Traumtour im Nationalpark Villarrica hinauf zu einem Hochplateau direkt unter dem Gipfel des Volcán Quinuillil in direkter Nachbarschaft zum Volcán Lanín.
Während meines Aufenthalts in der Provinz Cautín in der Región de la Araucanía während meiner Chile-Reise im Dezember 2021 stand heute ein weiteres Wander-Highlight an: Der Besuch des Nationalparks Villarrica. Nach dem Naturpark El Cañi und dem Nationalpark Huequerque die dritte größere Tour. Am Vortag waren wir vor verschlossenen Toren gestanden, da der Nationalpark Villarrica montags nicht besucht werden kann. Heute ging es aber nun endlich los.
In Anbetracht der unzähligen Vulkane in der Region war es mein heutiges Ziel, einen solchen zu besuchen. Die meisten sind allerdings zu unwirtlich, um sie im Rahmen einer Bergwanderung zu besuchen. Der Volcán Quinquilil lässt sich zwar auch nicht ganz besteigen. Aber in nächster Nähe zu seinem wild gezackten Gipfel und in direkter Nachbarschaft zum monumentalen Volcán Lanín an der Grenze zwischen Chile und Argentinien befindet sich oberhalb der Baumgrenze ein wunderschönes Hochplateau mit bestem Panoramablick. Eine absolute Traumtour.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Es ist mit gut fünf Stunden reiner Gehzeit zu rechnen. Ein großer Teil der Strecke beim Aufstieg zum Volcán Quinquilil führt über guten bis akzeptablen Waldweg mit teilweise steilen Stellen. Es ist eine Flussquerung ohne Schuhe zu meistern, und das letzte Stück geht fast weglos über Morast, Fels und Schotter. Es sind ganzjährig Schneefelder vorhanden. Die Steigung ist mit knapp 900 Höhenmetern schon ordentlich, aber nicht allzu krass. Somit würde ich die Tour insgesamt als mittelschwer einstufen.
Start und Ziel
Der Aufstieg zum Volcán Quinquilil beginnt bei einem Campingplatz gegenüber des großen Parkplatzes am Mirador Parque Villarrica relativ am Anfang des Parks, wenn man von Curarrehue kommt.
Tourenbericht
Am Eingang zum Nationalpark Villarrica durften wir uns wie immer erst einmal anmelden, eine kleine Gebühr entrichten und unsere Tourenwünsche angeben. Sodann fuhren wir zu dem großen und völlig leeren Parkplatz beim Mirador Parque Villarrica, der einen schönen Rundumblick über den Nationalpark bietet.
Auf dem Campingplatz gegenüber war der Weg zum Vulkan bereits ausgeschildert. Los ging es zunächst auf gutem Waldweg, bereits etwas an Höhe gewinnend. Der anfangs dichte Wald wurde zwischendurch etwas lichter und gab schon erste Blicke frei auf den Talkessel mit schneebedeckten Gipfeln, über denen als höchster Gipfel der gezackte Volcán Quinquilil throhnt.
Wir erreichten einen breiten Flusslauf in idyllischer Auenlandschaft. Diesen galt es nun zu queren. Wir suchten die flachste Stelle und stiegen barfuß in das eiskalte, aber ruhig fließende Wasser, das sich gut durchqueren ließ. Auf der anderen Uferseite ließen wir dann die Sonne erst mal etwas in der Sonne trocknen, bevor es weiter ging. Ein Stück das Ufer links nach Nordwesten entlang wies ein etwas versteckter Wegweiser den weiteren Wegverlauf aus.
Schon bald wurde der Waldweg zu einem Pfad und legte ordentlich an Steigung zu. Der Wald verdichtete sich wieder. Hier tauchten vereinzelt die stachligen Aurakarien-Bäume auf, nach denen die Region benannt ist. An einem Aussichtspunkt hatten wir volle Sicht auf den Volcán Lanín.
Nun erreichten wir die Baumgrenze und konnten erstmalig den schroff gezackten Gipfel des Volcán Quinquilil bewundern. Nach einer Passage über Gestrüpp und trockene Erde folgte dann noch der letzte steile Aufstieg über Morast, Fels und Geröll hinauf bis zur Hochebene unterhalb des Quinquilil-Gipfels. Der Weg war hier von vielen Schneefeldern gesäumt und eines mussten wir queren.
Der Aufenthalt auf der kleinen Hochebene war ein wahrer Genuss. Auf der einen Seite der zum Greifen nahe Volcán Quinquilil und der Blick über seinen gesamten Felskessel. Auf der anderen Seite der hoch aufragende Lanín, der allerdings jetzt wolkenverhangen war.
Nach einer ausgiebigen Rast machten wir uns gutgelaunt wieder an den Rückweg.
GPS-Route Volcán Quinquilil
Zuletzt aktualisiert am 01.12.2024 von Raffaele