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Ultraleicht-Trekking

Beim Ultraleicht-Trekking bist du mit möglichst wenigen und leichten Sachen unterwegs
Beim Ultraleicht-Trekking bist du mit möglichst wenigen und leichten Sachen unterwegs © Pixabay/Maja Kochanowska

Beim Ultraleicht-Trekking tust du alles, um durch Dinge mit geringem Gewicht und Mehrfachverwendungszweck das Packgewicht extrem zu reduzieren. Die Definition.

Die Gründe für ein möglichst geringes Packgewicht beim Wandern und Bergsteigen sind offensichtlich. Es schont die Knochen und Gelenke, es reduziert die körperliche Anstrengung, Druckstellen und Schmerzen vom Tragen. Auf der anderen Seite erhöht es die Ausdauer und damit die Freude am Bergsteigen, was auch der Sicherheit zuträglich ist. So hast du deine Kräfte voll und ganz für die Tour zur Verfügung. Das bringt ja schon genügend Herausforderungen mit sich.

Keine feste Definition für Ultraleicht-Trekking

Es gibt keine festgelegte Definition, ab wann man den Begriff Ultraleicht-Trekking verwenden kann. Als eine weit verbreitete Fausregel gilt eine Grundausrüstung mit unter 5 Kilo Eigengewicht. Der Begriff geht auf den US-Amerikaner Ray Jardine zurück.

Du hast drei wesentliche Stellschrauben, um das Packgewicht zu reduzieren:

  • Der komplette Verzicht auf Dinge, die man im Alltag vielleicht gewohnt ist, aber mit etwas Komfortverzicht auf Tour nicht braucht. Ganz im Sinne der Frage, was braucht man zum wandern, und vor allem was nicht.
  • Die Minimierung der Packliste durch das Verwenden von Dingen, die mehrere Einsatzzwecke haben und damit andere komplett ersetzen.
  • Die Dinge auf der Packliste durch leichtere Artikel austauschen, wann immer man welche findet.

Einige Hersteller haben die Ultraleicht-Trekking-Fans als Zielgruppe für sich entdeckt und warten jede Saison mit neuen Ultraleicht-Produkten auf. Doch ob die ihren Namen dann auch wirklich verdienen, ist natürlich zunächst dahingestellt und dadurch zu beweisen, dass sie leichter als das Vergleichsprodukt sind, das du schon besitzt.

Natürlich gibt es auch Grenzen für die Reduktion des Packgewichts. Denn ein leichterer Artikel bedeutet oft Materialverzicht, und das kann dann ein Sicherheitsrisiko darstellen. Und/oder die Produkte erweisen sich als nicht besonders langlebig.

Mittlerweile hat sich eine regelrechte Grammjäger-Community entwickelt, die sich beispielsweise im großen Forum Ultraleicht Trekking austauscht und vernetzt.

Die vier wichtigsten Produkte für das Ultaleicht-Trekking

Die wichtigsten Artikel deiner Ultraleicht-Trekking-Ausrüstung, wenn du dich autark und mit möglichst wenig Gewicht in der Natur selbst versorgen möchtest, sind die Big 4, die Großen Vier. Sie haben das größte Potenzial, um Packgewicht und Packvolumen einzusparen, weil es auch die vier größten Gegenstände sind, die du dabei hast: Ein Ultraleicht-Trekking-Zelt, einen Ultraleicht-Trekking-Rucksack, eine Ultraleicht-Trekking-Isomatte und einen Ultraleicht-Trekking-Schlafsack.

Ich habe über die Jahre recht intensiv meine Packliste dahingehend optimiert und Tests gemacht, um für die Big 4 extrem leichte Produkte zu finden, die aber auch den Widrigkeiten des Bergwetters standhalten. Billig ist das nicht. Doch wenn du bedenkst, dass das Zelt dein Dach über dem Kopf und Isomatte mit Schlafsack dein Bett ist, würdest du hier auch am falschen Ende sparen. Der Rucksack wiederum trägt recht entscheidend zu einem guten Wandererlebnis bei, denn du trägst ihn ja schließlich den ganzen Tag auf dem Rücken.

Bei allen vier Produkten gibt es mittlerweile Artikel, die jeweils nur ein paar Hundert Gramm wiegen. Gute Hersteller haben es geschafft, durch Materialverzicht und hochwertige Kunstfasern dafür zu sorgen, dass das geringe Gewicht deinem Komfort keinen Abbruch tut. Für die Außenmaterialien von Zelt und Rucksack ist beispielsweise Dyneema eine großartige Wahl: Es ist wasserdicht und muss nicht imprägniert werden, sodass der wasserabperlende Effekt immer erhalten bleibt und sicht das Material nicht mit Wasser vollsaugen kann.

Für den Aufbau des Zeltes verwendest du Ultraleicht-Trekking-Stöcke: Diese sind beim Bergwandern für die Auf- und Abstiege eine große Hilfe, gehören also sowieso auf deine Ultraleicht-Trekking-Liste. Teleskopstöcke mit verstellbarer Höhe kannst du für die verschiedenen Passagagen sowie für das Abspannen des Zeltes in der Länge anpassen. So müssen keine extra Zeltstangen mitgeschleppt werden. Das beste Material für die Ultralight-Trekking-Poles ist Kohlestofffaser (Karbon). Es ist zwar nicht so bruchsicher wie das ebenfalls weit verbreitete Aluminium, aber wesentlich leichter.

Was den Schlafsack angeht, bin ich kein Fan von Naturdaune, da diese sehr anfällig für Nässe ist. Deswegen setze ich auf Kunstdaune als Füllmaterial, die ein immer besseres Wärme-Gewicht-Verhältnis aufweist und diesbezüglich noch nicht ganz, aber schon fast an die tierische Daune herankommt. Für das Außenmaterial bietet sich ein robustes und leichtes Nylongewebe an wie Pertex.

Ultraleichte und funktionale Kleidung

Neben den Big 4 ist für das Ultraleicht-Wandern die Kleidung die nächste wesentliche Möglicheit, dein Packgewicht auf ein Minimum zu reduzieren. Auch hier fährst du am besten mit Kunstfaser, die leicht und robust ist. Außerdem trocknet sie schnell, sodass sich Schweiß und Niederschlag nicht festsetzt. Du brauchst nur wenige Wechselkleidung mitnehmen, und kannst die Kleidung unterwegs beim Trekking regelmäßig mit biologisch abbaubarer Reiseseife waschen.

Gerade für die kalten Nächte im Gebirge brauchst du eine gute und ultraleichte Isolationsjacke. Wie beim Schlafsack, setze ich auch bei der Ultraleicht-Trekking-Kleidung auf Kunstdaune als Isolationsmaterial. Sie spendet auch in nassem Zustand Wärme und trocknet schnell. Eine Ultraleicht-Trekking-Daunenjacke mit einem hervorragenden Isolationsmaterial wie Primaloft ist schon für ein Gewicht um die 300 Gramm zu finden.

Für eine gute Ultraleicht-Trekking-Regenjacke gibt es mittlerweile auch ein umfangreiches Angebot. Bei Regenjacken hat sich gewichtstechnisch viel getan, und somit haben viele große Outdoor-Marken Regenjacken für deutlich unter 200 Gramm im Sortiment. Du solltest darauf achten, dass es sich um eine dreilagige Jacke handelt. Hier ist die wasserdichte Membran zwischen zwei Schichten verschweißt und damit gut vor Abrieb durch den Rucksack geschützt.

Kommen wir zu einer geeigneten Ultraleicht-Trekking-Hose: Für Wanderungen bietet sich hier ein Modell mit abzippbaren Beinen an. Somit brauchst du nur eine einzige Hose für alle Wetterbedingungen. Wenn es heiß ist, entfernst du die Beine, und abends oder an kalten Tagen behältst du die langen Beine dran.

Hygiene ohne Gewicht

Gerade bei Zelttouren, wenn du nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für die Körperhygiene hast, helfen dir ein paar gut gewählte Artikel beim Waschen von Haut und Haaren. Ein geeigneter Kulturbeutel für das Ultraleicht-Trekking sollte einen guten Boden haben, sodass du ihn in der freien Natur oder in beengten Verhältnissen der Berghütte überall aufstellen kannst. Dann hast du leichten Zugriff auf deine Hygieneartikel. Außerdem sollte er wasserdicht sein, damit im Falle undichter Verpackungen nicht dein ganzer Rucksack mit Zahnpasta oder Seife verschmutzt wird.

Dein essenziellster Gegenstand ist aber ein gutes Ultraleicht-Trekking-Handtuch. Denn hier kannst du massiv Packgewicht sparen, wenn du ein ultraleichtes Mikrofaser-Handtuch einpackst. Die bringen kaum 100 Gramm auf die Waage und haben den großen Vorteil, dass sie extrem schnell trocknen. Du kannst so ein dünnes und leichtes Handtuch außen am Rucksack festbinden, wenn es morgens noch nass sein sollte. Dann wird es sehr schnell trocken.

Hier findest du meine grundlegenden Ultraleicht-Trekking-Tipps >>

Ansonsten brauchst du im Wesentlichen eine Reiseseife und Zahnpasta/Zahnbürste, um deine Körperhygiene für die Dauer der Bergtour aufrechtzuerhalten. Achte darauf, dass sie vollständig biologisch abbaubar sind, um keine Rückstände in der Natur zu hinterlassen.

Ultraleicht-Trekking-Essen

Der letzte große Punkt ist das Thema Verpflegung. Damit du dir unterwegs nicht den Wolf schleppst, findest du im Outdoorladen gefriergetrocknete Ultraleicht-Trekking-Nahrung. Diese gießt du einfach mit heißem Wasser auf. Dabei tut es auch eine wesentlich günstigere Tütensuppe aus dem Supermarkt.

Das Ultraleicht-Trekking-Frühstück lässt sich ebenfalls mit Trockenprodukten wie Müsli oder Porridge packgewichtsarm gestalten. Auch auf den morgendlichen Kaffee musst du beim Ultraleicht-Trekking nicht verzichten, da du hier auch einfach die gefriergetrocknete Variante verwenden kannst.

Trekking-Geschirr, das ultraleicht ist, sowie ein Ultraleicht-Trekking-Gaskocher sollten ebenfalls auf deiner Packliste für das Ultraleicht-Trekking stehen. Das perfekte Material dafür ist sogenanntes Flugzeug-Aluminium, da es extrem robust, leicht und geruchsneutral ist. Auch Kocher und Geschirr aus Titan sind empfehlenswert, allerdings ist dieses Metall extrem teuer.

Hier findest du sämtliche Beiträge zum Thema Ultraleicht-Trekking >>

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