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Arcteryx Atom Lt Jacket Isolationsjacke im Test

Arcteryx Atom LT Jacket im Test: Vorderseite
Arcteryx Atom LT Jacket im Test: Vorderseite © gipfelwelt.net

Das Arcteryx Atom Lt Jacket ist eine ultraleichte, windabweisende, mit Kunstfaser gefütterte Isolationsjacke. Die bessere Alternative zur Fleecejacke?

Mein größter Gegner in der Natur ist derzeit die Kälte. Ich friere häufig, vor allem abends, nachts, morgens. Deswegen habe ich jetzt mal meine Isolationsschicht überdacht.

Seit vielen Jahren hatte ich nach dem maximale Anpassbarkeit bietenden Zwiebelprinzip eine dünne (280 Gramm Gewicht) und eine dicke Fleece-Jacke (500 Gramm Gewicht) von Arcteryx dabei. Die sind schon längst nicht mehr im Sortiment , waren aber dank der außerordentlichen Langlebigkeit der Produkte der (allerdings auch ziemlich hochpreisigen) kanadischen Marke immer noch bestens in Schuss.

Manch einer schwört auf mehrere dünne Isolationsschichten, die jede für sich eine Isolationskraft entfalten, nach dem Motto “das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile”. Da ist sicher was dran und mehrere dünne Isolationsschichten bieten auch mehr Abstufungsmöglichkeiten, um den Wärmehaushalt an die aktuelle (und in den Bergen sich stetig wandelnde) Wettersituation anzupassen.

Einer Frostbeule wie mir ist aber eh meistens draußen “sehr kalt”, wenn die Sonne nicht strahlt. Deswegen wollte ich jetzt zum Motto “weniger ist mehr” wechseln und habe mir ein leichtes Teil mit sehr hoher Isolationskraft gesucht, das meine bisherigen zwei Schichten ersetzt. Ein Stück weniger auf der Packliste reduziert im Sinne des Ultraleicht-Trekking den Gesamtaufwand, das Packgewicht und Packvolumen.

Außerdem wollte ich weg von Fleecematerial, das kaum vor Wind schützt und anfällig ist für Nässe unter gleichzeitigem Einbüßen der Isolationskraft. Außerdem ist das Wärme-Gewicht-Verhältnis bei Fleece etwas schlechter als bei Kunstfaser.

Arcteryx bin ich treu geblieben, weil ich dieses dünne, leichte Jäcken für gut 300 Gramm entdeckt habe, das sehr viel Wärme verspricht und sich imprägnieren lässt. Daher wollte ich die Arcteryx Atom LT Jacket testen. Sie gehört schon lange Zeit fest zum Sortiment von Arcteryx und wurde bislang immer wieder neu aufgelegt. Im Vergleich zu meinen zwei Fleecejacken spart sie satte 480 Gramm Packgewicht.

Arcteryx Atom LT Jacket Rückseite
Arcteryx Atom LT Jacket Rückseite © gipfelwelt.net

Eigenschaften des Arcteryx Atom LT Jacket

  • ultraleicht
  • windabweisend
  • schnelltrocknend
  • wasserabweisende DWR-Imprägnierung
  • kleines Packmaß, komprimierbar
  • durchgehender Frontreißverschluss
  • Brusttasche auf der Innenseite
  • zwei Eingrifftaschen
  • Kunstfaser-Isolierung (Coreloft) mit 60 g/m²
  • dünnere Stretcheinsätze an den Seiten
  • im Schonwaschgang bei 30 Grad waschbar
  • Gewicht Größe S/48: ca. 305 Gramm
  • Originalpreis: 230 Euro

Arcteryx Atom LT Jacket im Einsatz

Ich konnte die Jacke im Sommersale günstiger ziehen, denn der hohe Originalpreis ist schon krass. Zumindest weiß ich aus Erfahrung um die herausragende Qualität der Arcteryx-Produkte, die sich auch beim ersten Eindruck dieser Jacke bestätigt. Beispielsweise durch den hakelfreien Reißverschluss und die top verarbeiteten Nähte.

Die Isolation mit 60 Gramm pro Quadratmeter ist üppig und verspricht lauschige Wärme bis in den Temperatur-Minusbereich. Meine Skijacke beispielsweise ist auch nicht dicker isoliert.

Trotzdem ist die Atom Lt mit gut 300 Gramm extrem leicht und ich finde, man darf sie da als ultraleicht bezeichnen. Zwar gibt es ein paar Modelle, die ähnliche Wärmeleistung bieten und einige Zehntel Gramm leichter sind. Aber ich habe keine leichtere Jacke gefunden mit mindestens 60 g-Fütterung, die auch windabweisend ist. Außerdem sind die leichteren Modelle oft gesteppt, was Gewicht spart, da so keine durchgängige Isolation benötigt wird. Steppjacken finde ich allerdings ziemlich hässlich.

Arcteryx Atom LT Jacket Seiteneinsätze aus Stretch
Arcteryx Atom LT Jacket Seiteneinsätze aus Stretch © gipfelwelt.net

Die Stretcheinsätze an den Seiten sehen zwar nicht so schön aus, überzeugen mich aber dank des damit deutlich erhöhten Tragekomforts. Die Jacke wird dadurch wirklich äußerst flexibel und macht alle Bewegungen gut mit. Außerdem ist hier sinnvollerweise auf Isolation verzichtet worden, denn schließlich schwitzt man unter den Armen am meisten. Das hält die Jacke luftig und wirkt Hitzestau entgegen.

Auch dass sie nicht komplett winddicht ist, aber stark windabweisend, erhöht den Tragekomfort besonders bei Aktivität, wie ich beim Arcteryx Atom LT Jacket Test fand. So ist die Atmungsaktivität höher und du stehst nicht so schnell im eigenen Saft wie bei einem “Windstopper”.

Generell ist der Tragekomfort nicht so hoch wie bei Fleece. Das Material ist natürlich längst nicht so weich und kuschelig, sondern eher plastikhaft als stoffig. Dadurch raschelt die Jacke auch.

Immerhin ist sie trotz der üppigen Fütterung sehr dünn und passt dadurch auch gut unter meine ebenfalls ultraleichte Hardshell, ohne dass es eng wird.

Die Imprägnierung schützt vor leichtem Nieselregen. Sie wird sich mit der Zeit auswaschen. Das plastikhafte Außenmaterial bietet aber hier den Vorteil, dass es sich leicht nachimprägnieren lässt, beispielsweise mit dem von mir sehr geschätzten umweltfreundlichen Nikwax-Spray.

Arcteryx Atom LT Jacket Kragen
Arcteryx Atom LT Jacket Kragen © gipfelwelt.net

Fazit

Ich sage hiermit good bye zu Fleecejacken. Diese Kunstfaserjacke ersetzt meine bisherigen zwei Fleece-Schichten (dicke Jacke 500 g, dünne Jacke 280 g) und spart mir damit nicht nur ein Teil auf der Packliste, sondern auch satte 480 Gramm Packgewicht! Sie isoliert dabei besser, und dank Imprägnierung und windabweisendem Gewebe muss ich bei Wind und Nieselregen nicht direkt die Hardshell überziehen, um nicht zu frösteln. Den geringeren Tragekomfort gegenüber Fleece finde ich dafür mehr als akzeptabel.

Ab mit der Arcteryx Atom LT Jacket auf die Packliste.

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