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Arcteryx Atom AR Jacke im Langzeittest

Arcteryx Atom AR Jacke im Test
Arcteryx Atom AR Jacke im Test © gipfelwelt.net

Die extrem warme Arcteryx Atom AR Jacket bringt dich gut durch den Winter. Sie trägt nicht zu sehr auf und hat geringes Gewicht. Nur Highloft-Fasern sind besser.

Es wird wieder kalt, und wir Rausgeher brauchen jetzt gute Isolationsjacken. Ich selbst bin kein Fan von schweren, gefütterten Hardshells, erst recht nicht beim Sport.

Ich trage unter der wasserdichten Jacke lieber eine Isolationsjacke, die ich passend zu den aktuellen Temperaturen wähle und bei Bedarf schnell ausziehen oder wechseln kann. Daher ist meine aktuelle Winterjacke, die ich auch gern zum Ski fahren verwende, nur sehr dünn gefüttert. Damit bleibe ich auch im Herbst und Winter dem Zwiebelprinzip treu, das sich beim Bergwandern aus gutem Grund als Goldstandard durchgesetzt hat.

Die Arcteryx Atom AR Jacke ist die dicke Schwester der Atom LT

Rückseite der Arcteryx Atom AR Jacke
Rückseite der Arcteryx Atom AR Jacke © gipfelwelt.net

Unter meiner mittlerweile recht großen Auswahl an Isolationsjacken befinden sich zwei Exemplare von Arcteryx. Die Arcteryx Atom AR Jacke heißt nicht nur fast gleich, sondern sie sieht der dünneren Arcteryx Atom LT Jacke auch sehr ähnlich. Die war lange auf meiner Packliste für das Ultraleicht-Trekking, bis ich auf technisch überlegene und leichtere Highloft-Jacken umgestiegen bin. Da ich die dünne und die dicke Version in Schwarz habe, gleichen sie wirklich wie ein Ei dem anderen.

Stehkragen, Seitentaschen, Stretch-Bündchen und das reflektierende Logo mit Schriftzug wurden quasi identisch designt. Eine Brusttasche haben beide Modelle an der Innenseite. Diese ist groß genug, ein Smartphone zu verstauen. Das Nylon-Außenmaterial sieht auch bei beiden fast gleich aus und ist stark windabweisend gewoben.

Die Stretch-Bündchen sorgen bei beiden Modellen dafür, dass kein kalter Wind durch die Kältebrücke am Handgelenk kommt. Für mich sitzen sie fest genug, um zu schützen, aber locker genug, um nicht unbequem zu werden. Handschuhe wie meine wasserdichten Sealskinz lassen sich gut drum herum fixieren, da das Stretchmaterial sehr dünn ist.

Seitentasche mit Reißverschluss und Stretch-Bündchen der Arcteryx Atom AR Jacke
Seitentasche mit Reißverschluss und Stretch-Bündchen der Arcteryx Atom AR Jacke © gipfelwelt.net

Die wesentlichen Unterschiede sind, dass die dickere Arcteryx Atom AR Jacke einen verstellbaren Gummizug im Saum hat, und die dünnere LT hat an den Seiten ungefütterte Stretch-Einsätze für eine erhöhte Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit.

Üppige Fütterung für kältestes Wetter

Und dann ist die Arcteryx Atom AR Jacket natürlich viel stärker gefüttert als die LT und trägt dadurch auch deutlich mehr auf. Am Rumpf hat sie 120 Gramm/m2 des hauseigenen synthetischen Futtermaterials Coreloft und damit doppelt so viel wie ihre dünnere Schwester. An den Armen und am Rücken wurde weniger Coreloft verarbeitet, um Hitzestau zu vermeiden. Das Futter ist auf der Innenseite gesteppt.

120 Gramm sind wirklich sehr üppiges Futtermaterial. Beim Arcteryx Atom AR Jacket Test stand ich auch schon mal bei -20 Grad auf der Marmolata und war mit ausreichend Wärme versorgt. Die synthetische Daune Coreloft hat ein hervorragendes Wärme-Gewicht-Verhältnis, das ich so in der subjektiven Wahrnehmung als gleichauf mit dem Marktführer Primaloft empfinde.

Gestepptes Innenfutter und Innentasche der Arcteryx Atom AR Jacke
Gestepptes Innenfutter und Innentasche der Arcteryx Atom AR Jacke © gipfelwelt.net

Trotz der üppigen Füllung, die man natürlich auch sieht, wirkt die Arcteryx Atom AR Jacke aber noch ganz gut, finde ich. Wie ein Michelin-Männchen sieht man damit noch nicht aus. Das liegt auch an der sehr schönen, dezenten Optik, die ich als stadttauglich erachte. Den Schriftzug unter dem Logo hätte man für mich gern auch noch weglassen können, aber gut, das ist ein Detail.

Arcteryx kann mich immer wieder überzeugen durch seine leichten Produkte. Auch die Arcteryx Atom AR Jacket fällt in Anbetracht der üppigen Fütterung mit ihren 425 Gramm Gewicht sehr leicht aus.

Im Arcteryx Atom AR Jacket Test hat sich auch wieder bestätigt: Die gesamte Verarbeitung ist so hervorragend, wie ich es von diesem Hersteller fast immer auch kenne – und wie man bei den Preisen auch erwarten muss. Reißverschlüsse, Nähte, Bündchen und Kragen überleben so Manches und sehen auch nach unzähligen Wäschen noch aus wie neu.

Ganz auf der Höhe der Zeit ist die Arcteryx Atom AR Jacke allerdings nicht, denn nach und nach halten die sogenannten Highloft-Fütterungen Einzug in die Welt der Sportbekleidung. Auf diesen Zug ist dieser Hersteller noch nicht aufgesprungen, was sich aber sicher bald ändern wird. Vorreiter und bislang auch nach meiner Kenntnins unerreicht von der Isolationskraft ist Polartec Alpha. Highloft imitiert die Fütterung mit natürlichen Fellen und überwindet dadurch mehrere Nachteile der synthetischen Daunenfüllung. Die Innenlage fällt komplett weg, das ist raschelärmer, spart deutlich Gewicht, und die bauschige Faser ist viel trageangenehmer als eine Synthetik-Stofflage. Der Michelin-Männchen-Effekt wird ebenso umgangen und die Atmungsaktivität erhöht, da sich Schweiß in der offenen Konstruktion kaum festsetzen kann.

Vielleicht wartet Arcteryx aber auch noch mit dem Einsatz von Highloft, weil sie als relativ neue Technologie noch ausbaufähig ist. Sie kann beispielsweise Wärme (noch) nicht so gut speichern wie eine Füllung. Das ist aber zumindest beim Sport-Einsatz kein Nachteil, da man bei viel Bewegung ja eher froh ist, wenn die Jacke die Wärme nicht staut.

Wie dem auch sei: Beim Arcteryx Atom AR Jacket Test habe ich die benötigte Wärme auch bei kältesten Temperaturen bekoommen. Für eine Isolationsschicht mit klassischer synthetischer Daunenfüllung ist sie meiner Meinung nach ein herausragendes Produkt.

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