
Als Bergnot wird bezeichnet, wenn man im Gebirge in bedrohliche Situationen gelangt. Oft ist eine Bergung durch die Bergwacht erforderlich. Die Definition.
Was ist Bergnot? Meistens passieren gar keine dramatischen Unfälle beim Bergsport, sondern es reicht schon ein verstauchter Knöchel aus, und eine alpine Unternehmung muss abgebrochen werden. Auch Erschöpfung, ein Sonnenstich oder kleine Verletzungen können verhindern, dass man das Tagesziel erreicht, bzw. wieder aus eigener Kraft vom Berg herunter kommt. Sich zu verlaufen und die Orientierung zu verlieren ist ein weiterer Grund dafür, warum du in Bergnot geraten kannst.
Daneben sind auch heftige Wetterumschwünge wie plötzliche Gewitter oder Steinschläge ein Risikofaktor, der insbesondere Bergwanderer in Bergnot bringen kann. Grundsätzlich sind von diesem Problem aber alle Bergsport-Arten betroffen, beim Skifahren, Skitourengehen oder Mountainbiken genauso wie beim Bergwandern und Bergsteigen. Bei den Wintersportarten kommen durch Lawinenabgänge und die Gefahr der Schneeblindheit bei nicht ausreichendem Schutz der Augen weitere Gefahrenquellen hinzu.
Gerne wird etas spöttisch von den Turnschuh-Wanderern, die in Bergnot geraten, geredet. Tatsächlich reicht aber schon ein bisschen Pech, damit die Hochgebirgswelt sehr bedrohlich werden kann. Scheue dich unter gar keinen Umständen, Hilfe anzufordern, wenn du sie benötigst. So verhinderst du noch Schlimmeres und die Bergsportregionen sind auch darauf eingestellt. Es ist ein Stück weit Teil ihres Geschäftsmodells, für Touristen auch im Notfall dazusein.
Wenn wirklich schwere Unfälle passieren wie Abstürze oder Brüche, dann ist es erst recht aussichtslos, sich selbst zu retten. Es muss schnellstmöglich Hilfe geholt werden, um den Verletzten zeitnah in einem Krankenhaus versorgen zu können.
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So holst du Hilfe
Die meisten Länder mit Hochgebirgsregionen haben für in Not geratene Bergsportler eine spezielle Bergwacht eingerichtet. Helikopter und entsprechend geschultes medizinisches Personal können in Bergnot geratene Personen aus fast jedem Winkel bergen, ins Krankenhaus bringen oder bei kleineren Blessuren direkt vor Ort versorgen.
Die Bergwacht hat spezielle Notrufnummern. Aber auch unter der europaweit gültigen 112 bzw. der Notrufnummer des jeweiligen Landes kann Hilfe angefordert werden, und du wirst gegebenenfalls automatisch zur Bergwacht weitergeleitet. Mobiltelefone funktionieren mit dem Notruf auch dann, wenn du kein Handynetz hast, über Satellit.
Während eine entsprechende Infrastruktur im Alpenraum eine Selbstverständlichkeit ist, sollte dir bewusst sein, dass das in sehr vielen Hochgebirgsregionen nicht der Fall ist. Je weniger erschlossen die Gebiete sind und je weniger ausgeprägt der Alpinismus in dem jeweiligen Land ist, desto dürftiger sind die Rettungsmöglichkeiten bei Bergnot. Es ist also wichtig, auch die Erste-Hilfe-Grundlagen zu beherrschen und immer ein Erste-Hilfe-Set dabei zu haben, um ein Stück weit erst mal sich selbst und seinen Tourenkollegen helfen zu können.
Alpines Notsignal bei Bergnot
Ist ein telefonischer Notruf nicht möglich, muss man versuchen, mit dem alpinen Notsignal Aufmerksamkeit zu erlangen. Das Bergnot-Signal ist sehr einfach und international einheitlich: Du sendest sechs Signale pro Minute, dann machst du eine Minute Pause. Die Beantwortung des Notsignals erfolgt mit drei Signalen pro Minute, eine Minute Pause.
Wie genau du die Signale erzeugst, kannst du anhand der Möglichkeiten vor Ort entscheiden. Also beispielsweise optisch mit einer Taschenlampe, oder akustisch durch das Aufeinanderschlagen zweier Steine. Du kannst das Signal auch mit den Armen machen, wenn jemand in Sichtweite ist.
- Etwas ausführlichere Infos zu Notsignalen auf alpinisten.info
Kosten für die Bergwacht
In der Regel werden die Kosten einer Rettungsaktion durch die Bergwacht nicht vollständig von der Krankenkasse übernommen. Für den Rettungshubschrauber können saftige Zuzahlungen anfallen. Wenn du regelmäßig Bergsport machst, empfiehlt es sich daher unbedingt, den Fall der Rettung aus Bergnot mit einer Versicherung abzudecken. Dafür gibt es spezielle private Unfallversicherungen, die nicht sehr teuer sind. Mitglieder der Alpenvereine profitieren hier in der Regel von einem günstigen Gruppentarif, der schon im Mitgliedsbeitrag enthalten ist.
Zuletzt aktualisiert am 10.10.2024 von Raffaele