schon ein Gewichtsminimum erreicht habe, das seit Jahren nicht mehr unterboten wird, tut sich zumindest im Jackenbereich noch was. Das stellt diese Jacke sehr eindrucksvoll unter Beweis.
In der Größe M bringt die Berghaus Hyper 100 Jacket nämlich gerade mal 103 Gramm auf die Küchenwaage und liegt damit zwar etwas höher als die Herstellerangabe (98 Gramm). Das ist aber immer noch extrem wenig für eine 3-Lagen-Jacke, und knapp 40 Gramm weniger als die 2,5-Lagen-Jacke von Salewa, die ich zuletzt im Einsatz hatte.
Warum der Hersteller die Berghaus Hyper 100 Jacke mit einem Packsäckchen ausliefert, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Wer jedes überflüssige Gramm sparen möchte und sich dafür diese teure Jacke holt, wird sie dann wohl kaum in einen extra Beutel packen. Außerdem lässt sie sich ganz gut in die Kapuze einrollen und so im Rucksack verstauen.
Wasserdicht und hoch atmungsaktiv
Wir wissen ja: Eine gute Regenjacke für den Einsatz beim Sport hält Wasser von außen ab, lässt es aber von innen nach draußen. Denn sonst bist du vor Regen geschützt, wirst aber trotzdem nass, und zwar von deinem eigenen Schweiß.
Als Nässeschutz setzt der Hersteller bei der Berghaus Hyper 100 Jacket seine eigene Membran “Hydroshell Elite Pro” aus Polyurethan (PU) ein. Diese wurde beim Launch vor einigen Jahren mit den exzellenten technischen Werten einer Wassersäule von 20,000 mm und Atmungsaktivität von 20,000 Gramm/m2/24 h präsentiert. Selbstverständlich ist sie auch winddicht und schützt so vor Auskühlen.
Das habe ich beim ersten frühherbstlichen Starkregen in Berlin natürlich gleich auch mal dem Test in der Praxis unterzogen. Den Regen hielt die Jacke eine Jacke spielend ab, und mein Schweiß wurde hervorragend abtransportiert. Der Pullover, den ich darunter getragen habe, war danach geauso trocken wie vorher.
Allerdings: Der Reißverschluss der Berghaus Hyper 100 Jacket ist nicht wasserdicht, sondern nur wasserabweisend. Wasser dringt trotzdem lange Zeit nicht ein, da der Reißverschluss auf einem einige Zentimeter breiten Hydroshell-Saum angebracht ist. Also muss es schon wirklich aus Eimern schütten und sehr windig sein, damit das Wasser da durchkommt.
Die Membran raschelt übrigens angenehm wenig, sodass sie im Gegensatz zu anderen Regejacken bei regnerischem und windigem Wetter nicht zu hören ist.
Minimalausstattung und enger Schnitt der Berghaus Hyper 100 Jacket
Das extrem niedrige Gewicht erreicht die Berghaus Hyper 100 Jacket durch radikalen Verzicht. Sie ist aus einem Stück Material gefertigt und hat keine Taschen. Nur an der linken Innenseite gibt es ein kleines Täschchen, wo du einen Mini-Gegenstand wie mein kleines Portemonnaie, das Montbell Trail Wallet, vor dem Regen schützen kannst. Aber zum Beispiel das Smartphone hat keinen Platz, das musst du dann also zum Schutz in den Rucksack packen.
Materialverzicht wird auch durch einen sehr körperbetonten Schnitt erreicht. Bei einer Nummer wären mir aber die Ärmel viel zu lang, sodass ich bei der toughen Größe M geblieben bin, auch wenn sie im Brustbereich ein klein wenig spannt. Da das Material sehr dehnbar ist, stört mich das beim Tragen eigentlich nicht.
Verstellbar ist an der Berghaus Hyper 100 Jacket allerdings nichts, sodass du sie also in Ruhe anprobieren solltest. Sowohl die Kapuze also auch die Bündchen haben Gummizüge. Ich finde sie sehr bequem und auch bei windigem Wetter sitzt die Jacke durch die Gummizüge fest.
Kleine Regenkrempen an der Kapuze und den Ärmeln der Berghaus Hyper 100 Jacket verhindern, dass abtropfendes Wasser eindringt. Während das an der Kapuze im Test ausgezeichnet funktioniert hat, kamen beim Starkregen an den Bündchen dann doch irgendwann die Wassertropfen rein.
Alles in allem überzeugt mich die Jacke trotz des etwas engen Sitzes und begeistert mit den nur etwa 100 Gramm Gewicht. Sie wandert nun als Regen- und Windschutz auf meine Ultraleicht-Trekking-Packliste.
Last Updated on Juni 28, 2024 by Raffaele