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Tafelberg

Tafelberge in der Sächsischen Schweiz
Tafelberge in der Sächsischen Schweiz © Pixabay/KiEZ_Sebnitz

Ein Tafelberg hat per Definition die geologische Formation eines Hochplateaus mit Steilhängen. Er ist in Regionen mit horizontalen Gesteinsschichten zu finden.

Im Rahmen von Bergwanderungen wirst du schon bemerkt haben: Berge sind nicht Berge. Die geologischen Formationen können höchst unterschiedlich sein, auch die Flora kann sehr voneinander abweichen und insgesamt gibt es selbst innerhalb eines Gebirges wie den Alpen höchst unterschiedliche Arten von Bergen.

Wesentliche Faktoren für die Art und Weise, wie Berge aussehen, sind die Gesteinsarten und die klimatischen Bedingungen, die zu ihrer Entstehung geführt haben. Vulkangestein reagiert beispielsweise anders auf Klimaeinflüsse und sedimentieren anders als sehr harte Gesteine wie Granit. Wenn die Gegend sehr wasserreich ist, wäscht sie das Gestein sehr stark aus. In trockeneren Gegenden kommen eher Winde und der darin enthaltene Sand zum Zuge und verändern über die Jahrtausende das Aussehen von Bergen und ganzen Gebirgszügen. Die Silhouetten, ihre Schroffheit, der Karst sehen entsprechend anders aus und die Berge verändern ihr Aussehen sehr schnell oder so gut wie gar nicht.

Eine sehr leicht zu erkennende Formation mit einer charakteristischen Silhouette ist der Tafelberg. Die Namensgebung nach der Tafel kommt bei diesem landschaftlichen Erscheinungsbild von der tischartigen Form solcher Berge. Sie werden in manchen spanischsprachigen Regionen daher auch als “mesas” bezeichnet, dem spanischen Wort für Tisch.

Der Tafelberg sieht von Weitem so aus, als hätte jemand auf die Berge einen riesen großen Felstisch gestellt. Die zunächst nicht so steil ansteigenden Hänge recken sich ab einem gewissen Höhenniveau plötzlich senkrecht in die Höhe und haben schroffe Steilhänge. Ganz oben befindet sich dann wiederum ein Hochplateau, und wenn du den Steilhang durchschritten und überwunden hast, stehst du nicht selten im Wald oder zumindest in einer sehr üppigen Vegetation auf dem Plateau.

Entstehung von Tafelbergen

Damit eine solche Bergform wie der Tafelberg entsteht, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Sie treten nur in wasserreichen Gegenden auf, da es sich um eine Spezialform von Sedimentierung handelt. Davon zeugt auch die beschriebene üppige Vegetation oben auf dem Plateau, die von sehr viel Grundwasser gespeist werden muss.

Des Weiteren handelt es sich beim Tafelberg um eine Spezialform von Hochplateaus. Während bei Canyons die Auswaschungen durch Flüsse und Niederschlag tiefe Schluchten in ein Hochplateau hineingefräst haben, ist beim Tafelberg das Hochplateau an sich als Ebene erhalten geblieben und das Wasser hat darum herum die eigentümlichen Steilhänge abgetragen.

Das liegt an der dritten Voraussetzung, damit eine solche Gesteinstafel entsteht. Denn bei der Gesteinsschicht des Berges handelt es sich um horizontal lagernde Sedimente oder Lavadecken, die somit den Auswaschungen in der Horizontale standhalten konnten und nur in der Vertikalen an ihren Rändern erodiert sind.

Das prominenteste Beispiel für dieses Bergphänomen ist “der” Tafelberg (Table Mountain) in Südafrika, der aufgrund seiner monströsen Ausmaße die Silhouette von Kapstadt prägt. Deswegen braucht er gar keinen richtigen Eigennamen, sondern hat direkt seine Formation als Namen erhalten. Doch nicht nur in Südafrika, sondern auf der ganzen Welt sind solche Erscheinungen zu finden. In Deutschland hat beispielsweise die Sächsische Schweiz unzählige solcher Berge hervorgebracht, die sich in leichten Wanderungen erkunden lassen und bei Wanderern wie Kletterern gleichermaßen beliebt sind.

Bedeutung für das Bergwandern

Auf einen Tafelberg zu wandern, ist grundsätzlich kein allzu forderndes Vorhaben. Denn diese Bergform bringt es mit sich, dass das zuoberst erhaltene Plateau auf einem Hügel mit sanften Hängen liegt, sodass der Zustieg sehr leicht fällt. Spannend wird dann nur der letzte Abschnitt durch die Steilwand zum Plateau hinauf. Hier hat aber oftmals die Bewaldung durch ihre Wurzeln tiefe Furchen hineingerissen, die fast wie Treppen das leichte Erklimmen des Plateaus ermöglichen. Oben angekommen, bietet sich aufgrund der ebenen Beschaffenheit des Gipfels vom Tafelberg eine sensationelle Aussicht.

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