Ultraleichte Isolationsjacke für eisige Temperaturen: Wie macht sich die 250 Gramm schwere Haglöfs Summit Hybrid Jacket mit 98 Gramm Highloft Fütterung im Test?
Es wird kalt! Um auch im Winter meiner Outdoor-Leidenschaft nachgehen zu können, bin ich immer auf der Suche nach leichten Jacken mit hoher Isolationskraft, die vielleicht noch ganz passabel aussehen. Was ich gar nicht mag, sind dick auftragende Daunenjacken. Darunter leidet nicht nur die Atmungsaktivität, sondern beim Sport stört die Fütterung einfach, und die Hitze staut sich schnell bei viel Bewegung.
Deswegen bin ich ein großer Fan von Highloft-Fütterung geworden, die mehr und mehr Verbreitung findet. Da sie keine Innenlage benötigen, sondern die Isolation direkt am Körper getragen werden kann, sind sie nicht nur hauchdünn. Schweiß kann sich kaum festsetzen und Wärme kannst du leicht herausleiten, wenn es dir bei hoher Bewegungsintensität zu viel wird.
Auf meiner Packliste zum Bergwandern befindet sich daher derzeit auch eine Highloft-Jacke von Haglöfs, nämlich die Proteus Jacket, mit der hauseigenen Quadfusion-Isolation. Sie ist ultraleicht und wiegt mit Kapuze 255 Gramm. Die 98 Gramm/m2 Fütterung reicht mir bis in den leichten Minusgrad-Bereich hinein.
Auch meine aktuelle ultraleichte Skijacke ist von Haglöfs, sie hat sogar nur zwei Lagen, weil zum einen die Innenlage aus Quadfusion eine weitere Innenlage überflüssig macht und zum anderen die Außenlage aus Gore-Tex Shakedry eine weitere Außenlage überflüssig macht. Viel weniger geht nicht mehr, außeres wird irgendwann noch ein wasserdichtes Material erfunden, das gleichzeitig aus isoliert.
Abgesehen davon, dass Haglöfs schon sehr intensiv auf Highloft setzt, ist es auch eine der wenigen Marken, die meiner eher schlaksigen Figur gerecht werden – sprich die Ärmel sind lang genug. Somit habe ich da jetzt noch eine weitere Isolationsjacke für mich entdeckt.
Ultraleichte Haglöfs Summit Hybrid Jacket mit üppiger Fütterung
Derr Haglöfs Summit Hybrid Jacket Test beginnt mit der Küchenwaage: 250 Gramm bringt wiegt sie in Größe M, nach dem Entfernen der sinnfreien Zugbänder an den Reißverschlusslaschen. Sie ist damit ein wenig leichter als meine Isolationsjacke auf der Packliste zum Bergwandern. Verdrängen kann sie die Haglöfs Proteus Jacket von dort allerdings nicht, weil sie keine Kapuze hat und ich dann wieder eine Mütze mitschleppen müsste.
Die Isolation fällt gleich stark aus mit 98 Gramm/m2 Highloft Faser am Rumpf. Um dem Einsatz beim Sport gerecht zu werden, ist sie in den besonders schwitzigen Bereichen am Rücken und in den Ärmeln weniger stark gefüttert. Rechts und links gibt es dann sogar noch komplett ungefütterte Zonen, beginnend auf der Unterseite der Ärmel, unter den Achseln vorbei die kompletten Hüften entlang. Hier wurde stattdessen Stretchmaterial verarbeitet. Somit schwitzt du nicht nur weniger, sondern hast auch eine sehr flexible Jacke, die jede Bewegung schön mitmacht.
Dieses sogenannte „Body Mapping Design“ ist eine der neuesten Modeerscheinungen in der Outdoorbranche und macht tatsächlich auch viel Sinn – aber nur solange du in Bewegung bleibst. Wenn du einen Wärmeschutz brauchst, um auch längere Phasen im Stehen und Sitzen zu überbrücken – beispielsweise beim Ski fahren -, dann kann es mit den ungefütterten Zonen auch schnell mal zu kühl werden. Sowieso sind Highloft-Fasern eher nicht für Ruhephasen optimiert, da sie die Wärme ja nicht so stark speichern wie die klassische Füllung aus Kunstdaune oder Entendaune.
Was mir nicht so gefällt an der Haglöfs Summit Hybrid Jacket, dass man die „Body Mapping“ Zonen auch sehr deutlich im Design der Jacke sieht. Dieses anatomische Design wirkt mir zu sportiv und damit schrammt die Jacke für mich an der Stadttauglichkeit knapp vorbei. Die graue Karomusterung auf den am stärksten gefütterten Bereichen finde ich auch nicht so schön. Und innen hätte man die komplette Fütterung auch gern in einer Farbe halten können. Wenigstens ist das Logo sehr klein und dezent gehalten.
Abgesehen davon ist das Design aber für den Sport gut durchdacht. Das geringe Gewicht wird vor allem durch Verzicht auf Überflüssiges erreicht. Es gibt lediglich eine Außenbrusttasche, in der das Smartphone gut Platz hat. Mehr Taschen brauche ich beim Sport auch nicht an der Jacke.
Sehr positiv beim Haglöfs Summit Hybrid Jacket Test: Die schon angesprochene Bewegungsfreiheit ist wirklich enorm, das leichte Jäckchen bleibt so auch in hektischen Situationen ein kaum merklicher Begleiter. Dass die Jacke dank des Highloft-Futters hauchdünn ausfällt, tut sein Übriges dazu.
Die Stretchbündchen schließen mit dem Gummizug gut ab und verhindern Kältebrücken an den Handgelenken. Der Gummizug ist sehr weich und wird somit nicht unangenehm.
Auch dank des Stehkragens wärmt die Haglöfs Summit Hybrid Jacket gut, und es kommt genauso wenig wie an den Armen am Hals kalte Luft rein. Der Reißverschluss ist mit Stoff bedeckt, sodass er er am Hals nicht weh tut.
Und das Wichtigste: Die Isolationskraft ist erstaunlich! Im oberen einstelligen Plusgrad-Bereich wird es mir schon bald zu viel, obwohl ich in der Regel nur eine einzige Isolationsschicht trage.
Last Updated on Oktober 13, 2024 by Raffaele