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Berliner-Spree-Wanderung

Berliner-Spree-Wanderung: Mündung von Landwehrkanal und Charlottenburger Verbindungskanal
Berliner-Spree-Wanderung: Mündung von Landwehrkanal und Charlottenburger Verbindungskanal © gipfelwelt.net

Die Berliner-Spree-Wanderung folgt dem wandernswerten Abschnitt durch historisches Zentrum, Regierungsviertel, Schlossgarten Charlottenburg und Gartenkolonien.

Wie meine Stammleser wissen, habe ich in der Corona-Zeit aufgrund der Reisebeschränkungen angefangen, mir Mikroabenteuer in der Region zu suchen. Da ich mit Berlin nun mal eine sehr flache Heimatregion habe, die das Kernthema der Gipfelwelt nicht ganz abdecken kann, bin ich relativ bald auf das Wasser gekommen. Denn was Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an Bergen abgeht, das gleichen sie mit endlosen Wasserwelten aus.

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Somit lässt sich der Mangel an Bergbesteigungsmöglichkeiten mit Wegen am Wasser ausgleichen, seien es Uferwege an Flüssen, Kanälen oder Seen. Es ist sehr erquicklich, am Wasser entlang zu spazieren und den Blick über die Weite der Wasseroberfläche schweifen zu lassen, die das Raumgefühl völlig verändert. Auch der Einfluss des Wassers auf das Mikroklima und die Entwicklung der Fauna mit ihren Böschungen und Auen ist sehr angenehm. Selbst bei stehender Hitze lässt es sich dadurch in Wassernähe ganz gut aushalten.

Meine Berliner-Spree-Wanderung, die ich heute vorstelle, reiht sich ein in die Touren am Wasser auf dem Berliner Stadtgebiet. Schon hier bietet sich eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten, denn Berlin ist reich an Natur und Wasserszenerie. Das ist allein schon der enormen Größe des Landes Berlin zu verdanken. Die Berliner-Spree-Wanderung ist in dem Zusammenhang zugegebenermaßen ein bisschen Pflichtprogramm. Denn natürlich findest du entlang des Flussufers, das einmal mitten durch die Hauptstadt führt, wenig Ursprünglichkeit und Wildnis.

Dennoch ist auch die Berliner Spree durchaus wandernswert. So ganz nebenbei kommst du noch an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei wie Dom, neuem Stadtschloss, Bundestag, Kanzleramt und einigen mehr.

Für meine Berliner-Spree-Wanderung habe ich mir den wandernswertesten Abschnitt herausgesucht, der durchgehend direkt am Ufer und einigermaßen fernab vom Verkehr entlang führt. Gestartet bin ich an der Jannowitzbrücke. Nach hinten raus gab es in Ruhleben sogar noch ein ganz bisschen Wildnis zu erleben.

Dauer und Schwierigkeitsgrad

Für die gut 16 Kilometer Strecke brauchst du in sehr gemütlichem Tempo etwa vier Stunden. Natürlich kannst du die Tour beliebig ausdehnen, wenn du zwischendurch noch einkehren oder Sehenswürdigkeiten besichtigen möchtest.

Die gesamte Strecke verläuft ebenerdig mit einigen Treppen. Es geht viel über Asphalt und Stein, sodass du gut gedämpfte Schuhe tragen solltest. Gegen Ende kannst du einige Abschnitte auf Erdwegen gehen.

Start und Ziel

Start ist am Bahnhof Jannowitzbrücke (S3, S5, S7, S9, U8) in Berlin-Mitte. Das Ende der Tour ist der Bahnhof Ruhleben (U2).

Tourenbericht

Berliner-Spree-Wanderung: Rolandufer mit Mühlendammschleuse
Berliner-Spree-Wanderung: Rolandufer mit Mühlendammschleuse © gipfelwelt.net

Ich begann meine Berliner-Spree-Wanderung am Bahnhof Jannowitzbrücke am Nordufer der Spree. Tatsächlich wechselte ich auf der ganzen Route nur einmal die Uferseite,nämlich in Moabit. Zunächst ging es auf dem breiten Fußweg das Rolandufer entlang und an der Mühlendammschleuse vorbei, wo heute Hochbetrieb mit Ausflugsbooten herrschte.

Berliner-Spree-Wanderung: Humboldtforum und Dom
Berliner-Spree-Wanderung: Humboldtforum und Dom © gipfelwelt.net

Nun ging es unter der Brücke des Mühlendamms durch, wo sich derzeit offenbar ein Obdachlosen-Camp befindet. Gleich danach empfing mich die historische Mitte Berlins in ihrer vollen Pracht, und ich wanderte gegenüber der Fischerinsel mit dem Marstall, dem neuen Stadtschloss, in dem das neu gegründete Humboldt-Forum seinen Sitz hat, und dem Berliner Dom. Die zu dieser Seite hin modern gestaltete Fassade des in weiten Teilen originalgetreu errichteten Stadtschlosses bildet einen interessanten Bruch mit dem Dom, und trägt dennoch zum Lückenschluss in der historischen Mitte bei. Hier ist der Uferweg der Spree als breite Promenade gestaltet, die zum Flanieren einlädt.

Nun wurde es im James-Simon-Park und Monbijou-Park erstmals ein bisschen grün. Gegenüber begeisterte das relativ neu renovierte Gebäude mit Arkadengang der Alten Nationalgalerie. Den krönenden Abschluss der Fischerinsel bildet bekanntermaßen der Rundbau des Bode-Museums. Das Nordufer der Spree wurde im weiteren Verlauf sehr aufgewertet mit einer schönen und begrünten Promenade, die mich gegenüber der eindrucksvollen Fassade des Militärbischofsamtes nun zur Friedrichstraße führte. Hier gibt es leider kein Tunnel, sodass ich diese erst mal überqueren musste.

Dann ging es den Schiffbauer Damm entlang, vorbei am Berliner Ensemble und der Ständigen Vertretung. Der Abschnitt ist nicht ganz so wanderbar, weil du wegen einiger Restaurants teilweise auf der Straße gehen musst. Unter den Schienen des Bahnhofs Friedrichstraße durch erreichte ich alsbald die Luisenstraße, die es zu überqueren galt.

Berliner-Spree-Wanderung: Reichstag
Berliner-Spree-Wanderung: Reichstag © gipfelwelt.net

Nun ging es die Treppe hinab und es folgte die sehr schön angelegte Spree-Promenade durch das Regierungsviertel hindurch mit eindruckvollen Sichtachsen und dem Blick auf den Reichstag. Beim Hauptbahnhof, wo in rasender Geschwindigkeit die Europacity beständig weiter wächst, musste ich dann wieder kurz das Ufer verlassen, um über die Brücke den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal zu überqueren.

Berliner-Spree-Wanderung: Kanzleramt und Gustav-Heinemann-Brücke
Berliner-Spree-Wanderung: Kanzleramt und Gustav-Heinemann-Brücke © gipfelwelt.net

Direkt danach bei der grünen Gustav-Heinemann-Brücke konnte ich aber zum Glück wieder direkt über eine Treppe ans Ufer zurück gelangen. Auch hier ist eine sehr schöne und breite Uferpromenade ausgestaltet worden, die den Blick auf das Kanzleramt und danach das Haus der Kulturen der Welt eröffnet.

Der folgende Abschnitt am Magnus-Hirschfeld-Ufer bietet wieder etwas Grün, auch wenn der Weg selbst eine olle Teerstraße ist. In der Ferne funkelte die Goldelse und danach ging es am Schloss Bellevue vorbei, das von hier allerdings nicht zu sehen ist.

Berliner-Spree-Wanderung: Spreebogen
Berliner-Spree-Wanderung: Spreebogen © gipfelwelt.net

Nach dem Tunnel unter der S-Bahn durch wechselte die Szenerie schlagartig. Für mich hat Berlin hier am Helgoländer Ufer in Moabit einen Hauch von Paris, vielleicht durch den eisernen Gerickesteg und den schönen Baumbestand, mit der modernen Skyline des Spreebogens im Hintergrund. Auf jeden Fall lohnt der kurze Abstecher auf den Steig, um die Aussicht zu genießen.

Nach Passieren des Spreebogen-Areals ging ich unter der nächsten Brücke durch und fand mich wieder in einem neuen Szenario am Bundesratsufer. Die folgende Strecke bis zur Gotzkowskybrücke erfolgte endlich mal auf Erdwegen, und das abgesenkte Ufer geht sich schön unter Trauerweiden und anderen alten Bäumen.

Über die Gotzkowskybrücke wechselte ich dann die Ufer, und blieb nun bis zum Ende meiner Berliner-Spree-Wanderung auf der Südseite der Spree. Hier ging es in der Spreestadt Charlottenburg ebenfalls auf Erdwegen und durch einen Grünstreifen weiter.

Berliner-Spree-Wanderung: Spreestadt Charlottenburg
Berliner-Spree-Wanderung: Spreestadt Charlottenburg © gipfelwelt.net

Kurz vor der Dovebrücke musste ich vom Ufer weg zur Straße. Es ging in einer kleinen Grünschleife um ein paar Wohnblocks herum, deren Bewohner einen weiten Wasserblick genießen dürfen, bis ich wieder an der Straße war und über die Dovebrücke den Landwehrkanal überquerte. Der Seitenkanal der Spree wurde mal für den Gütertransport gebaut und zieht sich ebenfalls durch die ganze Stadt. Er mündet hier in die Spree, und auf der gegenüberliegenden Seite führt der Charlottenburger Verbindungskanal ab. Dieses Wasserkreuz hat eine schöne Szenerie mit weit auslaufender Wassersicht hervorgebracht.

Hier ging es wieder in einer Parkanlage und das erste Stück auf Erdwegen weiter durch Charlottenburg. Unter der Brücke durch am Charlottenburger Ufer wechselte der Belag zu Kopfsteinpflaster, doch alsbald erreichte ich nach der nächsten Brückenunterquerung den Schlossgarten Charlottenburg, wo es wieder angenehm auf Erdweg weiter ging. Das Schloss sieht man von hier aus nicht, aber natürlich kannst du gut einen Abstecher machen. Ansonsten führt der Weg am Belvedere vorbei, das allerdings nur noch als Replik existiert.

Berliner-Spree-Wanderung: Im Schlossgarten Charlottenburg
Berliner-Spree-Wanderung: Im Schlossgarten Charlottenburg © gipfelwelt.net

Am Nordende des Schlossgartens verließ ich diesen, indem ich ein weiteres Mal unter einer Brücke hindurch ging. Schlagartig wechselte auch das Szenario ein weiteres Mal, und es begann der wildeste Abschnitt meiner Berliner-Spree-Wanderung an Schrebergärten vorbei. Gegenüber passierte ich erst die Schleuse Charlottenburg und dann das freistehende Atelierhaus Nonnendamm 17, und es ging über eine Brücke durch dichten Baumbestand.

Berliner-Spree-Wanderung: Beim Atelierhaus Nonnendamm 17
Berliner-Spree-Wanderung: Beim Atelierhaus Nonnendamm 17 © gipfelwelt.net

Dann musste ich unter der Autobahn durch, und die Idylle wich auf der gegenüberliegenden Seite der Skyline von Siemensstadt und diversen Industriebetriben. Der Weg hingegen blieb weiter ganz nett zu gehen und ich passierte noch etliche weitere Schrebergärten.

Berliner-Spree-Wanderung: Siemensstadt
Berliner-Spree-Wanderung: Siemensstadt © gipfelwelt.net

Zum Abschluss führte mich der Weg vom Spreeufer weg durch eine Schrebergartensiedlung hindurch zum stark befahrenen Spandauer Damm. Diesem zu folgen, ist der schnellste Weg zum U-Bahnhof Ruhleben. Angenehmer ist aber, du überquerst ihn und gehst dann den Hempelsteig entlang, der dich durch eine ganz nette Grünanlage zum Bahnhof bringt.

GPS-Route Berliner-Spree-Wanderung

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