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Denier

Feine Stoffe haben eine niedrige Denierzahl
Feine Stoffe haben eine niedrige Denierzahl © Pixabay/Engin_Akyurt

Mit der Maßeinheit Denier (den, Td) wird die Feinheit von Textilien angegeben. Die Zahl gibt das Gewicht in Gramm pro 9.000 m Fadenlänge an. Die Definition.

Viel Denier bieten viel Robustheit

Für den Bergsport ist es doch ganz gut, wenn du dich ein klein wenig mit technischen Hintergründen auskennst, von denen du die Qualität deines verwendeten Materials ableiten kannst. Denn im Zweifelsfall musst du dich auf dein Material verlassen können und auch Gefahrensituationen meistern. Das fängt bei der Grundbeschaffenheit von Textilien an.

Denier ist eine Maßeinheit aus der Textilbranche, die das Gewicht eines Fadens pro 9.000 Metern angibt. 1 Denier entspricht also 1 Gramm pro 9.000 Metern. Die Maßeinheit wurde von der französischen Seidenindustrie entwickelt. Je niederiger die Zahl den, desto feiner ist das verwendete Textil eines Kleidungsstücks. Im Luxusbereich ist also eine niedrige Zahl ein Qualitätskriterium.

Welche Vorteile hat die Maßeinheit Denier?

Der größte Vorteil, wenn Textilien und Kleidungsstücke gemäß dieser Maßeinheit gekennzeichet werden, ist die gute Vergleichbarkeit. Denn es handelt sich um eine international anerkannte Maßeinheit, was den Vergleich von Garnen aus verschiedenen Ländern möglich macht.

Ein weiterer großer Vorteil ist die hohe Aussagekraft, die damit einher geht. Denn da sie eine Aussage über die Anzahl verwendeter Fäden trifft, handelt es sich um eine extrem kleine Maßeinheit, was die Genauigkeit der Messung erhöht.

Bedeutung für Funktionskleidung

Für Outdoorbekleidung ist folglich aufgrund der erforderlichen Reißfestigkeit eine höhere den-Zahl wichtig. Mindestens 500 den gelten als ausreichend für die Beanspruchungen beim Sport.

Die Denier-Angabe ist also sehr wichtig für die Auswahl von Textilien. Du kannst sie in der Regel auf dem Etikett des Kleidungsstücks oder Textils finden. So sind für Kleidungsstücke, die strapazierfähig sein sollen, wie beispielsweise Outdoor-Bekleidung, höhere Denier-Werte geeignet. Für Kleidungsstücke, die leicht und luftig sein sollen, wie beispielsweise Unterwäsche, sind niedrigere Denier-Werte geeignet.

Hier sind einige Beispiele für den-Werte und ihre Verwendung:

  • 10 – 20: Feines, leichtes Garn für Unterwäsche, Strumpfhosen, T-Shirts
  • 30 – 40: Mittelschweres Garn für Hemden, Blusen, Hosen
  • 50 – 100: Schweres Garn für Jacken, Mäntel, Zelte, Rucksäcke
  • 150 – 200: Sehr schweres Garn für Seile, Gurte, Fallschirme

Es gibt im Outdoor-Bereich bei Funktionstextilien aber einen gewissen Trade-off zwischen hoher den-Zahl und Praktikabilität. Denn es wird gerade mit Funktionstextilien angestrebt, die Reißfestigkeit trotz geringen Gewichts zu verbessern. Das steht im Widerspruch zu einem möglichst dicken Garn, das die Reißfestigkeit und Verlässlichkeit des Materials erhöht, aber eben auch dessen Eigengewicht.

Eine Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit des Materials zu erhöhen, ohne dass dies zulasten des Gewichts geht, ist das Ripstop-Verfahren. Dabei werden in wenigen Millimetern Abstand festere Garne längs und quer in die feineren Garne eingewoben. Es entsteht eine Struktur mit kleinen Kästchen, wie sie von Outdoor-Artikeln sehr bekannst ist und die man von bloßem Auge erkennen kann. Besonders Nylonstoff wie das im Outdoor-Bereich bekannte Pertex Quantum eignet sich für dieses Verfahren.

Für Zelte, Rucksäcke, Schlafsäcke, Segel und ähnliche starken Beanspruchungen ausgesetzen Ausrüstungsgegenständen ist Ripstop ein gängiges Gewebe, und es spielt für Ultraleicht-Trekking-Ausrüstung eine maßgebliche Rolle.

den versus tex

Derzeit ist die Maßeinheit den für Textilien noch gebräuchlich, obwol es mit der Maßeinheit tex (Masse von Gramm auf 1.000 Meter Textil) mittlerweile eine international stärker verbreitete Einheit gibt. Sie bezieht sich auf das Gewicht des Textils in Gramm pro 9.000 Meter Fadenlänge. Während den also eine relative Maßeinheit und damit etwas abstrakter ist, gibt tex ein absolutes Maß für die Fadenqualität an.

Was ist der Unterschied zwischen Denier und Tex?

Der Unterschied zwischen Denier und Tex ist, dass Denier das Gewicht eines Fadens pro 9.000 Metern angibt, während Tex das Gewicht eines Fadens pro 1.000 Metern angibt. Das bedeutet, dass ein Faden mit 100 Denier einem Faden mit 1.000 Tex entspricht. Das macht die Umrechnung sehr einfach, sodass du die beiden gängingen Maßangaben für die Robustheit eines Textils sehr gut miteinander vergleichen kannst.

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