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Ibón del Cao

Ibón del Cao mit Punta Suelza
Ibón del Cao mit Punta Suelza © gipfelwelt.net

Tagestour in den spanischen Pyrenäen von Bielsa zum Ibón del Cao unterhalb Punta Suelza. Steiler Anstieg, leichte Kletterpassagen und Bachquerungen inklusive.

Den Teil der Pyrenäen in Spanien, wo sich der Ibón del Cao befindet, dürften die meisten Wandertouristen links bzw. rechts liegen lassen, da er zwischen dem Nationalpark Posets-Maladeta mit dem höchsten Bergmassiv der Pyrenäen und dem Nationalpark Ordesa y Monte Perdido mit seinen gewaltigen Canyons gelegen ist. Mir wäre es auch so ergangen, hätte mich nicht der viele Schnee im Monte Perdido-Massiv dazu genötigt, mir eine Alternative zu überlegen.

Ich suchte also eine schneearme Tagestour, und entschied mich für diese Strecke hinauf zum Ibón del Cao von Bielsa einen Südhang hinauf. Der Ibón (zu deutsch: Gebirgssee) del Cao liegt auf gut 2.300 m Höhe und damit in etwa auf der aktuellen Schneefallgrenze. Beides gab mir die Gewissheit, dass ich die Tour mit normaler Ausrüstung machen kann.

Im Gegensatz zu den Hotspots der benachbarten Nationalparke hatte ich bei der Wanderung zum Ibón del Cao die gesamte Natur für mich ganz allein und war begeistert von dem Kleinod, das mich am Ende erwartete. Man muss zwar recht viel durch den Wald, was mir ein bisschen einseitig war. Aber sowie sich die leicht verschneite kleine Hochebene öffnete, an deren Ende sich der Ibón del Cao befindet, eingerahmt vom Felsenkessel zwischen Punta Fulsa und den Ausläufern der Punta Suelza, war das sofort vergessen. Auch bietet auf der Strecke durch den Wald zumindest der tosende Barranco del Cao Einiges an Naturschauspiel. Ich wundere mich etwas, dass dieser Bach auf vielen Karten nicht eingetragen ist, aber seine Existenz ist kaum zu überhören.

Dauer und Schwierigkeitsgrad

Wegen zwei Querungen des wilden Baches, der über 1.400 Höhenmeter sowie der sehr steilen Passagen über reichlich Schotter und durch den Wald, die mehrfach den Einsatz der Hände erforderlich machen, stufe ich diese Tour zum Ibón del Cao als schwer ein.

Die Strecke ist relativ gut gelb-weiß und teilweise zumindest mit Steinmännchen markiert.

Ich war mit ausgiebiger Pause am See etwa 6,5 Stunden unterwegs.

Start und Ziel Bielsa

Blick zurück auf Bielsa und den Pineta-Canon
Blick zurück auf Bielsa und den Pineta-Canon © gipfelwelt.net

Los ging es zum Ibón del Cao in Bielsa. Ich parkte auf dem Parkplatz am Ortsende. Nach der Brücke über den Rio Cinco befindet sich ein Wegweiser zum Ibón del Cao. Über einen Pfad ging es schnell steil hoch über Bielsa und schließlich in den dichten Mischwald hinein.

Nun ging es die meiste Zeit direkt neben und in Nähe des Barranco del Cao hinauf. Zweimal hieß es, den wilden Bach zu durchqueren. Mit beherzten Sprüngen gelang mit dies trockenen Fußes.

Eine der zwei Stellen, wo man den Barranco del Cao durchqueren muss
Eine der zwei Stellen, wo man den Barranco del Cao durchqueren muss © gipfelwelt.net

Der Mischwald wandelte sich nach vielleicht 2,5 Stunden zu einem lichten Nadelwald. Nun musste ich über mehrere steile Schotter- und Felspassagen mehr oder weniger ausgesetzt hinauf klettern. Erste Ausblicke auf schneebedeckte Felswände ließen erkennen, dass ich mich so langsam dem Ende des Felsenkessels näherte.

Kaum erkennbare, aber gut markierte steile Felspassage
Kaum erkennbare, aber gut markierte steile Felspassage © gipfelwelt.net

Nach einer letzten Kuppe dann die Belohnung! Der Blick öffnete sich weit über den gesamten Felsenkessel mit dem Ibón del Cao und die Punta Suelza als höchster Erhebung. Es ging allerdings noch weiter bergauf, sodass ich den See noch nicht sehen konnte. Aber nun über leicht verschneite Auen und viel weniger steil. Wie schon auf der gestrigen Tour, begegnete ich auch hier wieder einigen Pyrenäen-Gemsen.

Kessel und Hochebene unterhalb der Punta Suelza, der Ibón del Cau am Ende ist noch nicht zu sehen
Kessel und Hochebene unterhalb der Punta Suelza, der Ibón del Cau am Ende ist noch nicht zu sehen © gipfelwelt.net

Das gesamte Ende des Felsenkessels wurde vom Ibón del Cao ausgefüllt. Teilwese war er mit einer Eisschicht überzogen. Auf den einladenden Auen an seinem Ufer machte ich eine lange Rast und genoss diese herrliche, einsame Bergwelt, bevor ich mich an den steilen Abstieg machte.

GPS-Route Ibón del Cao

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