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Bruch (Landschaft)

Typisches Landschaftsbild im Oderbruch
Typisches Landschaftsbild im Oderbruch © gipfelwelt.net

Als Bruch oder Bruchlandschaft wird per Definition in der Natur ein Feuchtgebiet mit Sümpfen in Flussniederungen und/oder Mooren und ihren Biotopen bezeichnet.

Auf Wanderungen kannst du sehr eindrücklich erleben, wie Feuer und Wasser die Erdoberfläche geformt und verändert haben. Egal, ob du in alpinem Gelände oder in Niederungen unterwegs bist: Die Landschaft sieht so aus wie sie aussieht, weil sie stark von vulkanischen Aktivitäten oder von Gletscheraktivitäten geformt worden ist. Auch wenn in der Gegend, wo du unterwegs bist, weder aktive Vulkane noch Gletscher vorhanden sind, kannst du ihre Spuren überall entdecken.

Der Bruch ist ein Beispiel für ein Naturphänomen, das sich indirekt auch auf Gletscher zurückführen lässt. Ganz allgemein werden darunter Landschaftszonen mit stehendem Wasser verstanden. Das Wasser kann nur da stehen, wo sich in der jeweiligen Landschaftsszenerie ein Tiefpunkt befindet, der wiederum vor Tausenden von Jahren von einem Gletscher entlang von Wasserrouten in die Erde gegraben wurde.

Sumpfgebiete und Moorlandschaften

Feuchtgebiete mit stehendem Wasser sind gerade in unserer regenreichen Klimazone in Mitteleuropa allerorten zu finden. Hier werden im Wesentlichen zwei Formen unterschieden. Wenn die Feuchtgebiete durch Flüsse gespeist werden, spricht man von Sumpfgebieten, die sehr häufig in Auen vorkommen. Werden sie nicht von Flüssen bewässert, sondern durch Niederschlag oder durch Grundwasser, das aus dem Boden austritt, handelt es sich um eine Moorlandschaft. Während Sümpfe je nach Flussstand und Jahreszeit auch gelegentlich austrocknen können, unterliegen Moore einer dauerhaften Wassersättigung und liegen nie trocken.

Die Biotope, die solche schlammigen Böden von Sümpfen und Mooren herausgebildet haben, geben ein sehr typisches Landschaftsbild ab. Sie werden als Bruchlandschaft bezeichnet. Gebüsch, Weiden und Bäume wachsen hier neben und auch im stehenden Wasser und haben sich bestens an die Nässe angepasst. Der Baumbestand kann sich in diesem günstigen Umfeld leicht zu Wald ausweiten. Daher sind Auenwälder in und um die Sümpfe und Moore herum keine Seltenheit.



Brüche sind typischerweise in Niederungen anzutreffen, wo Flussläufe die Möglichkeit haben, zu einer großen Breite anzuwachsen und auch ungestört über die Ufer treten zu können. Der Erhalt das natürlichen Flusslaufs ist also eine wichtige Voraussetzung, damit sie entstehen und sich gut entwickeln können. Damit einher gehen weit auslaufende und landschaftlich sehr reizvolle Flusstäler.

Bruch in Ortsbezeichnungen

Wie typisch die biotopreiche Landschaft in unserem niederschlagsreichen Klima ist, zeigt sich an der Namensgebung von Ortschaften. Gegenden, in denen sich Bruchlandschaften und -wälder finden, sind ja gerade in Deutschland sehr häufig zu finden. Daher taucht der Begriff oder eine seiner vielen Varianten wie -broich oder -brook häufig mal in der Namensgebung auf. Die Stadt Grevenbroich ist sicher das bekannteste Beispiel dafür.

Bedeutung für die Naherholung

Viele dieser Biotope sind zu Naherholungsgebieten mit entsprechenden Naturschutzzonen erklärt worden und bieten viele Möglichkeiten für das Wandern, Radfahren und andere Outdoor-Aktivitäten. Die Flora und Fauna darf sich hier frei entfalten und leistet einen entscheidenden Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht.

Das oft mystische Landschaftsbild mit viel Nebel und die Weitläufigkeit der vom Wasser geprägten Landschaften, die gleichzeitig wegen der Dauernässe eher unattraktiv für Besiedlungen sind, machen für Freizeitaktivitäten einen großen Reiz aus. Es ist ganzjährig und bei jedem Wetter interessant, hier hin zu kommen. Die unterschiedlichen klimatischen Einflüsse, die intensiven Gerüche der üppigen Vegetation und das sich in jeder Jahreszeit verändernde Landschaftsbild bieten Naturfreunden jede Menge Entdeckungsmöglichkeiten.

So ist beispielsweise das Oderbruch an der deutsch-polnischen Grenze, durch das der Oder-Neiße-Radweg verläuft, ein fantastisches Naherholungsziel für uns Hauptstädter. Im Rahmen meiner Mikroabenteuer habe ich ihm schon einige Besuche abgestattet. Die enorme Weite der fast endlosen Verzweigungen der Oder mit unzähligen Nebenflüssen, Werdern und den hohen Sicherungsdämmen mit toller Aussicht über die Bruchlandschaft machen Ausflüge hierher zu einem großen Vergnügen. Auch der nächstgelegene Nationalpark zu Berlin, der Nationalpark Unteres Odertal, ist hier zu finden und bietet für Wanderer und Radfahrer ein weites Wegenetz.

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