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Albsteig HW1 Teil 2: Jungingen – Bad Urach

Albsteig HW1 Teil 2: Rutschenfelsen
Albsteig HW1 Teil 2: Rutschenfelsen © gipfelwelt.net

Der Albsteig HW1 Teil 2 meiner Trekkingtour über die Schwäbsiche Alb führte mich von Jungingen nach Bad Urach. Hier wird das Schloss Lichtenstein passiert.

Auf dem Albsteig HW1 Teil 1 hatte ich beginnend in Tuttlingen die Schwäbische Alb in Nordrichtung bis Jungingen abgewandert. Diese Strecke absolvierte ich in drei Etappen. Dabei hatte ich im Aprilwetter, das seinem Namen kaum hätte mehr Ehre machen können, bereits drei Jahreszeiten durchlebt. Meine Trekkingtour auf dem Hauptwanderweg 1, auch bekannt als Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, setzte ich im Albsteig HW1 Teil 2 am insgesamt vierten Wandertag von Jungingen aus fort.

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Tag 4: Jungingen – Willmandingen (23 km, 5 h)

Albsteig HW1 Teil 2: Aufstieg zum Bürgle
Albsteig HW1 Teil 2: Aufstieg zum Bürgle © gipfelwelt.net

Bei halbwegs stabiler Wetterlage begleitete mich heute kaltes, aber gelegentlich sonniges Aprilwetter. Von Jungingen stieg ich zunächst wieder zum Albtrauf hinauf auf recht schönen Wegen über die Almen und Felder. Einen ersten sehr schönen Aussichtspunkt erreichte ich beim Bürgle (736 m), von wo der Blick weit über Jungingen und die Schwäbische Alb mit dem bisher zurückgelegten Weg reicht.

Durch lichten Wald folgte ich dem auch hier wieder sehr attraktiven Pfad auf dem Trauf bis zum nächsten Gipfelchen, dem Köhlberg (853 m). Alsbald danach rückte wieder die Burg Hohenzollern ins Blickfeld, die mich gestern schon begleitet hatte, und ich konnte sie bis fast zum Ende der Etappe immer wieder mal mit ihrer exponierten Lage auf einem spitzen Hügel bewundern.

Albsteig HW1 Teil 2: Hohenzollern-Blick beim Schild
Albsteig HW1 Teil 2: Hohenzollern-Blick beim Schild © gipfelwelt.net

Nach dem Weilerwaldkopf (857 m) führte der Albsteig erst mal ein bisschen am Waldsaum entlang, sodass der Blick wie auch schon an den vorhergehenden Etappen immer wieder über die Hochebene schweifte. Dann ging es weiter wieder direkt auf der Trauf-Kante mit immer wieder schönen Panoramen, besonder gut gefiel mir der Hohenzollern-Blick beim Schild (851 m).

Der nächste Abschnitt auf dem Albsteig führte wieder durch dichteren Wald und war von einer ganz besonderen Idylle geprägt. Denn auf einmal hatte ich ganz viele Begnungen mit der Tierwelt! Über mir kreiste eine große Krähenschar, die sich immer wieder geräuschvoll in den Baumwipfeln niederließ. Durchs Unterholz stoben Wildschweinfamilien mit jungem Nachwuchs, und dann schoss sogar ab und zu noch ein Rotwild über den Weg. Vielleicht hatte das mittlerweile recht sonnige Wetter die Tiere aus ihren Verstecken gelockt, und dieser Abschnitt ist auch sehr einsam.

Albsteig HW1 Teil 2: Albtrauf kurz vor dem Dreifürstenstein
Albsteig HW1 Teil 2: Albtrauf kurz vor dem Dreifürstenstein © gipfelwelt.net

Auch der folgende Abschnitt gefiel mir sehr gut, in wieder etwas lichterem Wald ging es jetzt auf den Dreifürstenstein (854 m) zu. Jetzt konnte ich die Burg Hohenzollern eigentlich ununterbrochen sehen. Der Dreifürstenstein wiederum liegt an einer Wegbiegung und bietet dadurch ein besonders tolles Panorama im weiten Winkel. Eine Metalltafel zeigt alles an, was du von hier bewundern kannst.

Auch das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten: Der langgezogene Hirschkopf kam es vor gut 40 Jahren zu einem massiven Erdrutsch. Heute lässt sich dadurch an dieser Stelle die Beschaffenheit der Schwäbischen Alb bewundern: In ihrem Innern besteht sie aus Jura-Kalkstein-Gemisch, das wie gemauerte Ziegelsteine aussieht. Hier befindet sich auch eine kleine Schutzhütte.

Albsteig HW1 Teil 2: Bergrutsch am Hirschkopf
Albsteig HW1 Teil 2: Bergrutsch am Hirschkopf © gipfelwelt.net

Hinter dem Bergrutsch verpasste ich zunächt den richtigen Abzweig, denn hier führt der Albsteig jetzt abwärts durch den Wald und danach weiter über Felder nach Talheim (zwei Gasthäuser). Das letzte Stück und durch den Ort durch musste ich auf Asphalt gehen, bevor es auf der anderen Seite auf einer Anhöhe weiter ging. Leider tangierte der Wanderweg dann auch noch eine stark befahrene Straße, der ich ein Stück folgte. Dann ging es aber weg von der Straße ein schönes Waldstück hinauf.

Auf einer Kuppe ging ich rechts vom Albsteig ab, um zur einzigen bewirtschafteten Unterkunft weit und breit zu kommen: Dem Landhotel Sonnenbühl. Das befindet sich in Willmandingen und bildet mit seiner 80er-Jahre-Hardcore-Architektur einen schrägen Kontrast zu der lieblichen Landschaft rings herum. Drinnen gehts aber typsch urig-schwäbisch zu und ich konnte mich abends noch im zugehörigen Restaurant verpflegen.

Tag 5: Willmandingen – Stahleck (27 km, 6 h)

Das Aprilwetter machte mich auch am nächsten Tag auf dem Albsteig HW1 Teil 2 zu seinem Spielball. Heute stand eine sehr lange Etappe an, sodass besseres Wetter ganz angenehm gewesen wäre. Die morgendliche Sonne verschwand jedoch alsbald, und es war den Rest des Tages kalt und grau.

Von Willmandingen folgte ich zunächst der Straße nach Norden aus dem Ort hinaus. Nun durfte ich wie schon ein paar Tage zuvor wieder einen Steinbruch passieren, den ich zügig hinter mir ließ. Endlich ging es wieder auf Waldweg weiter bis zum Albtrauf, wo ich am Aussichtspunkt des Bolberg wieder auf den offiziellen Verlauf des Albsteigs stieß.

Albsteig HW1 Teil 2: Hartfelsen
Albsteig HW1 Teil 2: Hartfelsen © gipfelwelt.net

Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen führt der Albsteig hier eine Schleife ins Tal hinab, um dann parallel einer Straße zu folgen und schließlich wieder auf den Trauf zu führen. Vielleicht, um ihn mit einem Parkplatz dort unten zu verbinden? Das sparte ich mir auf jeden Fall gerne und folgte stattdessen oben unmarkiert einem schönen Pfad unter den Hartfelsen am Eichberg entlang. Dahinter ging es auf einem Fahrweg weiter und durch das Mini-Skigebiet am Winzloch. Danach war ich wieder auf dem offiziellen Wegverlauf.

Albsteig HW1 Teil 2: Genkingen
Albsteig HW1 Teil 2: Genkingen © gipfelwelt.net

So erreichte ich den idyllisch gelegenen Ort Genkingen. Hier führt der Albsteig HW1 auf ganz netten Fußwegen hindurch, sodass du nicht auf der Straße gehen musst. Hinter dem Ort befindet sich die Nebelhöhle, ein beliebtes Ausflugsziel. Wenn du Lust hat, dir die Schwäbische Alb von innen anzusehen, ist das ein idealer Zwischenstopp.

Ich hingegen arbeitete mich flugs wieder zum Albtrauf vor und beging den Zipfel bis zum Gießstein (789m) an der Spitze. Der kleine Umweg lohnt sich, denn vom Gießstein hast du einen großartigen Blick über das Echaz-Tal und weite Teile der Schwäbischen Alb. Außerdem kannst du rechterhand erstmalig das Schloss Lichtenstein bewundern.

Albsteig HW1 Teil 2: Schloss Lichtenstein über dem Echaz-Tal
Albsteig HW1 Teil 2: Schloss Lichtenstein über dem Echaz-Tal © gipfelwelt.net

Der Weg führte jetzt direkt auf das Schloss Lichtenstein zu, wo in Anbetrach des inwzischen regnerischen und kalten Wetters überhaupt nichts los war. Ich folgte dem Pfad durch den Schlosspark bis zur etwas unterhalb gelegenen Ruine Alt-Lichtenstein. Von hier aus hast du einen schönen Blick auf das Schloss und die Klippe, in die es wagemutig hineingebaut wurde.

Albsteig HW1 Teil 2: Echaz-Quelle
Albsteig HW1 Teil 2: Echaz-Quelle © gipfelwelt.net

Jetzt führt der Albsteig nach Süden und um den Ort Honau herum, wobei er mehrere Fahrstraßen quert. Da hatte ich nicht so Lust drauf, auch wenn ich so auf der gegenüberliegenen Seite ein schönes Stück auf dem gegenüberliegenden Albtrauf verpasste. Ich stieg lieber den als “alpin” ausgewiesenen Pfad direkt unterhalb des Schlosses in engen Kehren hinab und nahm so die Abkürzung durch den Ort. Tatsächlich fand ich ihn nicht besonders alpin. Danach kam ich an der Echaz-Quelle vorbei und machte ein Päuschen, um mich mit dem tollen, frischen Quellwasser zu versorgen.

Auf der Ostseite von Honau stieg ich dann in sanften Kehren den Trauf hinauf bis kurz vor Holzelfingen. Da das Restaurant in meiner Unterkunft heute geschlossen hatte, nutzte ich die Gelegenheit, mir im dortigen Selbstbedienungsladen ein Abendbrot zusammenzustellen. Allzu weit musste ich das Essen nicht tragen, da es von hier aus nur noch knapp vier Kilometer auf ebenem Weg waren.

Albsteig HW1 Teil 2: Eckfelsen
Albsteig HW1 Teil 2: Eckfelsen © gipfelwelt.net

Auf dem Albtrauf erreichte ich noch zwei schöne Aussichtspunkte an der Burgruine Greifenstein und dem Eckfelsen (748 m). Dann ging es noch auf bequemen Waldwegen und über ein paar Felder zur einsam gelgenen Unterkunft Stahlecker Hof. Mein Zimmer gefiel mir sehr gut, und im Aufenthaltsraum für Gäste konnte ich mich zu meinem mitgebrachten Abendessen sogar noch mit Getränken versorgen.

Tag 6: Stahleck – Bad Urach (19 km, 4 h)

Die letzte Etappe auf dem Albsteig HW1 Teil 2 und der finale Wandertag meiner Trekkingtour über die Schwäbische Alb fiel angenehm kurz aus, und noch dazu ging es fast die ganze Zeit bergab. Das Wetter war auch heute wieder eher zum Vergessen, aber nun hatte ich mich ganz gut an die Kälte und den immergrauen Himmel gewöhnt.

Albsteig HW1 Teil 2: Hännersteigfels
Albsteig HW1 Teil 2: Hännersteigfels © gipfelwelt.net

Die Strecke war heute etwas langweilig zu gehen. Los ging es vom Stahlecker Hof nach Norden über ein paar Felder und an Pferdekoppeln vorbei bis zum Segelfluggelände Übersberg. Nachdem ich dieses traversiert hatte, ging es über belangloswe Wege und Straßen. So gelangte ich alsbald wieder auf den Rand des Albtraufs und konnte dann spätestens beim Hännersteigfels (767 m) etwas Aussicht genießen.

Kurz darauf führte der Weg auf Straße an einem riesigen Speicherbecken vorbei, das ich mir etwas romantischer vorgestellt hatte. Direkt dahinter liegt das Wanderheim Eninger Weide am Weg, wo du günstig übernachten kannst, wenn du die Geduld hast, dich mit den Regelungen auseinanderzusetzen.

Durch Wald und das letzte Stück parallel zur Straße stapfte ich weiter bis zum sehr schönen historischen Gestütshof Marbach, dessen Gelände ich passierte. Nun macht der Albsteig eine kleine Schlaufe über die Hohe Warte (820 m), und der Umweg mit sanftem Aufstieg lohnt sich sehr. Denn dort gibt es einen schönen Aussichtsturm, den ich bestieg.

Es ging wieder bergab auf ganz netten Waldpfaden bis zu einem Fohlenhof, wo mich der Weg über Felder für einen letzten Abschnitt auf die Albtrauf-Kante lotste. Hier wartete noch ein kleines Highlight auf mich, der Rutschenfelsen, wo sich die Alb nochmals von ihrer ganz schroffen Seite zeigte.

Kurz darauf erreichte ich den Uracher Wasserfall, wo es einen Imbiss gibt. Den Wasserfall als solches siehst du allerdings vom Albsteig aus nicht, sondern siehst nur die Schwelle, wo das Wasser den Hang hinab stürzt.

Albsteig HW1 Teil 2: Uracher Wasserfall
Albsteig HW1 Teil 2: Uracher Wasserfall © gipfelwelt.net

Jetzt näherte sich meine Tour auf dem Albsteig HW1 Teil 2 auch schon langsam ihrem Ende. Es folgte der finale Abstieg nach Bad Urach, auch wieder auf eher langweiligen Forstwegen.

Die Stadt Bad Urach verfügt über eine Vielzahl von Hotels und Gastronomie. Sie enttäuschte mich etwas, denn das viel beworbene historische Zentrum besteht nur aus ein paar Fachwerkhäuschen, dem Residenzschloss (das gerade wegen Renovierung hinter Bauplanen versteckt war) und der Amanduskirche mit angehörigem Stift. Die Kirche ist zwar sehr schön, aber doch ein bisschen wenig für eine Entdeckungstour. Der Rest der Stadt ist eher so bescheiden. Dennoch ließ ich die Tour hier in aller Ruhe ausklingen und genoss ein vorzügliches Essen im Restaurant Traube. Von hier konnte ich auf jeden Fall mit dem Zug wieder zurück nach Stuttgart fahren.

GPS-Route Albsteig HW1

Alle Tourenberichte und Infos Albsteig HW1

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