Zum Inhalt springen

Böschung

Böschungen der Wiese bei Basel
Böschungen der Wiese bei Basel © gipfelwelt.net

Die Böschung ist ein Übergang mit hoher Neigung, der zwei Flächen mit geringer Neigung verbindet. Flüsse sind oft von Böschungen gesäumt. Die Definition.

Die Bedeutung des Wortes Böschung lässt sich vom althochdeutschen Wort böschin ableiten, das so viel wie Buschwerk bedeutet. Früher war auch die Verbform böschen gängig, was so viel hieß wie “mit Buschwerk bedecken”. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff aber auf bestimmte Landschaftsformationen übertragen und wird seither für Abschrägungen im Gelände verwendet. In Landkarten werden sie mit dem Böschungskartenzeichen markiert.

Natürliche Böschungen

In unserem mitteleuropäischen Landschaftsbild ist diese Landschaftsformation der Böschung sehr häufig als natürliche Erscheinung zu finden, da wir in sehr wasserreichen Breitengraden leben. In ihrer natürlichen Erscheinungsform werden sie synonym oft auch als Hang bezeichnet.

Flüsse und Bäche, auch viele Seen, haben an ihren Ufern im Übergang zur Auenlandschaft sehr oft Geländeanschnitte mit hoher Neigung gebildet, die eine niedrige Fläche in der Uferzone mit einer höher gelelegenen Fläche verbindet. Diese Zwischenflächen werden auch als als Böschungsflächen bezeichnet. Sie sind von den Gewässern durch Sedimentation oftmals extrem eben und akkurat ausgeformt worden.

Neben Sedimentation können die natürlichen Hänge auch durch andere geomorphologische Prozesse wie Erosion und Bodenhebung entstanden sein. Daher sind sie häufig auch in wasserarmen Regionen in Mittelgebirgen und Hochgebirgen zu finden.

Vegetation und Steine wirken befestigend und es ist sehr wichtig, dass die Natur hier intakt ist, damit sich die Hänge nicht lösen. Denn sie können komplett abrutschen, wenn sie nicht ausreichend befestigt sind. Extreme Wetterereignisse wie Murgänge zerstören die Befestigung und reißen unter Umständen ganze Böschungen mit sich.



Künstliche Anlagen

Neben diesen natürlich vorkommenden Flächen in Flusslandschaften werden Böschungen sehr häufig auch künstlich angelegt. Dies ist der Fall bei Dämmen und Gräben, die in allen wasserreichen Gebieten zum Schutz vor Hochwasser angelegt worden sind: Während Dämme das Übertreten der Ufer als physische Barriere verhindern, werden Gräben zum Umleiten des Wassers angelegt, sodass der Wasserstand des Hauptflusses natürlich oder durch Schleusen auch aktiv reguliert werden kann.

Auch im Verkehrswegebau spielen sie eine entscheidende Rolle, sowohl beim Anlegen von Bahndämmen für das Schienennetz, als auch um eben und begradigt verlaufende Teerstraßen anzulegen. Sie sind daher sehr häufig bei Autobahnen zu finden, für die ein begradigter Verlauf ganz besonders wichtig ist.

Künstliche Böschungen werden in der Regel mit Beton und Zement befestigt, um ihre dauerhafte Sicherung zu gewährleisten. Gerade bei stark genutzten Straßen ist die regelmäßige Überprüfung dieser Befestigungen erforderlich.

Bedeutung für das Wandern

Die natürlich vorkommenden Böschungen sind für uns Wanderer eine sehr entscheidende geologische Formation. Dementsprechend stoßen wir während unserer Touren sehr häufig auf dieses Landschaftsbild. Im Gebirge und Hochgebirge kommen sie nicht so oft vor, da hier das Gefälle zu groß ist, um breite Flussläufe zu ermöglichen. Aber in den Tälern und Talebenen von Gebirgen sowie im wasserreichen Flachland sind Böschungen im Übergang zur Auenlandschaft allgegenwärtig. Somit werden wir ihnen auf Wanderschaft vor allem dann sehr häufig begegnen, wenn wir in flacheren Gefilden unterwegs sind.

Das liegt oft schon in der Historie von Wanderwegen begründet. Denn Wasserläufe bieten sich für die Planung und das Anlegen von Rad- und Fußwanderwegen aus vielen Gründen an. Sie suchen immer den kürzesten Weg durch das Tal, dienen der einfachen Orientierung und bringen ein fruchtbares und abwechslungsreiches Landschaftsbild hervor. Deswegen sind Weit– und Fernwanderungen sehr oft in Auenlandschaften angelegt worden, wo die natürliche Begradigung durch die Böschung oftmals sogar das Anlegen von zwei Wegen ganz einfach ermöglicht: Einmal direkt am Wasser, und einmal oben auf der höher gelegenen Ebene, die sie verbindet.

Für Wanderer ist es allerdings sehr wichtig, auch die damit einhergehenden potenziellen Gefahren im Auge zu behalten. Das Betreten einer natürlichen Böschung ist zu gefährlich, wenn die natürliche Befestigung durch Steine und Vegetation nicht intakt ist. Auch bei Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Schlammlawinen geht von ihnen eine große Gefahr aus, da die Hänge abrutschen können.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu.