
Die ultraleichte Klymit Inertia X Frame Isomatte verzichtet auf eine vollständige Liegefläche. Dies spart Gewicht und soll den Komfort sogar erhöhen. Der Test.
Ich hatte schon davon gehört, dass die Therm-a-Rest-Isomatten dazu neigen, irgendwann von innen aufzureißen. Erlebt habe ich es jetzt selbst bei meiner Tour auf dem GR 20. Meine Therm-a-Rest NeoAir Uberlite war das mit 270 Gramm absolut leichteste Modell des Herstellers, und es hat mich vier Jahre lang treu begleitet. Auf Korsika war dann aber offensichtlich das Limit der Lebensdauer erreicht: Beim Aufblasen rissen die Luftkammern am Kopfende auf und die Matte blähte auf wie ein Luftballon. Immerhin hielt sie die Luft, sodass ich noch ein paar Nächte darauf schlafen konnte. Jetzt war aber ein Ersatz fällig.
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Die Klymit Inertia X Frame besteht nur aus einem Gerippe

Die leichteste Isomatte, die ich finden konnte, ist die Klymit Inertia X Frame. Wobei die Bezeichnung Isomatte eigentlich gar nicht so richtig passt, denn es handelt sich nurmehr um ein Gerippe, das gemäß Body Mapping die Körperkonturen nachbildet und so für einen besseren Schlafkomfort bei weniger Gewicht sorgen soll.
Ultraleicht ist die Klymit Inertia X Frame auf jeden Fall: Bei Maßen von 183 x 46 x 4 Zentimetern kommt sie inklusive Packsack auf ein Gewicht von 261 Gramm. Das beinhaltet sogar noch einen kleinen Reparaturflicken, der sich in der Innentasche des Packsacks befindet. Wenn du es schaffst, sie in den Beutel zu kriegen, ist die Matte auch ultrakompakt mit einem Packmaß von 15 x 8 Zentimetern.
A propos Reparatur: Sorgen hinsichtlich der Haltbarkeit versucht der Hersteller auszuräumen, indem er eine „eingeschränkte lebenslange Garantie“ anbietet.
Sehr gut gefällt mir, dass die Matte waschbar ist mit kalter Handwäsche. Wenn deine Waschmaschine über einen entsprechenden Spülgang verfügt, kann sie also sogar in die Maschine. Im Zweifelsfall wäschst du sie im Waschbecken. In jedem Fall lässt sich so effektiv vermeiden, dass die Klymit Inertia X Frame Isomatte nach ein paar Trekkingeinsätzen versifft.
Erste Herausforderung: Einpacken

Die Klymit Inertia X Frame Isomatte in den Beutel zu kriegen, finde ich nicht ganz leicht. Da sie aufgrund der Gerippe-Form aus lauter schmalen Streifen besteht, lassen die sich nicht einfach aufrollen. Es klappt aber, wenn du die Matte erst sorgfältig doppelt faltest und dann mit dem großen Ventil nach außen vom Fußende her aufrollst. Es braucht ein bisschen Geduld, damit du beim Aufrollen auch alle Restluft aus den einzelnen Kanälen kriegst.
Am besten übst du das Einpacken ein paar Mal, damit du morgens auf der Bergtour keine Schweißausbrüche kriegst, wenn du schnell los willst. Der Beutel ist zumindest großzügig geschnitten, sodass du mit ein klein wenig Routine sicher gut damit zurecht kommen wirst.
Praktisches Drehventil für einfaches Aufblasen

Deutlich einfacher als das Einpacken gestaltet sich das Herrichten der Klymit Inertia X Frame Isomatte. Denn sie wurde mit einem sehr guten Drehventil versehen. Wenn du es auf „Inflate“ drehst, entweicht keine Luft. Das dünne Gerippe hast zu zudem mit zwei, drei Luftstößen in Windeseile aufgeblasen.
Der Liegekomfort der Klymit Inertia X Frame im Test
Schön und gut, doch funktioniert das aufblasbare Gerippe im Test auch, was den Liegekomfort angeht? Der Hersteller wirbt damit, dass der Schlafkomfort sogar höher sei als bei einer durchgängigen Matte. Denn so wird die Unterseite deines Schlafsacks nicht plattgedrückt, sondern durch die vielen Öffnungen behält er auch auf der Unterseite seine Bauschkraft und soll dich so im Schlaf besser wärmen.
Zur Vorgängermatte, der Therm-a-Rest NeoAir Uberlite, bemerke ich hinsichtlich Isolationskraft bei meinem Alpkit Ultra 120 Schlafsack keinen wirklichen Unterschied. Das liegt aber sicher vor allem daran, dass sie auch schon keine durchgängige Oberfläche hatte. Hier kann man auch grundsätzlich von einem Trend sprechen: Fast alle modernen Isomatten verzichten auf eine glatte Liegefläche, da sie sich so besser den Körperkonturen anpassen und du angenehmer liegst.
Das mit dem gut liegen ist bei der Klymit Inertia X Frame wiederum mit einer klaren Einschränkung versehen. Denn sie ist nur in einer Größe erhältlich, und die ist offensichtlich für große und schlanke Menschen gedacht. Wenn deine Körpergröße stark von den 183 Zentimetern Länge der Klymit Inertia X Frame abweicht, wirst du damit vermutlich nicht viel Freude haben. Denn dann haut das mit dem Body Mapping nicht mehr hin, sodass die Unterstützungszonen an Kopf, Nacken, Körpermitte und Füßen nicht an der richtigen Stelle sind.
Ich selbst bin 182 Zentimeter groß, und somit ist die Matte fast genau auf mich ausgelegt. In diesem Fall kann ich sagen: Es liegt sich sehr gut auf dem Gerippe. Ich schlafe eher unruhig und drehe mich häufig in der Nacht. Auch hier macht das Body Mapping alle Bewegungen sehr gut mit, und ich finde die Seitenlage ebenfalls recht bequem.
Somit ist die Klymit Inertia X Frame Isomatte ein klarer Fall für meine Ultraleicht-Trekking-Packliste und wird mich ab sofort auf meinen Bergwanderungen begleiten.
Zuletzt aktualisiert am 03.01.2025 von Raffaele
Interessant… das mit den Thermarest-Matten scheint ja irgendwann wirklich jeden zu treffen:/ Das Gute ist, man kann sie mit der Garantie immerhin umtauschen lassen. Aber es ist schon doof, wenn einem die Matte mitten im Nirgendwo kapupttgeht. Mir ist das 2023 in den Anden auf über 4.000 Metern passiert. Ich bin im Moment auch schon am schauen nach Alternativen für meinen nächsten Himalaya-Trip. Ich denke aber, ich werde diesmal keine Luftmatraze nehmen, vielleicht eher die Z-Lite von Thermarest. Hast du damit Erfahrungen?
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
ja ich glaube du hattest mir davon erzählt, dass dir das passiert ist. Und siehe da, bei meiner nächsten Tour erleidet meine Therm-a-Rest das gleiche Schicksal :-/ Wirklich sicher sind wahrscheinlich wirklich nur die klassischen Isomatten, die ich ganz früher auch dabei hatte. Nur wiegen sie halt deutlich mehr, lassen sich nicht gut verstauen und für den Rücken sind sie auch nicht wirklich toll. Therm-a-rest habe ich ja jetzt als Marke eh erst mal gefressen 😀
Gruß
Raffaele
Ja, weiß nicht. Schlecht sind sie nicht, aber wenn man sich nach ein paar Jahren nicht mehr 100% drauf verlassen kann, schränkt das den Einsatz zumindest schon etwas ein. Hab mir gestern die Z-Lite mal im Laden angeguckt, das Packmaß ist ja riesig😅 Vielleicht nehm ich einfach die Billo-Variante von Decathlon:) Bei den Pfadfindern hatten wir früher auch so ganz einfache Matten und irgendwie ging das auch.
Eben ja, ganz meine Rede 😀 Wirklich verlässlich sind wohl nur Schaumstoff-Matten, aber halt auch ziemlich unpraktisch. Ich hoffe du hast Erfolg, noch ein halbwegs rucksacktaugliches Exepmlar zu finden. Naja, ich sammle jetzt erst mal meine Erfahrungen mit der Klymit Inertia X Frame, der Hersteller bietet ja auch grundsätzlich eine lebenslange Garantie, also mal sehen was sie aushält.