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Macchia

Macchia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes
Macchia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes © gipfelwelt.net

Als Macchia, Macchie oder Maquis wird eine dichte, immergrüne Gebüschformation bezeichnet. Sie ist typisch für Gebiete mit mediterranem Klima. Die Definition.

Wer schon einmal in einem Gebiet mit mediterranem Klima wandern war, kennt dieses dichte Buschwerk nur zu gut. Oft ist es recht stachelig und im Falle schlecht gepflegter Wanderwege kann es sehr herausfordernd sein, hier einigermaßen heile durchzuwaten. Büsche mit unzertrennlich ineinander verwobenem Geäst, oft wild überwuchert von Lianen, darunter kleinere Sträucher, wilde Kräuter und Blumen, sorgen für ein zaunartiges Dickicht.

Dieses Phänomen findet sich überall dort, wo ein mildes subtropisches Klima mit regenreichen, frostfreien Wintern und Sommerdürre auftritt. Am charakteristischsten ist es für den gesamten Mittelmeerraum mit seinen Inseln, aber auf den beiden Breitengraden mit diesem Klima rund um den Globus zu finden wie beispielsweise in den USA (Kalifornien), in Mittelchile, Südafrika oder Westaustralien.

Entsprechend dieser enormen Verbreitung kann die Macchia oder Macchie aus unterschiedlichsten Pflanzen bestehen. In Europa wird sie häufig aus blühenden Straucharten wie Zistrosen und Ginster, Mastix, Myrte, Wacholder und einigen anderen geformt. Für einen betörenden Duft sorgen nicht nur die Strauchblüten, sondern vor allem die darunter wuchernden Wildkräuter wie Lavendel, Rosmarin, Anis und Salbei.

Menschengemachte Entstehung der Macchia

Bei der Macchia handelt sich um eine sekundäre Vegetationsform: Sie ist aufgrund menschlicher Eingriffe in die Natur entstanden, die durch Bodendegradation die primäre Vegetationsform zerstört haben. Ursprünglich waren hier Wälder zu finden, die für Landwirtschaft und Weidevieh über tausende von Jahren übernutzt und gerodet wurden. Tatsächlich hat das widerspenstige Gestrüpp der Macchie dafür gesorgt, dass die meisten der ursprünglichen Pflanzenarten vor der Ausrottung bewahrt wurden. Sie birgt also das Potenzial in sich, wieder zu einem richtigen Wald heranzuwachsen. In einsameren Regionen wie auf der Peloponnes, die sich als Naturschutzgebiete selbst überlassen werden, lässt sich auf Wanderungen genau das auch wunderbar beobachten. Hier gehen Macchien fließend in Auenlandschaften und Wälder über.

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