
Die Schlüsselstelle ist als Definition die schwierigste Stelle auf einem Klettersteig oder einer anspruchsvollen Bergtour bzw. generell beim Klettern.
Eine Schlüsselstelle bezeichnet beim Bergwandern den schwierigsten oder exponiertesten Abschnitt einer Tour oder eines Klettersteigs. Sie erfordert in der Regel ein höheres Maß an Konzentration, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und manchmal auch Klettererfahrung als der Rest der Route.
Inhalt
Schlüsselstelle und Schwierigkeitsgrad
Der Begriff kommt aus dem Bereich des Bergsteigens und Kletterns. Doch auch beim Bergwandern wird er manchmal verwendet, wenn eine Tour oder Etappe einen sehr exponierten Abschnitt hat. Hier geht es auf jeden Fall um die Beschaffenheit des Hochgebirges und die Schwierigkeit beim Gehen auf dem Fels.
Gemeint ist damit immer der schwerste Abschnitt, den Wanderer, Kletterer und Bergsteiger bewältigen müssen. Nach der Schlüsselstelle wird in Tourenbeschreibungen daher auch meist der gesamte Schwierigkeitsgrad einer Tour bemessen. Denn auch wenn die vorherigen und nachfolgenden Passagen vielleicht nicht so schwer sein sollten, kann diese Stelle für einen unerfahrenen oder nicht richtig ausgerüsteten Bergwanderer ein unpassierbares Hindernis werden. Sie können damit einen limitierenden Faktor darstellen, an dem Wanderer umkehren müssen, wenn ihre Fähigkeiten oder ihre Ausrüstung nicht ausreichen, oder das Wetter nicht mitspielt.
Bedeutung für das Bergwandern
Während für weniger erfahrene Bergsportler mit der Schlüsselstelle eher eine Warnung einher geht, bedeutet sie für erfahrenere Tourengeher oft sogar den Höhepunkt eines Abschnitts oder einer Etappe. Denn das Meistern der Herausforderung ist durchaus erfüllend, und abends auf der Berghütte werden mit den Bergsteiger-Kollegen dann gern die Erfahrungen und neuesten Tipps zu den Schwierigkeiten ausgetauscht.
Auf jeden Fall solltest du dich vor Antritt einer Tour ausreichend damit beschäftigen, was die Schlüsselstelle ist und was dich dort erwartet. Die Wetterbedingungen haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie gut sie sich bewältigen lässt. Falls extra Ausrüstung für die Selbstsicherung erforderlich ist, so solltest du das natürlich auch vor Antritt der Tour wissen und entsprechend alles mitbringen, was du dafür benötigst.
Merkmale der Schlüsselstelle
Typische Beispiele sind Steilwände, die überwunden werden müssen. Waagerecht mit einem Klettersteig, für den je nachdem auch schon eine Sicherung mit Klettersteigset erforderlich ist. Oder senkrecht über Steinstufen, Stahlleitern oder andere vorgegebene Tritthilfen. Das sind die allgemeinen Merkmale der Schlüsselstelle:
- Steiles Gelände: Sehr steile Auf- oder Abstiege, die eventuell den Einsatz der Hände erfordern (leichte Kletterei).
- Exponierte Passagen: Abschnitte mit großer Absturzgefahr, oft an Graten, in Querungen oder an Felswänden, wo ein Fehltritt schwerwiegende Folgen hätte. Hier können Sicherungen wie Drahtseile oder Eisenklammern angebracht sein.
- Technische Schwierigkeiten: Kurze Kletterpassagen (im I. oder II. Schwierigkeitsgrad der UIAA-Skala), die möglicherweise Griffe oder Tritte bieten, aber dennoch Konzentration und Kraft erfordern.
- Ausgesetzte Querungen: Wege, die über schmale Bänder oder Pfade an steilen Hängen verlaufen und keine Sicherung bieten.
- Witterungsabhängigkeit: Eine Stelle, die bei Nässe, Eis oder Schnee erheblich schwieriger und gefährlicher wird als bei trockenem Klima.
- Mentale Herausforderung: Die Kombination aus Höhe, Enge und dem Bewusstsein der Gefahr kann eine hohe psychische Belastung darstellen.
Zuletzt aktualisiert am 11.07.2025 von Raffaele