Mountain Equipment stattet seine Kleidung mit der hauseigenen wind- und wasserdichten Drilite-Membran aus. Ich habe sie mir im Test angeschaut.
Inhalt
Drilite hat eine hervorragende Funktionalität und einen günstigen Preis
Die US-amerikanische Marke Mountain Equipment ist auf dem deutschen Markt bisher nur sehr rudimentär vertreten. Sie kam im letzten Jahr mit einer Eigenmembran für wasserdichte Regenbekleidung auf den Markt. Die Produkte sind relativ günstig, und gleichzeitig sind die Zahlen zur Funktionalität beeindruckend. Somit wollte ich die Regenkleidung von Mountain Equipment mit der hauseigenen Membran Drilite unbedingt mal ausprobieren.
Was viele freuen dürfte: Die Produkte der in den USA sehr großen Marke liegen preislich um einiges unter anderen Produkten mit vergleichbarer Funktionalität. So sind einige Regenjacken schon für unter 200 Euro zu erhalten, ohne qualitativ schlecht abzuschneiden.
Das zeigt sich schon mal in den technischen Werten für die Regenbekleidung: Mountain Equipment gibt für das selbst entwickelte Drilite-Material eine Wassersäule von 20.000 mm und eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 20.000 g/m3/24h an. Damit bewegt sich die Membran fast im Bereich der aktuellen Spitzenwerte und muss sich sicher nicht hinter der marktführenden Konkurrenz verstecken.
Positiv finde ich auch: Wie bei Dermizax handelt es sich um eine porenfreie Membran aus Polyurethan. Solche Membranen haben den Vorteil, dass sie gegenüber Mikroporen nicht durch Schmutz-, Salz- (vom Schweiß) oder Waschmittelablagerungen in ihrer Funktionalität eingeschränkt werden können.
Ein dritter Pluspunkt ist die Kombination mit Vier-Wege-Stretchmaterial (nicht bei allen Varianten der Fall). Das schafft eine angenehme Bewegungsfreiheit der Kleidung.
So schlug sich eine Regenhose im Test
Für den Drilite-Test habe ich eine Regenhose ausprobiert, die mir für sehr kleines Geld in die Hände gefallen ist. Sie durfte dann gleich mal ihr Können unter Beweis stellen beim Radfahren im intensiven Berliner Regenwetter. Bei entsprechend hoher Bewegungsintensität konnte ich mir ein gutes Bild von dem Material und der Robustheit der Regenhose von Mountain Equipment machen.
Was den Tragekomfort angeht, ist das Material nach meiner Auffassung etwas schwerer und nicht ganz so anschmiegsam wie etwa Dermizax. Dafür raschelt es angenehm wenig und kommt optisch recht un-plastikhaft daher. Das ist also schon sehr positiv, wenn eine Regenhose bei diesen typischen Nachteilen von Regenbekleidung punkten kann.
Das teilweise sehr intensive Spritzwasser wurde hervorragend abgehalten genauso wie auch die dicken Tropfen von Platzregen und jeder andere Niederschlag. Die hohe Wassersäule hat hier also gezeigt, dass sie das Versprechen des technischen Wertes auch einhalten kann.
Was die Atmungsaktivität angeht, kann ich bei einer Regenhose natürlich im Test keinen intensiven Eindruck gewinnen. Du schwitzt beim Sport ja eher nicht so an den Beinen, sondern hauptsächlich am Oberkörper. Das Mikroklima blieb unter der dicken Drilite-Regenhose auf jeden Fall durchgehend angenehm und ich konnte keinerlei Ansammlung von Schweiß feststellen.
Wenn Funktionskleidung beim Sport intensiv genutzt wird, ist es oft eine Schwachstelle von billiger Kleidung, dass sie in den Details versagt. Nicht so bei der Drilite-Hose von Mountain Equipment. Der seitliche Reißverschluss zum leichten Anziehen der Hose funktioniert auch nach vielen Einsätzen noch ruckelfrei. Auch sonst konnte ich beim Material keinen großartigen Verschleiß feststellen.
Somit hat mich Drilite von Mountain Equipment im Test voll und ganz überzeugt. Es wäre wünschenswert, dass die Marke auch in den deutschen Outdoor-Shops verstärkt Einzug hält. Schließlich ist es ja schon happig, was hier teilwese für Preise bei Regenbekleidung abgerufen werden. Etwas mehr Konkurrenz neben den hier sehr großen Playern und allen voran Gore-Tex als wichtigstem Zulieferer, um Kleidung wasserdicht zu machen, würde das Geschäft doch sehr wohltuend beleben.
Jedenfalls zeigt auch Mountain Equipment mit seinem Drilite-Material, dass Zulieferer nicht unbedingt bessere Funktionskleidung bedeuten. Sportartikel-Hersteller haben ja die Expertise auch im Haus, um funktional hochwertige Produkte zu entwickeln. Die andere große us-amerikanische Marke The North Face zeigt mit seinem Dryvent-Material ja schon lange, dass gut, günstig und hochfunktional inhouse produzierte Regenbekleidung möglich ist.
Zuletzt aktualisiert am 14.06.2024 von Raffaele