Die Döberitzer-Heide-Wanderung führt als Rundtour durch die Döberitzer Heide mit sanften Hügeln, eindrucksvollen Weitblicken und einem riesigen Wildtiergehege.
Die Döberitzer Heide ist eine riesige Heidelandschaft in Brandenburg, unmittelbar westlich von Berlin und dem Stadtteil Gatow gelegen. Sie diente bis 1991 als Militärgelände. Darauf geht der Name der Heerstraße zurück, die das Gebiet mit dem inzwischen rekonstruierten Berliner Schloss und dem Schloss Charlottenburg verband und für Aufmärsche zum Truppenübungsplatz in der Döberitzer Heide genutzt wurde.
Längst vorbei sind diese Zeiten, und dank es Engagements der Heinz-Sielmann-Stiftung ist hier inzwischen eine weit auslaufende Naturlandschaft entstanden. In der Wildniskernzone Döberitzer Heide leben Rothirsche, Wisente und Wildpferde in einem einmaligen Naturraum. Er ist eingezäunt und darf nicht betreten werden. Um die Kernzone herum führt allerdings ein Rundweg, auf dem sich das Gebiet erkunden lässt.
Für mein nächstes Mikroabenteuer habe ich mir diese Destination ausgesucht. Meine Döberitzer-Heide-Wanderung führt vom Bahnhof Dallgow-Döberitz einmal um die Kernzone herum. Ein Aussichtsturm bietet viel Weitblick und die immergründe Heidelandschaft macht diese Tour zu einem ganzjährig interessanten Ziel für Großstädter, die sich die Beine vertreten wollen und schnell in einsamste Natur gelangen wollen. Jetzt im November lockte beispielsweise der bunte Mischwald, der die Döberitzer Heide allerorten umsäumt, und der trotz trüben Lichts und einer entgegen der Wettervorhersage kaum zu sehenden Sonne ganz wunderbar leuchtete.
Interessant für eine Rundwanderung macht auch die leicht hügelige Beschaffenheit der Heide. So kannst du wechselnde Panoramen genießen, hast mal mehr Weitblick und bist mal dichter dran am Geschehen. Auch wenn die Strecke immer am Gatter der Wildniskernzone entlang führt und so nur ein eingeschränktes Bild von wilder Natur bietet, konnte ich durch die Abwechslung die mehrstündige Wanderung genießen. Etwa auf halber Strecke wartet der Aussichtsturm Finkenberg, der einen grandiosen Weitblick über die gesamte Heide bis nach Berlin bietet und die schier unendliche Fläche der Döberitzer Heide in ihrer Gänze zeigt.
Fußgänger waren so gut wie keine unterwegs. Somit ist meine Döberitzer-Heide-Wanderung eine gute Option, wenn du mal eine Alternative zum allseits überfüllten Grunewald suchst. Allerdings flitzt gelegentlich mal ein Radler mit seinem Fatbike vorbei. Da es aber über weite Strecken einen extra Fußweg neben dem Hauptweg gibt, störte mich das kaum.
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Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Die Döberitzer-Heide-Wanderung hat eine Länge von knapp 25 Kilometern. Das lässt sich auch nicht wirklich verkürzen, da die Kernzone der Döberitzer Heide ja nicht betreten werden darf. Sie führt größtenteils auf guten Erdwegen und Sandwegen, am Anfang und Ende über Asphalt und hat ein bisschen Steigung zwischendurch. Alles ist aber sehr leicht zu gehen und detailliert mit roten Pfeilen markiert für die sehr leichte Orientierung. Daher kannst du die Tour mit gemütlichem Tempo in fünf bis sechs Stunden absolvieren.
Es ist sehr zu empfehlen, die Strecke im Uhrzeigersinn zu gehen. So bringst du den Abschnitt in unmittelbarer Nähe der B5 schnell hinter dich.
Start und Ziel
Meine Döberitzer-Heide-Wanderung ist eine Rundtour. Sie beginnt und endet am Bahnhof Dallgow-Döberitz. Dieser wird vom RE4 via Berlin-Südkreuz/Haupthahnhof/Gesundbrunnen sowie vom RE21 via Berlin-Gesundbrunnen jeweils im Stundentakt angefahren. Somit besteht halbstündlich Anschluss von und nach Berlin.
Tourenbericht
Am Bahnhof Dallgow-Döberitz folgte ich den nicht zu übersehenden Schildern in Richtung Döberitzer Heide, die mich alsbald in ein schönes Flusstal am Schwanengraben vorbei führten. Hier ist es sehr idyllisch, das Tal liegt allerdings auch in Hörweite der stark befahrenen und autobahnähnlichen Bundesstraße B5. Als ich diese erreicht hatte, musste ich sie untertunneln und brachte das folgende Industriegebiet mit Dixiklo-Depot schnell hinter mich.
Sofort wurde der der Weg meiner Döberitzer-Heide-Wanderung zu einem schönen Wanderweg, und allerlei Schilder und Karten stellten die Wege durch die Heidelandschaft vor. Der Rundweg entlang der Wildniskernzone ist detailliert mit roten Pfeilen markiert. Diesen folgte ich an der nächsten T-Kreuzung nach rechts und ging teilweise auf Asphalt, die meiste Zeit aber auf Waldweg durch lichtes Mischgehölz. Die anfänglich noch zu hörende B5 ließ ich nach etwa 7 Kilometern mit einer scharfen Rechts-Links-Kurve hinter mir, und schon öffnete sich der Blick weit über die Döberitzer Heide.
So ging ich eine ganze Weile nach Süden und konnte auch eine Wildpferd-Herde in der Ferne ausmachen, bis ich den schönen Rastplatz Wüste erreichte. Hier ist leicht erhaben eine überdachte Sitzgelegenheit aus Holz errichtet worden, von wo du einen schönen Rundumblick genießen kannst.
Der Weg führte einige Kilometer hinter dem Rastplatz in nord-östliche Richtung, wieder in lichten Wald hinein und durch einige Senken im Naturschutzgebiet Ferbitzer Bruch. Dieses Feuchtgebiet ist eine typische Bruchlandschaft und grenzt im Südwesten direkt an das Naturschutzgebiet Döberitzer Heide.
Nun hatte ich schon fast unbemerkt die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht und konnte bereits auf einem Hügel den Aussichtsturm Finkenberg ausmachen.
Von oben bot sich wirklich ein grandioser und weiter Blick über die gesamte Döberitzer Heide und in Richtung Potsdam und Berlin. Am Dach sind die wichtigsten Ziele angeschrieben, die du von hier erspähen kannst, sodass es viel Spaß macht, sich hier eine Weile aufzuhalten.
Nun führte die Döberitzer-Heide-Wanderung wieder etwas durch den lichten Wald, und im weiteren Verlauf dann am Waldsaum entlang, nachdem der in nördliche Richtung geschwenkt hatte. Dabei begegnete ich zwar keinen Wildtieren mehr, aber zumindest noch einer Schafheide. Hier befindet sich auch nochmal ein schöner Rastplatz mit überdachten Sitzgelegenheiten.
Es folgte ein längerer Abschnitt auf Sand und an einer weiteren Rastmöglichkeit vorbei. Welch Überraschung, endlich kam die Sonne heraus! Laut Vorhersage hätte sie den ganzen Tag scheinen sollen, doch die Wolkendecke war zu dick. Nun verschönte sie mir wenigstens noch das letzte Drittel der Döberitzer-Heide-Wanderung. Hier trat ich wieder aus dem Wald hinaus und konnte in der leichten Hügellandschaft nochmals tolle Blicke über die immergrüne Heidelandschaft genießen.
Ich erreichte wieder die Stelle, wo ich den Rundweg begonnen hatte, und machte mich an den Rückweg durchs Industriegebiet, unter der Bundesttraße durch und das Flusstal querend bis zum Bahnhof Dallgow-Döberitz.
GPS-Route Döberitzer-Heide-Wanderung
Zuletzt aktualisiert am 28.11.2024 von Raffaele