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Mikroabenteuer

Szenerie auf einem meiner Mikroabenteuer: Abendliches Schwanenbad, Radweg Berlin-Leipzig
Szenerie auf einem meiner Mikroabenteuer: Abendliches Schwanenbad, Radweg Berlin-Leipzig © gipfelwelt.net

Als Mikroabenteuer (Microadventure) werden Outdoor-Erlebnisse vor der eigenen Haustüre und an schnell zu erreichenden Orten bezeichnet. Die Definition.

Warum in die Ferne schweifen? Wenn du auf der Suche nach Naturerlebnissen bist und deiner Leidenschaft für das Wandern oder andere Outdoor-Aktivität nachgehen möchtest, ist dies nicht an bestimmte Destinationen geknüpft, sondern an Gelegenheiten. Tatsächlich kannst du so ziemlich überall Gelegenheiten entdecken, um dich für ein paar Stunden oder auch ein ganzes Wochenende ins Grün zu verabschieden. Und am besten fängst du vor deiner Haustüre damit an. Denn das kostet dich keine Zeit für die Anreise und es kann unglaublich bereichernd und erfüllend sein, die schönen Naturecken in nächster Nähe zu entdecken.

Zusammengefasst wird das mit dem Begriff der Mikroabenteuer oder Microadventures. Den Begriff hat der britische Abenteurer Alastair Humphreys geprägt, der ihn konzeptionell erfasst und verbreitet hat und damit auf großen Zuspruch traf. Neu ist die Idee ja erst mal nicht, in Nähe zu seiner Wohnung frische Luft zu schnappen. Doch das Ganze als Abenteuer zu begreifen und anzugehen, macht aus dem Alltäglichen etwas Besondereres und verleiht ihm einen eigenen Glanz.

So wundert es nicht, dass der Begriff Mikroabenteuer mittlerweile in aller Munde ist, und auch vom Marketing der Outdoor-Industrie kräftig gefüttert wird. Denn das weitet die Absatzmärkte für Outdoor-Bekleidung und Outdoor-Ausrüstung auf jedermann und jederfrau aus, und stillt die Sehnsucht nach Natur und Zeit draußen zu verbringen ohne aufwändige Finanz-, Zeit- und Reiseplanung.

Letzteres ist vor allem etwas sehr Positives. Denn in der Tat braucht es nicht viel Aufwand, um sich einfach mal den Wind durch die Haare streichen zu lassen, durchzuatmen und sich an dem regen Treiben der Fauna und der Ausgestaltung der Flora zu erfreuen.

Ausgangspunkte: Naturschutzgebiete und Wasserlandschaften

Für uns Bergwanderer wird wohl immer die Höhe und das alpine rauhe Klima das Nonplusultra des Outdoor-Abenteuers darstellen. Aber es muss ja nicht immer gleich in die Extreme der Höhe und der klimatischen Bedingungen gehen, wenn du einfach mal etwas Natur spüren und dich aus deiner Alltagswelt heraus bewegen möchtest.

Gute Ausgangspunkte für Mikroabenteuer sind neben dem Hoch- und Mittelgebirge auch Wasserlandschaften. Gerade in einem so niederschlagsreichen Land wie Deutschland und in unserer gemäßigten Klimazone finden sich allerorten Flüsse, Seen, Kanäle, Bäche, Weiher und andere vom Wasser geprägte Landschaftsbilder und -formationen. Uferwege eignen sich sehr für schöne Wanderungen.

Wenn du schon nicht den Panoramablick von einem Gipfel genießen kannst, dann schweift der Blick hier doch auch über die Weite des Wasserspiegels, in dem sich der Himmel reflektiert. Wasservögel und Wasserpflanzen schaffen ihre eigene Szenerie, und du wirst den Alltag leicht für einen Moment vergessen können, wenn du hier entlang flanierst und dich einfach vom Rhythmus der Natur treiben lässt.

Meine Mikroabenteuer in und um Berlin

Im Jahr 2020, als größere Reisen aufgrund der Corona-Pandemie erst mal nicht mehr möglich waren, bekam das Thema Mikroabenteuer für mich eine ganz neue Bedeutung. Somit habe ich abseits der Bergwelt diverse Kleinode entdeckt, die mir sonst wohl für immer entgangen wären.

In meinem Fall bedeutet das ja, etwas vom Namen meines Blogs abzuweichen – denn Gipfel gibt es in meiner Heimatregion Berlin ja bekanntlich keine. Aber zumindest ist es in Form von Tages- oder Wochenendtrips möglich, in diverse Mittelgebirge wie die Sächsische Schweiz zu gelangen.

Abgesehen davon lässt sich im Flachland in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auch eine wunderbare Landschaft entdecken, die teilweise noch von Gletscheraktivitäten geformt wurde und ein entsprechend wildromantisches Landschaftsbild aufweist. Unzählige Naturparks wie die Märkische Schweiz und mehrere Nationalparks wie Unteres Odertal und Müritz sorgen außerdem dafür, dass viele Gebiete eine weitestgehend unberührte Natur aufweisen und so für die Naherholung von Stadtmüden wie geschaffen sind.

Tatsächlich brauchst du noch nicht mal besonders weit zu reisen: Innerhalb des Berliner Stadtgebietes mit seinen riesigen Seen und unzähligen Inseln finden sich großartige Wasserlandschaften, die von den drei Wasseradern Spree, Havel und Dahme geformt wurden, und erstaunlich wenig bevölkert sind. Du musst nur an der richtigen Stelle aus der S-Bahn steigen.

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