
Meine Radtour führte mich auf einem Abschnitt der „Tour Brandenburg von Cottbus der Spree entlang, über die Peitzer Teiche und durchs Schlaubetal nach Beeskow.
Für mein nächstes Mikroabenteur im frühlingshaft ausklingenden Februar wollte ich endlich mal den Naturpark Schlaubetal in der Niedelausitz erkunden. Das Schlaubetal wird gern als „schönstes Bachtal Brandenburgs“ beworben, doch gleich vorweg, auf dem Radweg bekommt man davon nicht so viel mit. Dafür kann man den weitläufigen Naturpark fast komplett durchqueren, und da ich mit Brandenburg als Wanderland ja immer so ein bisschen hadere und bisher nur von der Märkischen Schweiz mal einigermaßen zufrieden zurückgekehrt bin, sollte es auch diesmal wieder mit dem Rad losgehen. Bei meiner Tour auf dem Oder-Neiße-Radweg letzten Sommer habe ich den Naturpark Schlaubetal schon mal mit Besuch des eindrucksvollen Klosters Neuzelle kurz gestreift.
Es war jetzt nicht die beeindruckendste von den Radtouren, die ich hier bisher vorgestellt habe. Dafür waren mir zu viele Unterbrechungen zwischen den schönen Abschnitten. Aber wenn man darüber etwas hinwegsehen kann, bzw. im Frühling oder Sommer mit einer prächtigeren Natur, gibt es hier bei einem Mikroabenteuer schon viel zu entdecken mit Highlights wie den Spreeauen, der Peitzer Teichlandschaft, der Reicherskreuzer Heide und vielen Seen mit Bademöglichkeiten.
Diese Route ist ein Abschnitt auf der „Tour Brandenburg„, dem längsten Radfernweg Deutschlands, der über 1.088 Kilometer um Berlin angelegt ist. Die Tour Brandenburg führt durch zahlreiche Naturparke und einen Nationalpark und ist in Teilen deckungsgleich mit prominenten Radwegen wie dem Oder-Neiße-Radweg, oder wie das erste Stück dieser Tour auf dem Spreeradweg.
Leider ist die Tour Brandenburg stellenweise eher ein Flickenteppich. Damit die Runde zustande kommt, muss man immer wieder mal neben Landstraßen entlang fahren, und die Straßenuntergründe sind nicht durchgehend gut instand gehalten, wie ich auch auf diesem kurzen Abschnitt feststellen konnte. Andere Abschnitte wiederum sind herrlich und in top Zustand. Zumindest ist die Tour Brandenburg weitestgehend ganz gut ausgeschildert mit einem roten Adler, nur in Ortskernen übersieht man die Markierung schnell mal.
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Die Radtour von Cottbus durchs Schlaubetal nach Beeskow ist 84 Kilometer lang und hat eine reine Fahrzeit von gut 5,5 Stunden.
Es handelt sich grundsätzlich um eine leichte Tour ohne besondere Herausforderungen. Abschnittweise sind die Untergründe nicht so gut: Holprige Waldwege oder ganz am Anfang etwas Kopfsteinpflaster.
Start und Ziel
Ich habe einen Abschnitt gesucht, dessen Anfang und Ende sich von Berlin aus gut mit dem Zug erreichen lässt, und mich so für den Abschnitt Cottbus – Beeskow entschieden. Beides ist vom Berliner Südkreuz in etwa 1,5 Stunden zu erreichen. Nach Cottbus besteht eine Direktverbindung vom Ostkreuz. Nach Beeskow fährt der Regio von der S-Bahn-Endhaltestelle Königs-Wusterhausen, die wiederum ohne Umsteigen vom Südkreuz erreichbar ist.
Spreeradweg

Am Bahnhof nahm ich den Ausgang „Alstadt“, so muss man nicht den stark befahrenen Stadtring entlang. Sehr schnell gelangte ich in die schöne Auenlandschaft der Spree, die mitten in der Stadt begann, und folgte dem Spreeradweg, der hier mit der Tour Brandenburg zusammenfällt, bis nach Saspow.
Peitzer Teichlandschaft

Nun leider erst mal Landstraße bis nach Maust. Dort begann ein besonderer Abschnitt auf schmaler Straße mitten durch die riesige Peitzer Teichlandschaft, die vor allem für die Karpfenzucht genutzt wird. Allerdings sind die Peitzer Teiche sehr flach und hatten aktuell kaum Wasser, sodass ich mich in einer Moorlandschaft wiederfand – trotzdem ein schönes Erlebnis.
Durch Peitz hindurch ist die Strecke auch wieder etwas langweilig und ein Stück Landstraße. Nach dem Abzweig „Am Malxebogen“ ging es aber weiter über ruhige Straßen über die Felder bis nach Tauer.
Naturpark Schlaubetal bis Pinnow
In Tauer ging es nach Abbiegen auf die „Alte Schulstraße“ an der Kirche vorbei wieder in die Natur, und schon bald befand ich mich im Naturpark Schlaubetal. Jetzt ging es größtenteils durch den Wald mit ungeteertem, nicht besonders fahrradfreundlichem Untergrund bis nach Pinnow. Vom Pinnower See habe ich mitten im Wald kaum was gesehen, dazu kann man hier aber gut einen Zwischenstopp einlegen und auch einkehren, und auch auf dem Campingplatz übernachten.
Reicherskreuzer Heide und viel Wald
Durch das hübsche Pinnow mit Dorfteich führte mich die Radtour nun weiter durchs Schlaubetal in die schöne Reicherskreuzer Heidelandschaft hinein. Das Heidekraut mit den Birken war selbst jetzt im Februar wirklich schön anzuschauen und es bot sich ein weitläufiger Blick über das Land.
Herzstück des Schlaubetals: Schlaube und Oelse
Danach ging es wieder in den Wald hinein, der den gesamten letzten Abschnitt der Tour dominierte. Daher sah ich auch vom großen Wirchensee nicht viel, der sich aber wieder sehr für einen Zwischenstopp anbietet. Denn nun ist man am Schlaubetal angelangt, dessen mänderndes Flusstal der Schlaube mit vielen ausgeformten Seen den Naturpark Schlaubetal so bekannt gemacht hat.
Wieder ein kleines Stück Landstraße, dann weiter auf ganz gutem Weg bis zum schönen, langgezogenen Chossewitzer See – den man vom Fahrrad aus wieder mal nicht so wahrnimmt. Auch hier gibt es einen Campingplatz. Der Chossewitzer See ist Bestandteil des Oelse-Tals, das parallel zum Schlaubetal durch den Naturpark läuft und ähnlich eindrucksvoll ausgeformt ist.
Dem Verlauf des Oelsetals folgte ich nun eine Weile. Bei Klingemühle traf ich dann auf den bekannten Mühlenwanderweg, einem Rundwanderweg, der mit Start und Ziel bei Müllrose durch beide Flusstäler der Schlaube und der Oelse führt. Hier konnte ich einen kleinen Eindruck von der Schönheit dieser Flusstäler erlangen – und mal sehen, vielleicht packt es mich doch noch mal, den Wanderweg zu Fuß zu machen.
Ich verließ die Flusslandschaft nun jedoch und fuhr weiter bis zum Waldende und über Felder nach Oelsen.
Oelsen bis Beeskow
Der letzte Abschnitt auf meiner Radtour durchs Schlaubetal von Cottbus nach Beeskow führt mich nun größtenteils über ruhige Landstraßen mit weiten Blicken über sanfte Hügelchen bis nach Friedland.
Nach Friedland ging es weiter wieder zur Spree. Allerdings führt der Radweg nicht am Ufer entlang, sodass man davon leider nichts sieht. Erst kurz vor Beeskow erreichte ich das Ufer. Über eine Brücke ging es auf die ortseigene Spreeinsel mit der Burg Beeskow.
In den Grünanlagen am Wasser suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen zur Erholung, bis mein Zug nach Königs-Wusterhausen kam.