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Maar

Weinfelder Maar
Weinfelder Maar © Pixabay/Marisa04

Als Maar werden große Mulden vulkanischen Ursprungs bezeichnet, die durch Wasserdampfexplosionen bei Kontakt von Grundwasser mit Lava enstanden. Die Definition.

Maare und ihre Entstehung

Maare sind vulkanische Explosionsschlote, die durch phreatomagmatische Eruptionen entstanden sind. Das Wort leitet sich vom Wort “Meer” ab, da die wie eine Schüssel in der Landschaft liegende Formation oft mit Grundwasser gefüllt ist, das zusätzlich von Niederschlag gespeist wird. Es gibt aber auch einige Trockenmaare. Charakteristisch ist die Form, die kreisrund oder oval ausfällt. Der Boden der Mulde kann dabei sowohl flach, als auch trichterförmig wie bei normalen Kratern sein.

Charakteristisch sind ihre kreisrunde Form, steile Kraterwände und ein meist flacher Boden. Häufig sind sie mit Wasser gefüllt und haben so malerische Seenlandschaften ausgebildet. Entstanden sind sie durch phreatomagmatische Eruptionen, bei denen Grundwasser in Kontakt mit heißem Magma gelangt ist. Durch die explosive Verdampfung des Wassers kam es zu einer heftigen Eruption, die den typischen kreisrunden Krater mit seinen steilen Wänden hinterlassen hat. Im Gegensatz zu Vulkanen, die durch die Förderung von Magma wachsen, bilden Maare aber keine kegelförmigen Erhebungen.

Bei dem zugrundeliegenden geologischen Prozess bei der Entstehung handelt es sich um ein sehr interessantes Phänomen, denn obwohl durch vulkanische Aktivität entstanden, tritt es nicht in vulkanischen Gebirgen auf. Zu dieser geologischen Formation kommt es durch den direkten Konktakt von aufsteigendem Magma, also heißer Gesteinsschmelze, mit Grundwasser. Die folgende Wasserdampfexplosion führt zum raschen Auswurf des Tuffs. Es handelt sich um ein einmaliges Ereignis und ist somit nicht das Ergebnis eines aktiven Vulkans.

Vom Krater zum See

Die meisten Maare sind mit Wasser gefüllt, da sie sich oft in Senken oder Mulden befinden. Diese Seen, sogenannte Maarseen, zeichnen sich durch ihre klare, tiefblaue Färbung und eine kreisrunde Form aus. Da Maare oft in vulkanisch aktiveren Regionen liegen, können sie im Laufe der Zeit durch weitere Eruptionen verändert oder zerstört werden.

Der entscheidende Unterschied zur Caldera ist, dass das Maar von einem Wall aus vulkanischem Auswurfmaterial gesäumt wird. Das Tuffgestein bildet das Becken für den See, sodass der Wall nicht zu sehen ist. Die Caldera hingegen ist entstanden, weil nach der Vulkaneruption der Boden rings um den Krater abgesackt ist.

Da Maare nur in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel entstehen, handelt es sich entsprechend um fruchtbare und waldreiche Landschaften (sofern wir uns unterhalb der Baumgrenze befinden). Außerdem sind unterirdische Aktivitäten dafür ursächlich, sodass sie in nichtvulkanischen Oberflächen gelegen sind. Es gibt keine Vulkankegel und sichtbaren Vulkankrater.

Große Unterschiede bei den Dimensionen

Maare bestechen durch ihre immense Variabilität in Größe und Tiefe. Im Durchmesser können sie zwischen lediglich 50 Metern und mehreren Kilometern ausfallen. Auch bei der Tiefe der Maare gibt es eine große Bandbreitevon flachen Senken mit wenigen Metern Tiefe bis hin zu 100 Metern. Diese Bandbreite verdeutlicht die unterschiedlichen Entstehungsbedingungen und geologischen Prozesse, die zur Bildung dieser faszinierenden Landschaftsformen geführt haben.

Bedeutung für das Wandern

Wanderungen an Maaren verbinden Naturerlebnis mit geologischer Faszination. Die einzigartige Landschaft bietet Erholung und Entspannung für Wanderer jeden Geschmacks. Die umliegende reizvolle Landschaft macht sie zu einem attraktiven Ausgangspunkt für die Planung von Wandertouren. Durch die meist einfachen Wanderwege, die gleichzeitig atemberaubende Aussichten ermöglichen, eignen sich Maare für Wanderer aller Erfahrungsstufen. Festes Schuhwerk und etwas Trittsicherheit sind allerdings wichtig. Ausreichend Proviant und Wasser sowie wetterfeste Kleidung sollten außerdem nicht im Rucksack fehlen.

In Deutschland ist diese Geoformation hauptsächlich in der Vulkaneifel zu finden. Wanderer können diese Region in Rheinland-Pfalz auf dem Eifelsteig erkunden. Doch auch auf der Schwäbischen Alb sind sie zu finden, unter anderem im Lonetal mit dem Lonsee und beim Steinheimer Becken mit dem Steinheimer See. In der Uckermark sind zum Beispiel das Tote Meer und der Grimnitzsee beliebte Wanderziele.

Last Updated on Juni 27, 2024 by Raffaele

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