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SOTO Windmaster Gaskocher im Test

Feine Flammen, TriFlex Topfhalter und Windschutz des SOTO Windmaster im Test
Feine Flammen, TriFlex Topfhalter und Windschutz des SOTO Windmaster im Test © gipfelwelt.net

Der SOTO Windmaster ist ein ultraleichter Gaskocher für Schraubkartuschen mit Zünder. Er funktioniert auch bei windigem und nassem Wetter verlässlich.

SOTO hat mir diesen Kocher als Testprodukt zur Verfügung gestellt. Die Möglichkeit, einen Gaskocher testen zu können, war für mich eine willkommene Gelegenheit, mich mal genauer mit Gas als Zündstoff für den Outdoorkocher zu beschäftigen. Denn bisher hatte ich bei meinen Wandertouren und auch generell beim Camping einen Spirituskocher im Einsatz. Der ist wartungsfrei und anwendungsfreundlich. Damit dauert es allerdings recht lange, um Wasser zum Kochen zu bringen. Und man sifft schnell was mit Spiritus ein beim Kocher befüllen. Außerdem rußt der Spiritus auch gern mal das Kochgeschirr voll, wenn auch nur geringfügig.

Vollwertiger Gaskocher mit 77 Gramm Packgewicht

SOTO Windmaster und SOTO TriFlex Topfhalter
SOTO Windmaster und SOTO TriFlex Topfhalter © gipfelwelt.net

Vor dem SOTO Windmaster Test konnte ich schon mal feststellen, das ist ein vollwertiger Gaskocher. Das heißt, er hat ein Gewinde für Schraubkartuschen, die Flamme lässt sich regulieren und es ist ein Zünder integriert. Aufgrund der Bauweise des Brennerkopfes gibt es mit dem etwa 1 cm hohen Rand den namensgebenden Windschutz für die Flamme. Das ist für einen ultraleichten Trekkingkocher eine sehr gute Ausstattung. Der Originalpreis für den Kocher liegt bei 75 Euro. Die Verarbeitung wirkt bis auf den Zündknopf extrem robust.

Zusammen mit dem optional erhältlichen dreiarmigen Topfhalter “TriFlex” (12,90 Euro) wiegt der Kocher 67 Gramm. Damit habe ich auch getestet. Mit dem im Lieferumfang erhaltenen vierarmigen Topfhalter “4Flex” sind es 87 Gramm. Kocher, TriFlex und der zum Lieferumfang gehörende Packsack wiegen zumsammen 77 Gramm. Das ist sogar 13 Gramm weniger als mein Spirituskocher und spart überdies die Mitnahme von Zündelzeugs. Da kann man sicher vom Ultraleicht-Trekking-Bereich sprechen. Es gibt zwar vereinzelt leichtere Gaskocher-Modelle, die allerdings dann eher spartanisch wirken von der Konstruktion und Ausstattung her, und auch in der Regel keinen Zünder haben.

Die passende Kartusche finden

Der Kocher benötigt eine Schraubkartusche für den Betrieb. Diese sind weit verbreitet und in den Größen 100, 250 und 450 Gramm erhältlich. Eine 250 Gramm Gaskartusche reicht laut SOTO für etwa 1,5 Stunden Brenndauer. Das sollte für bis zu eine Woche Bergtour reichen, wenn du im Wesentlichen zwei, dreimal am Tag heißes Wasser für Trekkingnahrung, Tee und Kaffee brauchst.

Kalkuliere für das Packgewicht noch das Leergewicht der Kartusche mit ein. Das liegt je nach Hersteller bei bis zu 150 Gramm für die 220 Gramm Kartusche. Eine 100 Gramm Kartusche ist am ineffizientesten, weil sie quasi genauso viel Leergewicht wie Gasgewicht hat. Die 450er Kartuschen wiegen bis zu 200 Gramm und haben damit anteilig das geringste Leeregewicht.

SOTO Windmaster in Betrieb nehmen

Mit dem Metallgriff lässt sich beim SOTO Windmaster die Gaszufuhr regulieren
Mit dem Metallgriff lässt sich beim SOTO Windmaster die Gaszufuhr regulieren © gipfelwelt.net

Und so bringst du den Kocher zum Laufen: Zuerst den TriFlex Topfhalter an der Klammer lösen und dann vorsichtig seitlich auf den Kocher stecken, bis er festsitzt. Den Griff am Drehschalter ausklappen. Bei geschlossener Gaszufuhr (Griff nach ganz rechts gedreht) schraubst du den Kocher fest auf das Gewinde der Schraubkartusche. Jetzt die Gaszufuhr gegen den Uhrzeigersinn aufdrehen, bis du das leise Geräusch des entweichenden Gases hören kannst.

Der SOTO Windmaster hat einen integrierten Zünder
Der SOTO Windmaster hat einen integrierten Zünder © gipfelwelt.net

Dank des integrierten Piezozünders mit dem roten Auslöseknopf brauchst du grundsätzlich keine Zündhölzer oder Feuerzeug mitzunehmen. Drücken auf den Knopf löst oben in der Mitte des Brenners einen Funken aus. Nur wenn es sehr windig ist, bei Verschmutzung des Zünders oder wenn er zu nass geworden ist, klappt das Feuerentfachen damit nicht. Der Plastikkopf wirkt auch etwas empfindlich, also mal sehen, wie lang er durchhält.

Im SOTO Windmaster Test zeigt sich der Zünder aber sehr zuverlässig. Ich habe den Kocher bei regnerischem und ziemlich windigem Wetter ausprobiert, da gab es keinerlei Probleme beim Anzünden. Zwei, drei Mal auf den Zünder drücken war ausreichend.

Topf und glühend heißer TriFlex auf dem SOTO Windmaster
Topf und glühend heißer TriFlex auf dem SOTO Windmaster © gipfelwelt.net

Sofort entstehen kräftige und sehr regelmäßige blaue Flämmchen, die kaum flackern. Mit dem Drehknopf kannst du die Größe der Flammen außerdem sehr feingestuft regulieren. Das ist natürlich ein kleiner Luxus auf dem Campingplatz. Wenn du frische Zutaten zubereitest, kannst du da die Gefahr des Anbrennens im Topf verringern mit einer kleinen Flamme.

Bei voller Flamme geht es im Vergleich zu meinem Spirituskocher im SOTO Windmaster Test um ein Vielfaches schneller, einen Topf Wasser zum kochen zu bringen. Für einen halben Liter mit dem Alutopf aus dem SOTO Thermostack Cook Set hat das im Test etwa zwei Minuten gedauert.

Nach dem Gebrauch

Der Kocher wird im Betrieb natürlich sehr heiß und das Metall des TriFlex Topfhalters fängt rot an zu glühen. Deswegen warte nach der Benutzung ausreichend lange, bis du den Kocher demontierst.

Wenn er abgekühlt ist, die Gaszufuhr fest zudrehen und den Kocher vorsichtig abschrauben. Achtung, dabei entweicht noch eine kleine Menge Restgas mit einem Plopp.

SOTO Windmaster Packsack
SOTO Windmaster Packsack © gipfelwelt.net

Für den Transport kannst du den TriFlex Topfhalter wieder abnehmen und zusammengefaltet mit der angebrachten Klammer fixieren. Beide Teile, der Kocher und der Topfhalter, lassen sich dann gut in einem Topf oder einer Tasse verstauen. Zum Lieferumfang gehört ja auch ein kleiner Packsack. Es empfiehlt sich, die Teile darin einzupacken. Sonst könnten sie dein Campinggeschirr zerkratzen, oder beim Transport durch das Rumschlackern Schaden nehmen.

Die Gaskartusche kannst du dann auch ganz normal im oder am Rucksack verstauen. Ich packe sie gern in ein Außenfach an meinem Rucksack, damit kein Gasgeruch auf das andere Hab und Gut abgesondert wird. Schraubkartuschen gelten aber eh als ziemlich dicht. Auf jeden Fall lassen sie sich beliebig oft verwenden, bis sie komplett leer sind. Vorausgesetzt natürlich, an dem Gewinde ist noch alles in Ordnung. Dann kannst du den Kocher nach Bedarf so oft wie es erforderlich ist an- und abschrauben.

Ungewohntes Handling

Das Handling mit der Gaskartusche und dem Gaskocher ist mir mangels Gewohnheit noch etwas suspekt. Aber wenn ich darüber nachdenke, was ich schon alles mit der offenen Spiritusflasche angestellt habe, wo dann auch gern irengdwo mal was wegen verschütteter Tropfen anfängt zu kokeln, scheinen mir Schraubkartuschen doch die sauberere und sicherere Option für Brennstoff zu sein.

Besonders angetan bin ich speziell bei diesem Kocher von der viel besseren Kontrollierbarkeit der Flammen. Nicht und an- und ausstellen geht viel besser als mit Spiritus, der mit einem Deckel “erstickt” werden muss. Auch die Möglichkeit der Dosierung der Gaszufuhr ist eine feine Sache. Wind und Regen beeinträchtigen das Kochen deutlich weniger, als beim Spirituskocher, der da eher schwierig anzukriegen ist. Die Flammen brennen im Gegensatz zum Spiritus flackerarm und kräftig, und dass sie unbeabsichtigt ausgehen, ist eher ausgeschlossen. Dank der viel höheren Heizleistung spare ich dann noch enorm Zeit beim Wasserkochen.

Mit Gas habe ich nur einen halb so hohen Ressourcenverbrauch, was aus Umweltgründen immer zu begrüßen ist, auch wenn es sich beim Packgewicht wegen des hohen Leergewichts der Kartuschen nicht unbedingt bemerkbar macht. Je größer der Brennstoffbedarf und damit die Kartusche, desto eher sparst du vermutlich Packgewicht.

Was den Transport angeht, sind die flachen und breiten Kartuschen nicht so gut im Rucksack verstaubar wie eine Spiritusflasche. 450 Gramm-Kartuschen sind schon eine Herausforderung an das knappe Platzangebot. 220 Gramm kriege ich aber in die Seitentasche des Rucksacks, das passt dann eigentlich.

Hinsichtlich Verlässlichkeit des Gaskochers brauche ich erst mal noch mehr Erfahrungswerte. Während ein Spirituskocher im Prinzip gar nicht fehleranfällig ist, sieht es hier vermutlich etwas anders aus. Sollte die Gaszufuhr verstopfen, der Zünder ausfallen oder was auch immer, bleibt die Küche kalt.

Schafft es dieser Gaskocher auf meine Packliste?

Nach ein paar Tagen des Ausprobierens bin ich von Gaskochern im Allgemeinen, und von dem SOTO Windmaster im Besonderen, überzeugt. Er ist leichter und kleiner als mein Spirituskocher und ich kann im Sinne des Ultraleicht-Trekking sogar noch einen Artikel von der Packliste streichen, weil ich keine Zündhölzer dafür brauche. Das Kochen geht schneller, er brennt ressourcensparender, verlässlicher und die Flammen lassen sich viel besser kontrollieren. Wind und Regen beeinflussen das Kochvorhaben hier gar nicht. Das etwas kompliziertere und ungewohnte Handling mit den Gaskartuschen ist für mich in Anbetracht dieser vielen Pluspunkte verkraftbar. Also sage ich erst mal tschüss zum Spirituskocher, und ab jetzt darf der Windmaster auf die Packliste.

Hinweis: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Hersteller entstanden. Er hat mir den Artikel zum Testen zur Verfügung gestellt.

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