Die wasserdichten Trailrunning-Schuhe Nike Juniper Trail 2 GTX haben rutschfeste Sohlen und sind ultraleicht. Ob sie sich zum wandern eignen, zeigt der Test.
Auf meine Wandertouren bereite ich mich mit regelmäßigem Lauftraining vor. Dabei setzte ich schon seit jeher auf Trailrunning-Schuhe, die in der Regel ein wasserdichtes Außenmaterial und eine rutschfeste Außensohle sowie eine gelenkschonende Dämpfung haben, damit das Training bei jedem Wetter Spaß macht.
Doch auch für meine Wanderungen und sogar meine Bergtouren verwende ich vermehrt Trailrunning-Schuhe. Denn sie sind zumindest per Definition auf Gebirgsuntergründe und Gebirgswetter ausgelegt. Gleichzeitig haben sie kaum Eigengewicht und sind damit eine tolle Option für Ultraleicht-Trekking-Fans wie mich. Ihr wesentlicher Nachteil ist allerdings die begrenzte Lebensdauer im Vergleich zu richtigen Wanderschuhen.
Die Adidas Terrex Free Hiker GTX Schuhe sind für mich ein guter Kompromiss aus Wanderkompatibilität im Hochgebirge und geringem Gewicht, und halten sich daher schon seit mehreren Jahren auf meiner Ultraleicht-Trekking-Packliste. Für das Lauftraining hingegen sind sie nicht geeignet, da sie über den Knöchel gehen. Und für Wanderungen im Flachland und Mittelgebirge finde ich sie auch fast schon zu wuchtig, da sie hier nicht lange Passagen auf Fels meistern müssen.
Daher sehe ich mich für das Lauftraining und für technisch leichtere Wanderungen immer wieder gern nach aktuellen Trailrunning-Schuhen um, und die Füße freuen sich auch, wenn sie mal eine andere Marke mit einem etwas anderen Fußbett bekommen. Neben den Adidas Terrex Speed GTX habe ich so zum Beispiel auch die Nike Pegasus Trail 4 GTX im Schrank. Und jetzt habe ich mich mal im Test den Nike Juniper Trail 2 GTX Schuhen gewidmet, die von der Ausstattung her vielversprechend sind.
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Ultraleicht und wasserdicht mit Geröllschutz
Sehr gut gefällt mir schon einmal das sehr geringe Gewicht der Nike Juniper Trail 2 GTX Schuhe. In meiner passenden Größe 46 wiegen sie 714 Gramm pro Paar und sind damit satte 200 Gramm leichter als meine aktuellen Haupt-Wanderschuhe. Dennoch muss ich nicht auf Nässeschutz verzichten, da die Schuhe eine Gore-Tex-Membran als Zwischenschicht eingearbeitet haben. Das garantiert dir zumindest im unteren Bereich einen sehr verlässlichen Schutz vor eindringender Nässe.
Natürlich sollte dir bewusst sein, dass so leichte Halbschuhe keinen Komplettschutz vor Nässe darstellen können. Dafür brauchst du einen höheren Schuhschaft und eine geschlossenere Konstruktion. Offroad stößt das dann irgendwann an seine Grenzen, aber auf Fußwegen ohne hohen Pflanzenbewuchs und erst recht für das Laufen auf der Straße und im Park kannst du dich voll und ganz darauf verlassen.
Mir gefällt grundsätzlich auch, dass an den Schuhspitzen der Nike Juniper Trail 2 GTX ein kleiner Geröllschutz für den Zehenschutz angebracht wurde. Das bewahrt dich zumindest vor allzu schmerzhaftem Kontakt, wenn du gegen ein Hindernis wie einen Stein unter Matsch stößt. Zu viel darfst du von der kleinen Kunststoff-Lasche allerdings nicht erwarten.
Schwächen beim Obermaterial der Nike Juniper Trail 2 GTX
Gore-Tex in Kombination mit sehr dünnen Obermaterialien wie bei diesen Ultraleicht-Schuhen ergibt immer ein Problem: Die wasserdichte Membran bildet unter dem Textil Falten. Das ist leider auch bei den Nike Juniper Trail 2 GTX der Fall und damit schon mal die erste deutliche Einschränkung für eine starke Beanspruchung der Schuhe. Denn die Falten führen dann zu Rissen, sodass die Schuhe erst undicht werden und irgendwann reißt dann das Obermatieral auf. Daher halte ich die Nike Juniper Trail 2 GTX nur für den Einsatz im Flachland geeignet.
Gute Schnürung und Sitz
Die Konstruktion des Innenschuhs gefällt mir beim Nike Juniper Trail 2 GTX dafür wiederum sehr gut. Erst dachte ich, der ist ja viel zu kompakt und meine Zehen stoßen vorne an. Tatsächlich passt sich der Sitz aber sehr gut an und nach einer kurzen Einlaufzeit saß der Innenschuh im Test bombenfest und ohne zu drücken am Fuß.
Das wird auch durch die gute Schnürung geleistet: Die Schuhzunge ist lang und flauschig mit einer sehr langen Öffnung für die Schnürung. Dadurch kannst du den Schuh genauso fest binden, wie du es für einen festen Sitz brauchst, ohne dass er drückt.
Ausreichende Dämpfung und Rutschfestigkeit
Sehr gut ist, dass die Innensohlen der Nike Juniper Trail 2 GTX herausgenommen und in der Waschmaschine gewaschen werden können. So bleiben deine Schuhe länger hygienisch und benutzbar. Die Dämpfung, die er zur Schonung der Gelenke liefert, finde ich ausreichend. Bei den Nike Pegasus Trail 4 GTX wurde die gebrandete Nike React-Dämpfung verwendet, sie ist viel stärker, fast schon etwas wattig. Die Nike Juniper Trail 2 GTX sprechen also viel direkter an und sind dennoch für sehr lange Trails noch ausreichend gedämpft. Im Test war ich auf Strecken bis zu 20 Kilomtern im Flachland unterwegs und hatte keine Probleme.
Nicht ganz so überzeugend ist aber die Rutschfestigkeit der Sohle. Auch hier sind die Nike Pegasus Trail 4 GTX mit der Nike Trail-Sohle besser aufgestellt, wobei ich selbst diese im Vergleich zu den Continental-Sohlen meiner Adidas nicht ganz überzeugend finde. Die Noname-Sohle der Nike Juniper Trail 2 GTX ist okay und hält auch bei Schlamm, Gras und Laub einen ganz guten Grip. Spätestens bei Winterwetter ist mir die Rutschfestigkeit aber nicht mehr verlässlich genug.
Zusammengefasst finde ich die Nike Juniper Trail 2 GTX für den Einsatz am Berg also nicht geeignet. Für Flachland-Touren und das tägliche Lauftraining habe ich sie aber lieb gewonnen, da sie hier ihre Stärken mit dem hervorragend sitzenden Innenschuh und der gut ansprechenden Dämpfung voll ausspielen können. Die Schwächen wie das empfindliche Obermaterial und der nicht ganz überzeugende Grip fallen hier hingegen nicht so ins Gewicht.
Last Updated on Oktober 10, 2024 by Raffaele