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Tourenplanung mit Waymarked Trails

Waymarked Trails im Test. Screenshot der Routensuche
Waymarked Trails im Test: Screenshot der Routensuche © gipfelwelt.net

Das Open Source Projekt Waymarked Trails sammelt GPS-Routen für Weitwanderwege, die du für deine Tourenplanung und zur GPS-Navigation nutzen kannst.

Im letzten Jahr habe ich komplett auf die digitale Tourenplanung beim Bergwandern umgestellt. Mit der App ViewRanger habe ich anfäglich die Routen für meine Touren am PC geplant. Da ViewRanger von Outdooractive übernommen wurde, bin ich inzwischen darauf umgestiegen. Auch mit Outdooractive kannst du wunderbar deine Touren planen. Allerdings ist die kostenfreie Variante von Outdooractive für den Outdoor-Einsatz nicht ausreichend, da man damit nicht offline navigieren kann. Daher brauchst du ein Abo.

Die geplanten Touren nutze dann mit meinem Samsung Galaxy Smartphone und meiner Smartwatch zur Navigation und zum Aufrufen von Karten unterwegs auf Tour.

Deutliche Vorteile der digitalen Tourenplanung

Auch mit kostenpflichtigen Abonnements sind die Kosten immer noch ein wesentlicher Vorteil der digitalen Tourenplanung mit Outdoor-Apps. Denn du sparst dir die Kosten für die Papierkarten, da elektronische Karten im Abo integriert sind. Entweder Open Source Karten, oder bei den teureren Abos auch die Karten der topographischen Verlage.

Ein weiterer Vorteil ist die erhöhte Sicherheit, denn solange du ein GPS-Signal hast, kannst du dich sehr einfach mit der Outdoor-App orientieren.

Der dritte Vorteil ist für mich als Ultraleicht-Trekking-Fan besonders ausschlaggebend. Denn du nutzt mit dem Smartphone ein Gerät für die Navigation, was du eh dabei hast, und kannst es noch durch eine ultraleichte Smartwatch ergänzen. Papierkarten schleppen war gestern. Auch Wanderführer brauchst du nicht mehr mitschleppen, weil viele Verlage ihre Inhalte direkt in den Apps verkaufen, und du dann mit der GPS-Route auch gleich die Tourenbeschreibung in der App aufrufen kannst.

Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile bei der GPS-Navigation, Stichwort Akkulaufzeit. Aber die Vorteile überwiegen doch sehr deutlichst.

Weitwanderwege findest du bei Waymarked Trails

Wenn du eine Mehrtagestour machen möchtest, dann kann es recht zeitaufwändig sein, die GPS-Route selbst zu erstellen. Für die allermeisten der offizellen Weitwanderwege gibt es jedoch frei verfügbare GPS-Routen. Entweder von den regionalen Tourismusorganisationen und Alpenvereinen, oder von Wanderern, die ihre Routen frei zur Verfügung stellen. Immer mehr davon findest du auch direkt in den Outdoor-Apps, da sich deren Anwendung doch so langsam in der Masse durchsetzt und zu einem sehr wichtigen Markt wie auch Marketingumfeld wird.

Umgekehrt ist aber alles noch im Entstehen, sodass auch sehr viele Weitwanderwege nicht in den Apps zu finden sind. Oder es handelt sich um nicht so bekannte Wege und Liebhaberprojekte, hinter denen kein wirkliches Marketing steckt. Deswegen kann es dann recht nervig sein, eine gute GPS-Route zu recherchieren, wo man dann auch darauf vertrauen kann, dass man vor Ort im Gebirge nicht in die Irre geführt wird.

Recht schnell bin ich daher auf Waymarked Trails gestoßen. Das Open Source-Projekt Waymarked Trails ist so eine Art Schnittstelle zwischen den kommerziellen Portalen der Outdoor-Apps und dem Sammelsurium an Outdoor-Foren, -Wikis und anderen Quellen, wo GPS-Routen zur Verfügung gestellt werden. Es ist als privates Projekt gestartet und hier tragen engagierte Leute die GPS-Routen offizieller Wanderwege zusammen. Dabei deckt Waymarked Trails nicht nur das Wandern und Bergwandern ab, sondern auch Radrouten, Mountainbike-Routen, Inlineskating, Reiten und Wintersportpisten.

Routen herunterladen und in eine Outdoor-App importieren

Mit dem entsprechenden Reiter wählst du deine Sportart aus und kannst dann direkt auf der Karte in der Region, wo du unterwegs sein möchtest, alle verfügbaren GPS-Routen ansehen und herunterladen. Sie lassen sich dann in die Outdoor-App deiner Wahl hochladen, auch nachbearbeiten und schließlich für die Navigation nutzen.

Die Aktualität des Portals Waymarked Trails steht und fällt natürlich mit dem Engagement der Community. Wer möchte, kann sich über das Entwicklerportal beteiligen und beispielsweise Fehler und Ergänzungen melden. Da weder kommerzielle Interessen dahinter stehen noch ein großes Team die Seite betreut, ist natürlich nicht alles immer zu 100 Prozent verlässlich. Es ist also eher so wie Wikipedia zu sehen als eine extrem umfangreiche Wissenssammlung, die man dann selbst nochmals gegencheckt vor der Verwendung im Ernstfall.

So nutze ich die GPS-Routen von Waymarked Trails in der Regel so, dass ich sie nach dem Import in meine Outdoor-App nochmals mit den topografischen Karten abgleiche. Dort sind die offiziellen Weitwanderwege ja auch eingetragen. Das Abgleichen geht auf jeden Fall um Einiges schneller, als die GPS-Route komplett selbst zu erstellen.

Last Updated on Juni 27, 2024 by Raffaele

4 Gedanken zu „Tourenplanung mit Waymarked Trails“

  1. Eines vorweg: Ich nutze Outdooractive Pro oft zum Wanden oder MTB und auch waymarked trails sehr häufig.
    Die Vorteile beider sind hinlänglich bekannt. Nun aber zu den erheblichen Nachteilen zu Papierkarten:
    – in Outdooractive keine Wegemarkierungen wie in der Natur -> parallele Nutzung von waymarked trails nötig
    – in waymarked trails wiederum keine Routenplanung /-aufzeichnung
    – Hauptkritikpunkt: die große Gesamtübersicht einer Papierkarte kann und wird eine App niemals bieten können
    (z.B. Bestimmung kilometerweit netfernter Gipfel nicht möglich -> und noch eine App nötig, etwa PeakLens)
    – Abhängigkeit von Akku und somit Lademöglichlkeit (oder noch extra Powerbank mitschleppen)
    – Abhängigkeit von Mobilfunknetz
    – im Ernstfall (Blackout, Krisenszenmario etc.) durch diese Abhängikeiten unbrauchbar

    Fazit: Die Vorteile digitaler Varianten sind lediglich zusätzliche, die nur im Noprmalfall funktioniern. Eine grundelgende „Karte im Kopf“ und traditionelles Karten material sind und bleiben unerlässlich. Im worst case ist selbst eine 40 Jahre alte Karte besser als eine nicht mehr funktionsfähige App.

    1. Lieber Sven,
      ich gebe dir Recht, dass du auch mit GPS-Navigation gute Grundkenntnisse in Orographie und Orientierung im Gelände brauchst („Karte im Kopf“).
      Deine anderen Punke kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen.
      – Auch auf den Outdooractive-Karten hast du alle Markierungen und Wege eingezeichnet, sodass du nichts parallel nutzen musst. Als praktische Hilfe kannst du dir eine GPS-Route wie von Waymarked Trails importieren, oder selber erstellen, und so den Navigationsmodus nutzen. Du kannst dich aber auch nur über die Kartenansicht orientieren.
      – Eine „große Gesamtübersicht“ brauche ich bei der GPS-Navigation nicht mehr, das erfordert aber natürlich auch eine Umstellung.
      – Gipfel lassen sich über die die zusätzliche Funktion „Skyline“ in Outdooractive bestimmen (allerdings nur im Pro+-Abo enthalten).
      – Karten sind mit Abo offline verfügbar und die Ortung erfolgt über GPS, sodass du zu keinem Zeitpunkt das Mobilfunknetz brauchst.
      -Unstrittig ist die Abhängigkeit vom Akku, aber durch die Kombi aus Smartphone und Smartwatch mit Outdooractive Watch App ist der Akkuverbrauch mittlerweile sehr gering.
      – Eine zusätzliche Powerbank gehört meiner Meinung nach heutzutage auf jede Packliste, da ja immer mehr sicherheitsrelevante Funktionen in elektronische Geräte wandern. Akkus werden auch immer leichter, meine aktuelle Powerbank wiegt 340 Gramm und macht mich bis zu zwei Wochen von einer Steckdose unabhängig.
      Schau dich für mehr Infos und Tipps zum Thema GPS-Navigation auch gern noch auf meinem Blog um.
      Beste Grüße
      Raffaele

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