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Spaziergang zum Vesuv-Krater

Blick in den dampfenden Krater des Vesuv
Blick in den dampfenden Krater des Vesuv © gipfelwelt.net

Der Vesuv bei Neapel ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland. Ein kurzer Spaziergang zum Kraterrand ermöglicht den Blick in den Schlund.

Zu einem Besuch im Golf von Neapel in Italien gehört der Vesuv wohl einfach dazu. Ein aktiver Vulkan ist schon ein besonderes Erlebnis, das eine der ursprünglichsten Naturgewalten vor Augen führt, die weite Teile unseres Planeten geformt hat. Viele Gebirge gehen auf vulkanische Aktivitäten zurück, genauso wie Calderen und Maare, die auch in Deutschland zu finden sind.

Im Prinzip sieht unsere Welt so aus, wie sie aussieht, durch die unterschiedlichen Hitze- und Kältekräfte, die auf sie eingewirkt haben. Deswegen finde ich das Bergwandern eine so inspirierende und erfüllende Sportart: Du kannst dort hin wandern, wo sich dieses Kräftespiel aus nächster Nähe beobachten lässt. Ins ewige Eis zu den Gletschern und ihren Moränen, oder eben zur ewigen Hitze wie bei dieser sehr kurzen Wanderung zum Vesuv-Krater.

Ein weiterer Grund, hier hoch zu kraxeln. Die geschwungene Silhouette dieses Vulkans ist von überall aus im Golf von Neapel zu sehen und hat entsprechend ikonographischen Charakter. Daher wollte ich schon wenigstens einmal da oben stehen und mir den Vesuv aus nächster Nähe zu Gemüte führen.

Allerdings: Deise Wanderung ist kein einsamer Spaß, denn ein so ikonographisches Symbol wie der Vesuv bringt es mit sich, dass es hier oben ziemlich trubelig zugeht. Dennoch möchte ich den Besuch und die kurze Krater-Wanderung im Nachhinein nicht missen. Tu dir aber wenigstens selbst den Gefallen, und fahre nicht in der Hochsaison hier hin.

Von einer Wanderung kann man ansonsten bei dieser Aktion eigentlich nicht sprechen. Besondere Herausforderungen sind auf dem kurzen Weg von der Busstation über breiten Kiesweg bis zum Kraterrand nicht zu meistern – außer vielleicht der Besucherstrom.

Mit dem Shuttlebus zum Vesuv-Nationalpark

Zum Startpunkt gelangst du mit dem Linienbus, einem der unzähligen privaten Shuttlebusse, oder einfach mit dem Mietwagen. So oder so heißt es jetzt: Bezahlen! Zunächst einmal wurden wir nämlich mehrfach zur Kasse gebeten. Offizieller Parkplatz 6 Euro, Shuttlebus für die letzten vier Kilometer der nicht-öffentlichen Straße 2 Euro, Nationalparl-Eintritt 10 Euro.

Blick auf Neapel
Blick auf Neapel © gipfelwelt.net

Nach Verlassen des obligatorischen Shuttles für die nicht-öffentliche Straße konnten wir endlich den Aufstieg über den Parkplatz „Quota 1000“ (nur für Linienbus und Taxis) zum Eingang des Nationalparks Vesuv beginnen.

Von hier erfolgte mit den nicht wenigen anderen Besuchern der eigentliche Aufstieg zum Vesuv. Dabei ging es über bequemen Kiesweg in leichten Serpentinen gemütlich aufwärts. Der etwa 20-minütige Aufstieg führte bis zum Kraterrand des Vesuvs. Unterwegs bot sich der schöne, weite Blick über Neapel und das Mittelmeer.

Jetzt begann der faszinierendste Teil unseres Spaziergangs immer am Kraterrand entlang. Man darf knapp die Hälfte des Kraters umrunden. Für eine volle Umrundung wird es noch komplizierter, man muss eine Genehmigung von der Parkverwaltung beantragen oder eine geführte Tour buchen.

Auf jeden Fall kann man aber auch vom normal zugänglichen Teil des Vesuvs tief in den Kraterschlund blicken und ihn immer wieder mal dampfen sehen. Dort, wo es dampft, ist alles in Schwefelgeruch gehüllt. Die fast senkrechte Innenwand des Kraters ist auch sehr beeindruckend, und hier so in direkter Nähe des Vulkans konnte ich für einen Moment die Menschenmassen um mich herum vergessen.

Nachdem wir dieses Schauspiel ergiebig genossen hatten, gings auf demselben Weg wieder zurück zur Shuttlebus-Station. Der Bus brachte uns wieder zum Parkplatz zurück und mit ein paar halsbrecherischen Manövern konnten wir uns aus der eng beparkten Bergstraße herauswinden und wieder hinunter nach Neapel brausen. Insgesamt also ein schönes Erlebnis, wenngleich es mit einer Wanderung grundsätzlich nicht so viel gemein hat.

GPS-Route Spaziergang zum Krater des Vesuv

Last Updated on November 16, 2024 by Raffaele

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