Durch den Nationalpark Huerquehue. Querung der Seenplatte mit Lago Verde, Toro und Chico. Aufstieg zum Aussichtspunkt Mirador Renahue mit tollem Panoramablick.
Im Rahmen meiner Chile-Reise stand bei meinem Aufenthalt in Villarrica nach der Tour durch den Naturpark El Cañi eine Tour durch den Nationalpark Huerquehue an. Dieser liegt ebenfalls in der Región de la Araucanía, Provinz Cautín. Ein kleines Urwald-Paradies mit Regenwald und den charakteristischen Araukarien-Bäumen, die wie Tannenbäume aussehen, aber stachlige Kakteenblätter haben. Herzstück ist eine Seenplatte mit den großen Tres Lagos Verde, Toro und Chico sowie vielen weiteren kleinen Seen.
Es ist gestattet, in den Seen zu baden, und Campingstellen weit abgelegen im Nordteil des Parkes ermöglicht auch längere Aufenthalte. Der Südteil des Nationalparks Huerquehe ist sehr gut erschlossen und die Wege wurden mit Holzstufen ausgestattet, sodass auch leichte Spaziergänge möglich sind. Im Nordteil hingegen geht es einsam und wild zu, und man kann bis zur Baumgrenze aufsteigen.
Ich entschied mich für eine Tagestour, mit Durchquerung der Seenplatte und Aufstieg zum Mirador Renahue. Dieser Aussichtspunkt liegt unterhalb des Cerro Araucano und bietet den Weitblick zurück zum Lago Tinquilco am Parkeingang sowie ein paar schneebedeckte Gipfel.
Inhalt
Dauer und Schwierigkeitsgrad
Für die komplette Strecke zum Mirador Renahue und zurück ist mit fünf Stunden Gehzeit zu rechnen. Der größte Teil der Tour befindet sich auf guten Waldwegen, nur das letzte Stück zum Aussichtspunkt ist etwas wilder, sodass ich die Tour insgesamt als mittelschwer einstufe.
Start und Ziel
Der offizielle Parkplatz des Nationalparks Huerquehue befindet sich am Ufer des Lago Tinquilco und ist für die meisten Besucher der Ausgangspunkt. Wer sich traut, kann über den Fahrweg in etwas fragwürdigem Zustand noch bis zum Refugio Tinquilco fahren, wo sich ein weiterer kleiner, kostenpflichtiger Parkplatz befindet. Das spart etwa 20 Minuten Fußweg.
Tourenbericht
Über eine abenteuerlicher Bergstraße mit sehr rutschigem Schotter ging es zunächst mit dem Mietwagen bis zum Eingang des Nationalparks Huerquehe, wo man sich registrieren und als Ausländer ein höheres Eintrittsgeld als Einheimische von 7.600 Pesos bezahlen darf. Danach erfolgte eine „Einweisung“ an der Parktafel, die Dame wusste aber gar nichts vom Mirador Renahue, obwohl ein offizieller Weg hinführt und auch im Nationalpark ausgeschildert ist. Wir führen ein kurzes Stück weiter bis zum Parkplatz am Ufer des Lago Tinquilco, wo es dann endlich mit der Wanderung losging.
Auf sehr gutem Waldweg, teilweise mit Holzstufen versichert, stiegen wir an zwei tollen Wasserfällen vorbei bis zur Seenplatte auf. Zwei Aussichtspunkte boten den Blick über den Lago Tinquilco bis zum dampfenden Vulkan Villarrica.
Entlang des Lago Chico, der eindrucksvoll unter einer schroffen Felswand liegt, ging es durch den dichten Wald bis zum Lago Toro, dem größten der Seen. Hier unterhalb dem Cerro Araucano ist das Uferszenario schon etwas alpiner.
Auf nun etwas wilderem Walweg mit viel Auf und Ab ließen wir sämtliche anderen Parkbesucher hinter uns und stiegen zur einsamen Laguna Huerquehue auf, wo sich der Abzweig zum Mirador Renahue befindet. Unterwegs konnten wir an einem Wasserlauf unser Trinkwasser auffüllen.
Der letzte Teil des Weges war etwas herausfordernder, da viele umgestürzte Baumstämme das Weitergehen erschwerten und der Weg nur noch eher ein Trampelpfad war. Belohnt wurden wir mit dem Austritt aus dem Wald über die Baumgrenze, wo sich nun ein Hochgebirgsszenario bot mit dem tollen Blick über ein paar schneebedeckte Gipfel und zurück zum Lago Tinquilco.
Auf dem Rückweg wählten wir bei der Laguna Huerquehue den Abzweig zur Laguna de Los Patos. Danach führte der Weg hauptsächlich abwärts zum schönsten und beliebtesten See, der Laguna Verde. Sie schimmert im satten Grün und hat einen kleinen Strand, den wir für ein Bad nutzten. Sodann ging es wieder zum Lago Chico zurück und die Holzstufen hinab zurück zum Auto.
GPS-Route Mirador Renahue
Zuletzt aktualisiert am 01.12.2024 von Raffaele