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Lagune

Süßwasser-Lagune in Chile: Laguna Verde, Nationalpark Huerquehue
Süßwasser-Lagune in Chile: Laguna Verde, Nationalpark Huerquehue © gipfelwelt.net

Als Lagune wird ein sehr flaches Gewässer bezeichnet, das meist durch Versandung entstanden ist. Es kann Süßwasser oder Salzwasser tragen. Die Definition.

Wenn du gerne Küstenwanderungen machst, beispielsweise am Mittelmeer, dann bist du der Landschaftsformation der Lagune garantiert schon mal begegnet. Auch abseits vom Meer in sandigen Regionen tritt sie auf. Die Kombination aus Sand und flachem Wasser sorgt dabei für ein sehr charmantes und anziehendes Landschaftsbild, das für die große Attraktivität solcher Gebiete sorgt. Nicht umsonst hat es auch Eingang in die Literatur und als Motiv in Kinofilmen gefunden.

Salzwasser- und Süßwasser-Lagunen

Doch was genau ist eine Lagune: Das Wort leitet sich vom italienischen laguna ab, das einen Sumpf mit stehendem Wasser bezeichnet. Meist ist damit eine vom Meer weitgehend abgetrennte Bucht mit Salzwasser gemeint. Auf Satellitenbildern und Landkarten sind solche Erscheinungen in den Küstenzonen sehr leicht an den dünnen Landstrichen zu erkennen, von denen sie umschlossen bzw. vom Meer abgetrennt sind. Diese werden als Nehrung bezeichnet.

Auch auf dem offenen Meer können Lagunen als Seen in Form von abgetrennten Meeresabschnitten vorkommen. Sie sind entstanden, weil sie von Sandbänken aus Korallenriffen (Atollen) umschlossen sind.

Sandablagerungen sind ursächlich für die Entstehung solcher flachen Seen. Sie sind daher häufig in Flussdeltas zu finden, dort wo große Flüsse ins Meer münden und eine starke Verlandung der Küstenzone ausgelöst haben. Die Lagune von Venedig gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist sicherlich die bekannteste Vertreterin ihrer Zunft. Auch am deutschen Meer ist sie sehr häufig vorzufinden und gehört zum typischen Landschaftsbild der Küste. Durch Landrückgewinnung wird dabei oftmals der Versandungsprozess aufgehalten, um den Lebensraum für Bewohner zu erhalten.

Doch nicht immer tragen Lagunen Salzwasser: Auch sehr flache Seen mit Süßwasser werden gelegentlich so bezeichnet, vornehmlich in Südamerika. Auch sie sind sehr oft durch Versandung entstanden, beispielsweise in Übrschwemmungsgebieten von Flussläufen. Sie finden sich nicht nur an der Küste, sondern durchaus auch in Höhenlagen.

Neben Lagune gibt es weltweit noch einige andere Begriffe, die alle das Gleiche meinen:

  • Haff (Ostsee)
  • Bodden (Ostsee)
  • Noor (Nordsee)
  • Liman (Schwarzes Meer)
  • laguna (italienisch/spanisch)
  • lagoa (portugiesisch)

Bedeutung für die Tierwelt

Die flachen Gewässer sind insbesondere für Vögel ein wichtiger Rückzugsraum. Wegen der umliegenden morastigen Landschaft sind Lagunen ohne Bebauungen meist nur schwer zugänglich, sodass sie für Wasservögel einen geschützten Naturraum bieten. Hier finden sie Futter und können brüten, ohne von natürlichen Feinden bedroht zu sein.

Gleichzeitig sind sie sehr günstig für die Vermehrung von Fischen, sodass sie nicht nur den Wasservögeln Nahrung bieten, sondern auch für Menschen von großer Bedeutung hinsichtlich des Fischfangs sind. So kommt es, dass hier trotz der schweren Zugänglichkeit und der aufwendigen notwendigen Befestigungen auch viele Städte gelegen sind, allen voran die bereits erwähnte berühmteste Lagunenstadt Venedig.

Die flachen Gewässer können sehr leicht aus dem ökologischen Gleichgewicht geraten, da sie wenig oder überhaupt nicht von Frischwasser oder Brackwasser aus dem offenen Meer gespeist werden. Durch die geringe Tiefe und die damit verbundene warme Wassertemperatur verbreiten sich Bakterien leicht.

Bedeutung für das Wandern

Die Salzwasser tragenden, und damit die allermeisten, Lagunen haben für das Bergwandern keine Relevanz, da sie schwer zugänglich und an der flachen Küste gelegen sind. Wer jedoch in Amerika auf Wanderschaft geht, wird früher oder später in den Nationalparks auf paradiesisch schöne Süßwasser-Lagunen stoßen. Ich selbst durfte schon in Chile auf einsamsten Wegen die strahlend blauen Seen an entlegensten Gebirgsnischen besuchen, genauso wie die wahrscheinlich berühmteste Süßwasser-Lagune der Welt: Die Laguna Torre unterhalb des Cerro Torre in Argentinien.

Abgesehen davon gibt es aber durchaus auch ein paar schöne Optionen für Küstenwanderungen in Gebieten mit diesem Landschaftsbild. Um den Morast begehbar zu machen, ist es meist über weite Abschnitte erforderlich, auf Holzplanken zu gehen. Solche Wanderrouten finden sich beispielsweise auf dem Darß oder im Stettiner Haff.

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