Meine Oder-Spree-Kanal-Wanderung führt auf Uferwegen entlang des majestätischen Kanals von Fürstenwalde/Spree durch einsames Brandenburg nach Berlin.
Zeit für mein erstes Mikroabenteuer und auch die erste Wanderung des Jahres! Einen äußerst sonnigen Februartag nutzte ich für eine Oder-Spree-Kanal-Wanderung, die ich selbst erstellt habe. Sie reiht sich ein in die tollen Touren entlang der Wasseradern in Berlin und Brandenburg, mit deren Begehung ich in der Lockdown-Zeit 2020 begonnen habe und die für mich zu einem großartigen Projekt für kurze Alltagsfluchten vor der eigenen Haustüre geworden sind.
- Alle meine Wasserwege-Touren und noch viel mehr findest du in meinen Berlin Wandern Infos und in meinen Brandenburg Wandern Infos
Der Oder-Spree-Kanal ist Teil einer Bundeswasserstraße, nämlich der Spree-Oder-Wasserstraße, über welche die Oder von Eisenhüttenstadt mit der Spree im Berliner Ortsteil Schmöckwitz verbunden wird. Ein paar Abschnitte dieser Wasserstraße sind noch der ursprüngliche Verlauf der Spree.
Für meine Oder-Spree-Kanal-Wanderung suchte ich mir den zum Wandern attraktivsten Abschnitt des Kanals aus: Ab Fürstenwalde/Spree ist er nämlich bis Berlin 31,5 Kilometer komplett auf Uferwegen begehbar. Zwar muss einmal die Autobahn A10 unterquert werden. Das ist aber nur ein kleiner Wermutstropfen, da der gesamte Verlauf des Kanals auf dem Abschnitt Fürstenwalde-Berlin durch dünnstens besiedeltes Brandenburg führt. Ziemlich genau in der Mitte der Strecke liegt Spreenhagen, das sich ideal für eine Pause eignet.
Mir hat die Tour ganz großen Spaß gemacht. Ich war begeistert von dem majestätischen, breit und ruhig fließenden Kanal durch einsames Brandenburg, wo ich zumindest an diesem kalten Wintertag kaum jemanden angetroffen habe.
Das letzte Stück der Oder-Spree-Kanal über den Schmöckwitzer Werder kenne ich schon sehr gut, und es ist jedes Mal wieder ein Träumchen. Ich bin hier schon auf meiner Schmöckwitzer Werder Rundwanderung, auf meiner Berliner Dahme Wanderung und auf meiner Berliner Südosten Radtour am Wasser vorbei gekommen.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Diese leichte Tour führt die meiste Zeit über Erdwege und ein paar Teerwege mit einem leichten Gefälle, welches das Gehen noch angenehmer macht.
Für die 31,5 Kilometer Gesamtstrecke meiner Oder-Spree-Kanal-Wanderung solltest du in gemütlichem Tempo 7,5 Stunden Gehzeit einplanen, es geht aber auch deutlich zügiger.
Die Tour mit dem Fahrrad zu machen, würde ich nicht empfehlen. Denn dann kannst du nicht die schönen Pfade direkt am Wasser entlang kraxeln.
Start und Ziel
Der Startpunkt Fürstenwalde/Spree ist an den Berliner Ostbahnhof über die Regionalbahn RE1 angebunden, Fahrtzeit etwa 40 Minuten.
Das Ziel der Oder-Spree-Kanal-Wanderung ist die Endhaltestelle der Tram 68 Alt-Schmöckwitz. Die Straßenbahn ist an den S-Bahnhof Grünau angebunden.
Tourenbericht
Vom Bahnhof im Fürstenwalde/Spree ging ich durch den schön bewaldeten Stadtpark zur Fürstenwalder Spree hinab. Hier folgte ich einem asphaltierten Radweg am orographisch rechten Ufer. Wenn du lieber von Anfang an auf Erdwegen gehen möchtest, kannst du den Fluss zuerst überqueren und am anderen Ufer entlang gehen. Dann verpasst du allerdings den schönen Übergang an der Großen Tränke.
Anfänglich sah ich noch nicht so viel vom Wasser, da ich an zahlreichen Schrebergärten vorbei musste. Nach der Brücke am Pintsch-Hafen wurde es dann aber sehr idyllisch. Den Teerweg konnte ich etwas vermeiden, und direkt am Wasser entlang stapfen. Hier findet sich eine weitläufige Auenlandschaft mit mehreren Wasserläufen, neben den für die Schiffahrt begradigten Abschnitten gibt es auch noch die originalen Verläufe der Spree.
Am Wehr Große Tränke gehen die Fürstenwalder Spree und die Spree in den Oder-Spree-Kanal über. Zuerst ging es über die Schleuse, dann über eine riesige Metallbrücke ans orografisch linke Kanalufer, wo ich meine Oder-Spree-Kanal-Wanderung fortsetzte.
Ab jetzt konnte ich fast durchgängig bis zum Ziel auf Erdwegen gehen. Hier war es möglich, auf einem Trampelpfad direkt am Wasser entlang der breiten Böschung zu wandern. In völlig einsamer Landschaft konnte ich so bis Braunsdorf gehen.
In Braunsdorf musste ich vom Ufer weg, um den Ort auf der Straße zu durchqueren. Nun ging es an der bewohnten Braunsdorfer Halbinsel vorbei. Nachdem ich die Hälfte der Halbinsel passiert hatte, konnte ich aber wieder an der Böschung weiter gehen, hier auf einem etwas wilderen Trampelpfad.
Die Aussicht wurde immer schöner. Der Kanal hat eine enorme Breite, die sich dank der ausladenden Böschung hier besonders schön entfaltet. Mit dem treibenden Eis im Wasser und dem immer wieder lichten Wald mit weitem Blick über die verschneite, einsame Landschaft wähnte ich mich irgendwo in Kanada oder Alaska. Links des Ufers tauchte ein kleiner, vereister See im Wald auf. Einzig ein vorbei tuckerndes Polizeiboot leistete mir Gesellschaft.
Auf halber Strecke meiner Oder-Spree-Kanal-Wanderung erreichte ich Spreenhagen. Hier gibt es Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten. Außerdem wird hier wieder die Uferseite gewechselt, sodass ich ab jetzt in der Wintersonne gehen konnte. Bis zur Fußgängerbrücke auf dem Schmöckwitzer Werder kurz vor dem Ziel blieb ich jetzt auf der orographisch rechten Seite.
Auch auf dieser Seite gibt es durchgängig einen Pfad direkt am Wasser. Mit viel Schilfbewuchs führte mich die Oder-Spree-Kanal-Wanderung an Hartmannsdorf vorbei immer weiter in Richtung Berlin. Der Charakter ist hier nicht mehr ganz so wild und einsam wie im Teil vor Spreenhagen, aber immer noch sehr idyllisch mit dem majestätisch und ruhig dahinfließenden Kanal.
Definitiv nicht verleugnen ließ sich die Zivilisation bei Passieren einer Kiesgrube mit Bergwerk und der folgenden Unterquerung der Autobahn A10 in Nähe eines Windparks. Das erledigte ich jedoch flugs und befand mich sofort wieder in der Idylle des Ufers.
Kurz vor der Landesgrenze Berlin-Brandenburg erreichte ich auf meiner Oder-Spree-Kanal-Wanderung die riesige Schleuse Wernsdorf und musste ein kurzes Stück auf der Straße durch eine Siedlung gehen. Ich überquerte die Neu Zittauer Straße, weil der Weg unter der Brücke durch am Ufer leider gesperrt wurde.
Gleich darauf folgte dafür nochmals ein richtig toller Abschnitt direkt am Wasser. Auf einem kleinen Damm und über zwischen Wernsdorfer See und Krossinsee und über zwei Brückchen erreichte ich das Berliner Stadtgebiet und den Schmöckwitzer Werder.
Nach einer Siedlung ging ich über die alte, klapprige Fußgängerbrücke, weil die neu gebaute Brücke noch nicht ganz fertig ist, und das mir schon gut bekannte letzte Stück des Oder-Spree-Kanals entlang bisz seiner wunderschönen Mündung in den riesigen Seddinsee.
Die Seddinpromenade bildete dann noch den netten Abschluss meiner Oder-Spree-Kanal-Wanderung bis Schmöckwitz. Die Gegend hat einen ganz besonderen Reiz und vom nahe gelegenen neuen Flughafen kriegt man hier zum Glück nichts mit. Hier gibt es über die Tramlinie 68 die einfache Möglichkeit, wieder rasch ins zentrale Berlin zu gelangen.
[adrotate banner=“142″]
GPS-Route Oder-Spree-Kanal-Wanderung
Last Updated on November 16, 2024 by Raffaele