Ein Band ist ein schmaler Felsvorsprung, auf dem man eine Steilwand queren kann. Er wurde in den Fels geschlagen, um ihn passierbar zu machen. Die Definition.
Gilt es auf einer Wanderroute, ein Band zu passieren, so wartet ein oft eindrucksvolles Erlebnis. Denn es geht durch eine Steilwand. Im Gegensatz zu ausgesetzten Stellen kann man hier den Weg gut erkennen, da er in den Fels geschlagen wurde. So lässt sich die Steilwand in der Horizontalen und/oder in langen Serpentinen überwinden, ohne dass richtige Kletterei mit Einsatz der Hände erforderlich wäre.
Allerdings hängt es sehr von der Situation ab, wie leicht sich der Felsvorsprung begehen lässt. Denn je nach Gegebenheiten ist es nur möglich, einen sehr schmalen Vorsprung in den Fels zu schlagen. Da es außerdem durch eine Steilwand geht, sollten Bergwanderer absolut schwindelfrei sein und sich von dem steil abfallenden Abgrund nicht beeindrucken lassen.
Auf Fernwanderungen in Gebirgsregionen gehört das Passieren solcher Abschnitte eigentlich immer mit dazu, genauso wie jede Autostraße im Gebirge früher oder später durch ein Tunnel führt. Sie bieten ungeachtet der Gefahren einen großen Genuss beim Wandern, denn die Ausblicke aus der Steilwand sind meist phänomenal. Wenn es dann noch eine Ausbuchtung gibt, die groß genug ist für eine Rast in luftiger Höhe, dann ist das schon ein ganz großes Vergnügen. Die Kraxelei macht auch Spaß und bietet eine Abwechslung, die gerade mehrwöchige Wanderungen auch gut gebrauchen können.
In der Regel handelt es sich nur um kurze Abschnitte, die über einen Felsvorsprung verlaufen. Denn Wanderrouten zum Bergwandern werden ja in aller Regel so angelegt, dass Gebirgsgruppen widerstandsarm passiert werden können. Nur an Schlüsselstellen ist es dann manchmal erforderlich, eine Steilwand zu queren.
Viele dieser Wege haben eine lange Vergangenheit und wurden ursprünglich vom Militär angelegt. Später wurden sie dann für militärische Zwecke uninteressant und für die zivile Nutzung auf Wanderwegen freigegeben.
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Gefahren beim Passieren des Bandes
Mit einem solchen schmalen Felsvorsprung einer gehen natürlich gewisse Gefahren. Nicht weniger gering als beim Klettern und Bergsteigen ist auf einem solchen Streckenabschnitt die Absturzgefahr. Denn ein falscher Tritt bedeutet einen Absturz mit tödlichem Ausgang. Deswegen sollte ein Band bei nasser Witterung oder gar Restschnee grundsätzlich nicht begangen werden.
Auch Steinschlag tritt häufig auf, wenn sich irgendwo am Berg Schotter löst und die Steinwand herunterrauscht. Dadurch kann das Band zerstört werden und vorübergehend unpassierbar sein, bis der Weg wieder instandgesetzt wurde. Immerhin kündigt sich ein Steinschlag im Normalfall mit einer entsprechenden Geräuschkulise an, sodass du gewarnt bist und abwarten kannst, bis das Gestein und Geröll vorbeigerauscht ist.
Eine weitere Herausforderung ist Gegenverkehr. Denn das Band ist meist so schmal, dass es ein wenig Felsakrobatik benötigt, damit zwei Wander aneinander vorbei kommen. Oft ist das auch schlicht und ergreifend nicht möglich. Dann gelingt es hoffentlich, sich über Zeichensprache zu verständigen, wer zuerst geht. Fast immer gibt es kleinere Ausbuchtungen, wo die Wanderer aus der einen Richtung warten können, bis die Wanderer aus der anderen Richtung vorbeigegangen sind.
Stahlversicherte Stellen und Klettersteige
Aufgrund der damit verbundenen Gefahren ist der Vorsprung, der in den Fels geschlagen wurde, oft stellenweise mit Sicherungs- und Stützhilfen wie Stahlseilen und Haken versehen. Oder es gibt sogar einen richtigen Klettersteig, an dem man sich mit dem Klettersteigset fixieren kann. So werden die Gefahren beim Durchqueren der Steilwand deutlich minimiert. Allerdings brauchst du natürlich die Übung und das Wissen zur Selbstsicherung.
Ob es sich um einen Klettersteig handelt, der nicht ohne technische Hilfsmittel passiert werden kann, lässt sich dem Kartenmaterial entnehmen. Klettersteige sind unter anderem mit Kreuzen gekennzeichnet. Natürlich wird auch in den Tourenbeschreibungen von Wanderführern darauf hingewiesen, wenn das Band nur mit Hilfsmitteln zu bewältigen ist.
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