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Gebirgskamm

Kleiner Gebirgskamm in den französischen Alpen
Kleiner Gebirgskamm in den französischen Alpen © gipfelwelt.net

Ein Gebirgskamm ist per Definition eine Reihe von Berggipfeln, die über Gebirgsgrate verbunden sind. Die höchsten Berge eines Gebirges bilden dessen Hauptkamm.

Gebirgskämme spielen eine wichtige Rolle in der Landschaft und in der Umwelt. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, und sie schützen die Täler vor starken Winden und Regenfällen. Sie sind schon aus weiter Ferne zu sehen, und machen das Erscheinungsbild der Bergwelt zu einem ganz wesentlichen Teil aus. Dabei sind die einzelnen Berggipfel durch Grate miteinander verbunden, und bilden so eine gut erkennbare optische Linie. Eine andere Bezeichnung für eine solche Reihe von Bergen ist Bergkamm, oder auch einfach nur Kamm.

Für die Gesamteinordnung eines Gebirges ist der Kamm ebenfalls von Bedeutung. Besteht ein Gebirge im Wesentlichen nur aus einem Gebirgskamm, wie es oft bei kleineren Mittelgebirgen wie dem Taunus oder dem Thüringer Wald der Fall ist, so wird dieses auch als Kammgebirge bezeichnet.

Bei größeren Gebirgen oder Gebirgsregionen ist die Reihe der höchsten Gipfel von großer Bedeutung. Sie wird als Hauptkamm bezeichnet – beispielsweise der Alpenhauptkamm, der sich den gesamten Alpenbogen entlang zieht. Die vom Hauptkamm abgehenden Kämme werden als Nebenkämme bezeichnet.

Die bekanntesten Beispiele:

Wie entstehen Gebirgskämme?

Gebirgskämme sind wie die Gebirge durch tektonische Prozesse der Plattenverschiebung entstanden. Bei der Plattenverschiebung stoßen zwei Erdplatten aufeinander und heben sich an. Dadurch entstehen neue Berge und Gebirgskämme. Bei der Gebirgsbildung verfaltet sich die Erdkruste, wodurch ebenfalls wiederum neue Berge und Gebirgskämme entstanden sind. Diese Prozesse passieren extrem langsam über Jahrmillionen, das Oberflächenbild der Erde ist dabei ständig in weiterer Veränderung.

Gebirgskämme können aber auch durch Erosion entstanden sein. Je nach Gesteinsart formen Wasser und Wind die Landschaft und tragen Gesteinsschichten ab. So können sie auch Gebirgskämme abtragen oder verändern.

Bedeutung für das Bergwandern

Ihr exponiertes Erscheinungsbild macht Kämme für das Bergwandern zur Orientierung bedeutsam, und sorgt auch für ein abwechslungsreiches Landschaftsbild. Gebirgskämme sind dementsprechend häufig beliebte Touristenziele, da sie atemberaubende Ausblicke bieten.

Wenn die dazwischen liegenden Pässe, Sättel und Scharten es hergeben, führen Bergtouren auch oftmals direkt über die Kämme und bieten dank der damit verbundenen Panoramasicht ein sehr genussvolles Wandern.

Der Gebirgskamm sticht nicht nur prägnant aus dem Landschaftsbild heraus, sondern hier verläuft häufig auch eine politische Grenze. Dies lässt sich sehr eindrücklich bei Touren in den Westalpen erleben wie auf der Grande Traversée des Alpes. Hier passierst du in Nähe der französisch-italienischen Grenze immer wieder verfallene Grenzanlagen, Bunker und Forts, die zu einem großen Teil aus dem Ersten Weltkrieg stammen.

Gebirgskamm und Wetter

Die Hauptkämme von Gebirgen bilden in der Regel die Wasserscheiden und die Wetterscheiden des jeweiligen Gebirges, und beeinflussen somit das Wetter und die klimatischen Gegebenheiten zu einem wesentlichen Teil. In Wetterberichten ist dann von der Situation in der Kammlage die Rede, die sich durchaus stark von der Wettersituation in tiefer gelegenen Tälern stark unterscheiden kann.

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