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Keith Titanium 680 ml Topfset, Evernew Titan Kocherset, Snow Peak Titanium Trek 1400 Topf, Evernew Titan Tassen
Outdoorküche von links nach rechts: Keith Titanium 680 ml Topfset, Evernew Titan Kocherset, Snow Peak Titanium Trek 1400 Topf, Evernew Titan Tassen. © gipfelwelt.net

Kocher, Kochgeschirr, Essgeschirr: Diese Teile aus ultraleichtem, robustem Titan kommen als Outdoorküche für Essen und Trinken in den Rucksack.

Bei der Ausstattung meiner Outdoorküche habe ich gerade ein paar Änderungen auf meiner Packliste vorgenommen. Der Anlass war, dass ich bislang als Essschalen Faltschüsseln aus Kunststoff dabei hatte. Sie sind zum einen recht schwer (130 Gramm/Stück), und zum anderen nicht sehr robust und nicht so praktisch. Denn auch in gefaltetem Zustand nehmen sie recht viel Platz im Rucksack ein. Für etwas anderes außer als Essschale lassen sie sich auch nicht verwenden.

Also habe ich jetzt im Sinne des Ultraleicht-Trekking meine Auststattung mit weiteren Teilen aus Titanmaterial vervollständigt, die dank Mehrfacheinsatzzweck Packgewicht und Packvolumen sparen. Jetzt ist die gesamte Küchenausstattung aus Titan: Kocher, Kochgeschirr und Essgeschirr.

Warum Titan?

Das Metall Titan ist unschlagbar. Denn es ist sehr leicht und hat gleichzeitig eine hohe Belastbarkeit. Zwar ist reines Titan doppelt so schwer wie Reinaluminium, gehärtetes Aluminium wie bei meinem Besteck ist aber etwas schwerer. Außerdem ist extrem robust und verformt oder verkratzt kaum. Die einzigen wesentlichen Gebrauchsspuren sind Verfärbungen, die der Nutzbarkeit keinen Abbruch tun. Auf den Fotost siehst du gut, welche Teile neu und welche altgedient sind:-D

Des Weiteren hat Titan eine sehr gute Wärmeleitung, sodass du dein Essen mit wenig Brennstoff heiß kriegst. Allerdings brennt dadurch auch schnell etwas an. Deswegen brauchst du vielleicht ein wenig Übung, damit du beim Kochen oft und schnell genug umrührst. Tu dir selbst den Gefallen und kauf kein beschichtetes Geschirr. Das ist kratzempfindlich und sicher möchtest du die Beschichtung nicht mitessen. Wer rühren kann, ist klar im Vorteil.

Titan ist außerdem geruchsneutral, d. h. egal was du darin zubereitest, es bleibt eigentlich kein Geruch haften, wenn du es ordentlich mit Wasser und evtl. Reiseseife abspülst.

Geschirr aus Titan war bislang allerdings noch übertrieben teuer. Durch weitere Verbreitung und mehr Konkurrenz purzeln die Preise aber langsam. Der relativ neu seit 2016 auf dem europäischen Markt vertretene Hersteller Keith Titanium etwa, von dem ich jetzt noch ein Topfset dazugekauft habe. Seine Preispolitik ist schon deutlich entspannter wie bei den etablierteren Anbietern Evernew und Snow Peak, von denen meine bestehende Ausstattung stammt.

Die einzelnen Teile meiner Outdoorküche

Bislang habe ich die Evernew Titan Tassen (je 48 g) zum trinken dabei, deren ausklappbare Griffe auch bei sehr heißen Getränken nicht heiß werden und sogar noch eine Kunststoffummantelung als Hitzeschutz haben.

Außerdem  habe ich schon lange das fantastische Evernew Titan Kocherset (90 g) im Einsatz. Es lässt sich auf verschiedene Weise ineinander stecken, sodass diverse Brennstoffe bis hin zu Holz zum Einsatz kommen können. Am besten funktioniert Spiritus, er rußt so gut wie gar nicht. Dann kannst du den Kocher so zusammenstecken, dass der Topf möglichst dicht an der Flamme ist, was Brennstoff spart. Oder dass er weiter oben auf liegt. Das ist zum Beispiel erforderlich, wenn die Flamme sonst nicht genug Sauerstoff abkriegt und schnell ausgeht. Oder wenn du etwas Empfindliches zubereitest, was wenig Hitze abkriegen soll.

Auf den Kocher kam jetzt immer der große Topf Snow Peak Titanium Trek 1400 (125 g ohne Pfanne) mit ausklappbaren Griffen, der groß genug ist für Zwei und durchaus auch zum Nudelkochen etc. reicht. Der dazugehörige Pfannendeckel klappert ziemlich, sodass ich ihn ausrangiert habe.

Denn ergänzt wurde meine Ausstattung jetzt noch durch das Keith Titanium 680 ml Topfset: Einen mittelgroßen und einen kleinen Topf (680 ml 95 g, 550 ml 83 g) sowie eine Pfanne (500 ml 85 g). Alle drei Teile haben ebenfalls schön lange ausklappbare Griffe, damit sich niemand die Finger verbrennt. Sie lassen sich wunderbar sowohl als Kochgeschirr, als auch als Essschalen verwenden.

Und das Beste: Meine komplette Outdoorküche lässt sich ineinander verschachteln und damit äußerst kompakt verstauen! Kleiner Topf, Kocher und Tasse(n) kommen in den großen oder mittelgroßen Topf (in den mittleren Topf passt nur eine Tasse). Die Pfanne wird als Deckel oben drauf gesteckt. Der mittlere Topf passt zwar nicht in den großen Topf, lässt sich aber darunter stecken und hält einigermaßen fest.

Outdoorküche für eine Person
Auf diesem Bild ist eine Outdoorküche für eine Person versteckt. © gipfelwelt.net

Somit packe ich jetzt die Teile ein, die ich je nach Tourenanforderung brauche. Wenn ich allein unterwegs bin, lasse ich z. B. mindestens den großen Topf und eine Tasse zu Hause. Auch für zwei Personen reicht der mittlere Topf noch aus, wenn man nur Wasser für gefriergetrocknete Nahrung heiß machen möchte. Das Ganze dann in einen geruchs- und wasserdichten Packsack, ab in den Rucksack, und los gehts!

Outdoorküche für zwei Personen
Auf diesem Bild ist eine Outdoorküche für zwei Personen versteckt. © gipfelwelt.net

Das Packgewicht meiner Outdoorküche

Als Packgewicht ergeben sich ca. 390 Gramm für 1 Person, und ca. 570 Gramm für 2 Personen, also wenn das komplette Set mitkommt.

Das bisherige Gewicht meiner Outdoorküche lag bei ca. 460  Gramm (1 Person)/640 Gramm (2 Personen mit 2 Tassen, 2 Faltschüsseln). Ein wenig Gewichtsersparnis von 70 Gramm/zwei Personen bzw. 140 Gramm/eine Person also. Aber vor allem habe ich jetzt eine komplette robuste Austattung mit multifunktional einsetzbaren Teilen. Außerdem lassen sie sich komplett kompakt ineinander verstauen.

Weitere Utensilien

Ein paar Utensilien braucht man natürlich noch, damit die Küche nicht kalt bleibt. Neben Brennspiritus und den Relags Sturmzündhölzern nehme ich als Besteck derzeit das Sea to Summit Alpha Light Cutlery Set mit (je 16 Gramm pro Person) und das Victorinox Compact Taschenmesser (65 Gramm). Außerdem falls erforderlich den Steripen Ultra Wasserentkeimer, um Trinkwasser herzustellen. Und schon kann es losgehen mit tollen Outdoor-Rezepten – oder einfach heißem Wasser für gefriergetrocknete Nahrung.

4 Gedanken zu „Meine aktuelle Outdoorküche“

    1. Hallo Mac,
      danke für deinen Hinweis. Habe offen gestanden keinen blassen Dunst von Physik und die von dir verlinkte Tabelle ist für mich Fachchinesisch. Auf jeden Fall ist die Wärmeleitung für die Anwendung in der Outdoorküche “sehr gut” in dem Sinne, dass das Gargut ziemlich fix heiß wird. In der Kombination mit den wesentlichen Vorteilen von Titan (geringes Gewicht, Robustheit) zurzeit denke ich das beste Material für die Outdoorküche. Wenn ich die Tabelle richtig verstehe hat zB das für Kochgeschirr auch häufig verwendete Aluminium eine weitaus bessere Wärmeleitfähigkeit, es wiegt allerdings etwa doppelt so viel.
      Gruß
      Raffaele

  1. Aluminium ist grundsätzlich deutlich leichter als Titan (Titan ist fast doppelt so schwer). Der Vorteil von Titan ist die deutlich höhere Zugfestigkeit – zudem ist es chemisch intern (landet also nicht im Essen). Bei alledem muss jedoch die konkrete Legierung betrachtet werden, es hat keinen Sinn Reintitan mit Reinaluminium zu vergleichen.

    Ich persönlich finde Titantöpfe lediglich zum Wasserkochen geeignet, da die Wärmeleitung extrem schlecht ist.

    1. Hallo Bernd,
      das mit dem Gewicht kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Endprodukt – also Titankochgeschirr – wiegt grundsätzlich weniger als Aluminiumkochgeschirr. Wie du ja schon schreibst, ist das Ausgangsmaterial ja auch nicht so relevant, sondern das Endprodukt. Ich habe jetzt aber mal versucht, es im Text genauer zu beschreiben.
      Auch bei der Wärmeleitung komme ich für den gewünschten Einsatz – also die Outdoorküche – bestens mit Titan zurecht, und kann keine merklich schlechtere Wärmeleitung zu Aluminium-Kochgeschirr feststellen. Auch wenn sie also geringer sein mag, wie ja schon der Vorkommentator geschrieben hat, spielt es bei diesem Einsatzgebiet meines Erachtens keine wirkliche Rolle. Oft macht man beim Trekking ja auch nicht viel mehr als Wasser zu erhitzen, etwa für gefriergetrocknete Trekkingnahrung.
      Gruß
      Raffaele

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