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Haglöfs Proteus Jacket Isolationsjacke im Schnelltest

Haglöfs Proteus Jacket im Test: Vorderseite
Haglöfs Proteus Jacket im Test: Vorderseite © gipfelwelt.net

Die Haglöfs Proteus Jacket ist eine schöne, kuschlige Kunstfaser-Isolationsjacke für das Ultraleicht-Trekking. Die Kapuze spart die Mitnahme einer Mütze.

Im Wintersale habe ich diese schöne und extrem leichte Jacke entdeckt. Deswegen kommt hier direkt der Haglöfs Proteus Jacket Test.

Nach Entfernen der störenden Etiketten und der überflüssigen Laschen an den Reißverschlüssen wiegt die Haglöfs Proteus Jacket 255 Gramm/Größe M. Das spielt sich auf jeden Fall im Ultraleicht-Bereich ab.

Minimalistische Ausstattung

Ausgestattet ist die Jacke entsprechend ihres geringen Gewichts höchst minimalistisch. Es gibt nur eine Brusttasche, keine Seitentaschen. Mehr Taschen braucht man zum Bergwandern allerdings denke ich auch nicht. Die Gummizüge der Kapuze, der Hüfte und der Bündchen lassen sich nicht verstellen. Also entweder die Jacke sitzt perfekt so wie sie ist, oder sie ist nichts für dich.

Die Kapuze war für mich ein Kaufargument. Bislang habe ich auf meinen Touren immer eine winddichte Mütze dabei. Doch tatsächlich aufsetzen muss ich sie doch eher selten, und dann meist auch nur für kurze Zeit. Also schleppe ich die ca. 100 Gramm schwere Mütze die meiste Zeit unnütz herum. Da kann ich auch die paar Mal einfach die Kapuze überstreifen. Sie ist sehr eng anliegend und fällt für meinen Dickschädel schon sehr knapp aus. Ich sehe damit daher zugegebenermaßen etwas beömmelt aus. Da diese Jacke aber quasi gleich viel wiegt wie meine vorhergehende Isolationsjacke ohne Kapuze, spare ich ohne Mütze an die 100 Gramm Packgewicht, und habe mehr Platz in meinem eher knapp bemessenen Ultraleicht-Rucksack.

Das Außenmaterial der Proteus ist stark windabweisend, sodass du nicht auskühlst. Dank einer flurcarbonfreien DWR-Imprägnierung schützt die Jacke ein klein wenig vor Nässe. Ansonsten ziehe ich bei Kälte, Wind und Regen einfach meine ultraleichte Hardshell von VAUDE drüber. Da die Jacke schön eng geschnitten ist und dank Highloft-Futter kein bisschen aufträgt, passt sie problemlos unter die Hardshell.

QuadFusion Highloft Innenfutter

Haglöfs Proteus Jacket Bündchen und Kapuzue mit Gummizug und warmes QuadFusion Futter
Haglöfs Proteus Jacket Bündchen und Kapuze mit Gummizug und warmes QuadFusion Futter © gipfelwelt.net

Die Kunstfaser-Isolationsjacke wärmt mit einem Polyesterfutter. Für die Wärmeisolation wurde das hauseigene Highloft-Innenfutter QuadFusion eingesetzt mit 98 g/m2 Fütterung. Highloft heißt, es ist eine offene Konstruktion ohne Innenlage. Das kenne ich so schon von meiner gleich stark gefütterten ultraleichten Haglöfs Skijacke. Im Gegensatz zu dieser fällt die Fütterung hier aber üppiger aus. Die Innenseite, Kapuze und Ärmel sind komplett und in gleich bleibender Stärke mit QuadFusion besetzt. Dementsprechend empfinde ich beim Haglöfs Proteus Jacken Test die Isolationskraft um Einiges kuschliger und wärmespendender.

Meine bisherige Isolationsjacke von Norrona hat ebenfalls ein Highloft-Futter, und zwar das Konkurrenzprodukt Polartec Alpha. Dieses hat nach meiner Einschätzung zwar ein besseres Wärme-Gewicht-Verhältnis, also eine höhere Isolationskraft. Allerdings hat die Norrona Jacke nur eine 60 g/m2 dicke Fütterung. Die Haglöfs Proteus Jacke mit ihren 98 g/m2 wärmt somit bei gleichem Gesamtgewicht deutlich besser, was mir als Frostbeule sehr gut gefällt.

Es ist noch wichtig zu wissen: Grundsätzlich wärmem Highloft Fütterungen nicht so intensiv und “einlullend” wie klassische Fütterungen (etwa Primaloft). Es bedarf also einer kleinen Umstellung. Wenn du in extrem kaltem Klima unterwegs bist, könnte das dann auch nicht mehr ausreichend sein.

Dass die Isolationskraft allerdings auch bei Highloft sehr hoch ist, merkst du bei körperlicher Aktivität. Die dabei enstehende Wärme wird ausgezeichnet am Körper gehalten. Wenn es dich also fröstelt, bewege dich einfach ein bisschen. Beim Bergsteigen tust du das ja eh die meiste Zeit. Die Vorteile der Highloft-Fasern liegen auf der Hand: Es kommt kaum zu Hitzestau und die Atmungsaktivität ist deutlich höher. Da keine Innenlage nötig ist, fällt das Gewicht entsprechender Jacken viel geringer aus und du hast ein kuschliges Futter an der Innenseite, das viel trageangenehmer ist als eine glatte Innenlage.

Schöne Optik, aber ziemlich rascheliges Außenmaterial

Haglöfs Proteus Jacket Rückseite
Haglöfs Proteus Jacket Rückseite © gipfelwelt.net

Das Nylon-Außenmaterial macht einen robusten, berggerechten Eindruck. Es hat allerdings auch einen ziemlich starken Knitter-Look und glänzt wie bei Nylon üblich recht stark. Außerdem raschelt die Jacke relativ laut, was besonders bei Wind etwas nervig sein kann.

Abgesehen davon finde ich die Optik der Jacke sehr schön und erachte sie auch als stadttauglich. Das Rostrot in Kombination mit dem leuchtendroten Innenfutter und das minimalistische klare Design ohne krampfhaft sportive Elemente haben es mir auf jeden Fall angetan.

Warum die Haglöfs Proteus Jacket auf meine Packliste kommt

Dieses ultraleichte Produkt hat mich beim Haglöfs Proteus Jacket Test überzeugt dank höherer Isolationskraft bei gleichem Gewicht zu meiner vorhergehenden Isolationsjacke. Dazu kommt, dass die Haglöfs Proteus Jacket die Mitnahme meiner 100 Gramm schweren The North Face Mütze überflüssig macht. Mehr Leistung bei gleichem Gewicht und ein Mehrverwendungszweck, der ein anderes Produkt ersetzt, ist doch ganz im Sinne des Ultraleicht-Trekking. Damit schafft es die Haglöfs Proteus Jacket auf meine Packliste.

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