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photochrom

Photochrome Skibrille
Photochrome Skibrille © gipfelwelt.net

Photochrome Gläser passen sich farblich an und dunkeln ein, je höher die UV-Strahlung ist. Skibrillen und Sportbrillen bieten dadurch jederzeit beste Sicht.

Wer einmal beim Bergsport eine photochromatische Brille aufhatte, wird sie kaum wiederhergeben wollen. Denn das ständig wechselnde Bergwetter kann innerhalb weniger Minuten von Niederschlag mit bedecktem Himmel zu knallender Sonnenstrahlung mit hoher UV-Strahlung wechseln. Sowohl beim Wintersport, als auch im Sommer ist daher eine selbsttönende Brille äußerst angenehm.

Was bedeutet photochrom?

Photochromatisch oder phototrop bedeutet, dass die Brillengläser mit unsichtbaren Molekülen (Indolino-Spironaphthoxazine) versehen sind. Diese reagieren auf UV-Licht. Je stärker die UV-Strahlung, desto stärker dunkeln sie ein. Dieser Prozess geht extrem schnell vonstatten und es dauert nur einige Sekunden, bis sich die Gläser an neue Lichtverhältnisse anpassen. Je nach Brillenmodell kann die Eindunkelung bis zu 85 Prozent betragen. Bei Skibrillen ist das meist deutlich weniger, weil das viel zu dunkel für die weiße Skipiste wäre und du dann nicht mehr ausreichend Kontrast hättest.

Eine entsprechend ausgestattete Brille dient also gleichzeitig als Sonnenbrille und als normale Brille für diesiges Wetter oder Innenräume. Beim Optiker lassen sich Korrekturbrillen damit ausrüsten, sodass du nur eine Brille für alles benötigst.

Neben der optimalen Sicht bei jedem Wetter ist ein weiterer Vorteil, dass deine Augen auch perfekt vor den schädlichen Effekten von UV-Strahlung geschützt sind. Denn beim Sport bist du der Sonnenstrahlung unter Umständen viele Stunden am Stück ausgesetzt. Photochrome Brillen filtern die ultraviolette Strahlung nahezu komplett heraus, sodass sie nicht auf die Netzhaut dringen kann.

Nachteile der Technik

Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile: Beispielsweise im Auto funktioniert das Eintönen nicht, weil Autoscheiben bereits die UV-Strahlung filtern. Und da auch bei bedecktem Himmel eine geringe UV-Strahlung besteht, färben sich die Gläser eigentlich fast immer ein, wenn du draußen unterwegs bist. Für den Alltag ist das etwas nervig.

Die besten Einsatzbereiche

Wo diese Technik ihre Stärken voll ausspielt: Bei photochromen Skibrillen und bei photochromatischen Fahrradbrillen. Eine Skibrille oder Skihelm mit Visier, das photochrom reagiert, ist genauso wie eine photochrome MTB-Brille oder eine photochrome Rennradbrille top für die Wetterverhältnisse beim Skisport und beim Radsport ausgelegt. Denn das macht sie zu Allwetter-Brillen, sodass du allzeit gute Sicht hast und nicht umständlich anhalten und die Brille wechseln musst, wenn sich die Wetterverhältnisse ändern.

Besonders bei Schnee ist dieser Effekt großartig. Die Grundfarbe der Skibrille ist meist gelb, sodass du bei bewölktem Himmel schon mal einen hohen Kontrast hast und die Oberflächenstruktur der Skipiste gut erkennen kannst. Wenn die Sonne herauskommt, färbt sich die Skibrille je nach Intensität von gelb über rot nach braun. Somit hast du bei jedem Wetter ein maximal kontrastreiches Sichtfeld und bist sicher auf der Piste unterwegs.

Ein weiterer Vorteil: Als Brillenträger brauchst du keine Korrekturbrille, die phototrop ausgestattet ist, sondern du kannst die Sportbrille einfach über der Korrekturbrille tragen. Achte auf die Bezeichnung OTG im Produktnamen, die Abkürzung steht für “over the glasses”, also über der Korrekturbrille.

Hier findest du meinen Test einer photochromatischen Skibrille >>

Maximal gute Sicht beim Sport hast du, wenn die phototropen Gläser gleichzeitig auch polarisierend ausgerüstet sind. Das sorgt dafür, dass Spiegelungen bei sehr starker Sonnenstrahlung reduziert werden. Sowohl beim in der Sonne gleißenden Schnee, als auch bei reflektierenden Wasseroberflächen ist das Sichtfeld dadurch angenehmer und ablenkungsfreier.

Outoor-Sport macht also wesentlich mehr Spaß mit Brillengläsern, die sich dem Sonnenlicht anpassen. Beim Bergwandern habe ich auch oft eine entsprechend ausgerüstete Korrekturbrille dabei. Manchmal wird es mir aber zu viel mit dem ständigen Einfärben, und dann ist es mir lieber, aktiv zwischen Sonnenbrille in meiner Sehstärke und normaler Korrekturbrille zu wechseln. Beim Bergwandern habe ich ja im Gegensatz zum Radfahren und Skifahren auch die Hände frei und brauche kaum anzuhalten, um die Brille zu wechseln.

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